Das Metallbauunternehmen GLA-WEL in Melle hat nach einer Fördermittelberatung der WIGOS in den Maschinenpark investiert
Melle. „Unsere zwei neuen Laserschneidemaschinen bringen uns einen enormen Mehrwert. Sie schneiden nicht nur effizienter und schneller. GLA-WEL spart mit den Maschinen auch mehr als 50 Prozent Energie ein, was sich bei den hohen Energiekosten auszahlt“, freut sich Marcel Kemner, kaufmännischer Leiter bei dem Metallbauunternehmen aus Melle.
Nach einer Beratung durch die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land zu Fördermitteln hat GLA-WEL seine drei Laser mit finanzieller Förderung der BAFA durch zwei moderne Faserlaser ersetzt. Ausgestattet mit einem modernen Maschinenpark und mit zunehmend digitalisierten Arbeitsprozessen sieht sich das Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt. So sind bereits heute alle Mitarbeitenden in der Produktion mit einem Tablet ausgestattet, was die Betriebssteuerung deutlich transparenter und schneller macht.
„Die positiven Effekte, die wir bei GLA-WEL mit unseren Beratungen zur Fördermittelakquise und zur Digitalisierung verzeichnen, sind enorm. Wir freuen uns, wenn wir Impulse geben können und sich daraus Maßnahmen entwickeln, die gleichzeitig das Klima und die Kosten schonen. Wie hier bei GLA-WEL begleiten wir den Prozess auch gerne über die Erstberatung hinaus“, sagte André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService beim Besuch des Meller Unternehmens. „Es ist grundsätzlich empfehlenswert für Unternehmen, das kostenlose Beratungsangebot der Wirtschaftsförderung des Landkreises zu nutzen. Das Angebot reicht von Beratungen zur Energie- und Materialeffizienz über Fördermöglichkeiten und Digitalisierung bis hin zur Nachfolgeregelung.“ Auch bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften unterstützt die WIGOS mit dem Fachkräftebüro. So hatte André Schulenberg bei seinem Besuch gleich konkrete Vorschläge für die Besetzung von Ausbildungsplätzen im Gepäck.
Mit sieben Ausbildungsberufen, die GLA-WEL anbietet, ist der Betrieb für angehende Nachwuchskräfte eine wichtige Adresse. „Wir sind Handwerk und bilden daher auch im Handwerk aus. Aufgrund unserer Größe können wir erstmalig auch Industriekaufleute ausbilden. Im vergangenen Jahr hatten wir vier Azubis im Metallbau. In diesem Jahr hatten wir anfangs Probleme, dieses Niveau beizubehalten“, so Marcel Kemner, der bei GLA-WEL auch für den Bereich Personal zuständig ist. Die Ausbildungsqualität sei sehr hoch. Die Ausbildung bei GLA-WEL habe schon oft Innungssieger hervorgebracht. „Ausbildung ist bei uns, nicht nur mit Feile und Säge umzugehen. Unsere Auszubildenden arbeiten von Beginn an gemeinsam in Teams an Kundenaufträgen. Für die Jugendlichen ist es großartig, dass sie nicht für die Tonne arbeiten, sondern an einem konkreten Projekt.“
Seit über einem Vierteljahrhundert produziert und liefert GLA-WEL mit inzwischen über 100 Mitarbeitenden hochwertige Metallerzeugnisse aus Stahl, Edelstahl und Aluminium. „Die Lohnfertigung macht 70 Prozent unseres Geschäfts aus. Im Maschinenbau in Deutschland sind wir mit unserer stark ausgeprägten Fertigungstiefe in vielen Bereichen präsent. Vor allem der Anteil der Fertigung von Erzeugnissen aus Edelstahl ist sehr hoch“, erläuterte Marcel Kemner. Darüber hinaus kommen die Erzeugnisse von GLA-WEL sowohl in der Pharmazie und der Lebensmittelbranche als auch im Fahrzeugbau zum Einsatz.
Um den Bereich der Fertigung von Produkten für die Abwassertechnik, zum Beispiel Beckenausrüstungen, Anlagen und Maschinen für Klärwerke, weiter zu stärken und Synergien zu nutzen, erwarb die GLAHS + WELKENER Unternehmensgruppe vor zwei Jahren die HIK GmbH im westfälischen Rahden. „Der Kauf war ein strategisches Invest. GLA-WEL ist für HIK ein guter Zulieferer und HIK für GLA-WEL ein interessanter Vertriebskanal.“ Neu ist GLA-WEL im Bereich der Ausstattung von Sportanlagen. Unter der eigens erschaffenen Marke GWsports werden Sportgeräte wie beispielsweise TÜV-zertifizierte Fußballtore nach DFB-Standard, aber auch die komplette Ausstattung von Sportanlagen im Bereich der Leichtathletik für Kommunen und Schulen, hergestellt und vertrieben. „Das Portfolio ist in dem Segment unfassbar groß“, betonte Marcel Kemner.
Mit der Octoflex GmbH mit Sitz in Melle hat sich ein Teil der Unternehmensgruppe besonders positiv entwickelt. Der Grund für die Gründung des Unternehmens war der Bedarf an branchenspezifischer Software zur Steuerung von Produktionsprozessen. „Wir haben festgestellt, dass ERP-Software-Lösungen, wie zum Beispiel von SAP, nicht zu unseren Bedürfnissen und denen der Fertigungsunternehmen aus der Metallverarbeitung passen. Deshalb haben wir vor Octoflex mit diesem speziellen Branchenfokus gegründet.“ Mithilfe der Software können Arbeitsschritte von der Kalkulation über die Produktion bis hin zur Versandabwicklung digital gesteuert werden. „Wir setzen die Software selbst bei GLA-WEL ein und entwickeln sie mit engem Bezug zur Praxis weiter. Der Vorteil ist, dass wir aus der Metallverarbeitungsbranche kommen und die Bedürfnisse der Anwender gut kennen und abschätzen können. Jede Weiterentwicklung trifft direkt den Nerv der Branche“, unterstrich Marcel Kemner, Geschäftsführer der Octoflex Software GmbH in Melle. Inzwischen wird Octoflex ERP bei weit über 100 Kunden im In- und Ausland eingesetzt.
Digitalisierung ist auch im Kernunternehmen GLA-WEL ein wichtiges Thema. Alle Mitarbeitenden im Betrieb sind Anfang des Jahres mit einem Tablet ausgestattet worden, das ihnen mit ein paar Klicks den aktuellen Stand der Produktion anzeigt. „Man sieht, woran gerade gearbeitet wird und ob zum Beispiel Liefertermine eingehalten werden können. Es geht dadurch alles schneller und kostengünstiger. Nach anfänglicher Skepsis ist die Akzeptanz inzwischen groß. Unsere Mitarbeitenden haben festgestellt, dass ein Tablet eine gute Hilfe sein kann.“