Bielefeld – Die FH Bielefeld hat einen neuen Namen. Künftig heißt sie Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts, abgekürzt: HSBI. Auch Logo und Corporate Design ändern sich. Im Internet ist die Hochschule ab sofort unter hsbi.de zu finden. Anfragen an alte Internet- oder Emailadressen werden automatisch umgeleitet auf die neuen Adressen. Am Umbenennungstag beantwortete HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk die Fragen der Medien.
Die Fachhochschule (FH) Bielefeld ist Geschichte. Seit Mittwoch, den 19. April 2023, firmiert die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in OWL mit ihren 10.500 Studierenden und 900 Beschäftigten unter einem neuen Namen. Der neue Name lautet: Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts (HSBI). Gemeinsam mit dem Bielefelder Bürgermeister Andreas Rüther enthüllte HSBI-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk den neuen Schriftzug am Hauptgebäude der Hochschule und stellte sich anschließend den Fragen der Medien.
Weiterentwickeltes Profil, breiteres Leistungsbild – HSBI als „Nachwuchsschmiede“
„Unser neuer Name macht deutlich, dass sich das Leistungsbild der Hochschule mit den Jahren stark erweitert hat“, so die Präsidentin. „Die HSBI von heute ist der Fachhochschule von einst längst entwachsen. Sie steht für die Durchlässigkeit des Bildungssystems und bietet Talenten mit ganz verschiedenen Schul-, Berufs- und Wissenschaftsbiografien die Chance, sich zu entwickeln. Wir ermöglichen Abschlüsse vom Bachelor über den Master bis hin zur Promotion und offerieren in diversen Formaten wissenschaftliche Weiterbildung. Neben anwendungsorientierter Lehre für verschiedene Zielgruppen sind wir auch in Forschung und Transfer erfolgreich und haben unsere Drittmitteleinwerbung in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. In diesem Kontext sehen wir die Umbenennung als Ausdruck unseres differenzierteren Profils und als Zeichen, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Denn: Wir stehen vor vielen spannende Herausforderungen – zum Beispiel auf den Gebieten der Digitalisierung und Internationalisierung, aber auch bei der Bewältigung des demografischen Wandels und der Klimakrise.“
Bürgermeister Rüther hob anlässlich der Umbenennung die Bedeutung der früheren „FH“ und heutigen HSBI für die Stadt Bielefeld und die gesamte Region OWL hervor: „Gemeinsam mit der Universität macht die HSBI unser Bielefeld erst zur Hochschulstadt. Die HSBI ist eine Nachwuchsschmiede für die Arbeitgeber in der Region, die auf gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte angewiesen sind. Der Anwendungsbezug des Studiums sorgt dafür, dass kleine und mittelständische Unternehmen, aber auch die großen Player der Region, die Verwaltungen und das Gesundheitswesen intensiv mit der Hochschule kooperieren. Das gilt sowohl für die praxisintegrierten und berufsbegleitenden Studiengänge, als auch für die Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung. Wenn die HSBI diesen Pfad weiter beschreitet, wird sie auch in Zukunft den verdienten Erfolg haben!“
Riza Öztürk: Umbenennung als Signal des Aufbruchs – auch international
Prof. Dr. Riza Öztürk, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft an der HSBI und Experte für mobiles Marketing, hat die Umbenennung der FH von Beginn an begrüßt und gefördert: „Die Einführung der neuen Marke HSBI ist für die Hochschule Bielefeld ein Signal des Aufbruchs, ebenso wie die Einführung des neuen Corporate Designs. Wir sind damit noch besser und zeitgemäßer in der Stadtgesellschaft und in der Region sichtbar. Insbesondere online funktioniert die neue Marke deutlich besser als unser bisheriges Konzept. So können wir nun einsteigen in die Optimierung unserer digitalen Kanäle. Dazu gehört zum Beispiel, dass wir schon bald alle Informationen, die auf unserer Website wichtig sind, auch auf Englisch vorhalten, um damit zudem noch attraktiver für Studierende und junge Forschende aus anderen Ländern zu sein.“
Große Mehrheit im Senat der Hochschule für die Umbenennung
Seit den „Nullerjahren“ haben Fachhochschulen ihrem gewandelten Profil auch im eigenen Namen Rechnung getragen und sich in „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ oder nur in „Hochschule“ umbenannt. Die FH Bielefeld gehört im Bundesvergleich zur Gruppe der letzten Fachhochschulen, die diesen Prozess vollziehen. Auch die Gesetzgebung berücksichtigt das gewandelte Profil der Fachhochschulen: Beispielsweise arbeitet das NRW-Hochschulgesetz mittlerweile in erster Linie mit der Bezeichnung „Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ (HAW).
Die Umbenennung der „FH“, wie sie jahrzehntelang im Alltag genannt wurde, geschah auf der Grundlage einer mit großer Mehrheit getroffenen Entscheidung des Senats. Der Senat ist das oberste Entscheidungsgremien der Hochschule, in dem alle internen Statusgruppen mit ihren Vertreterinnen und Vertretern Sitz haben: Professorinnen und Professoren, der akademische „Mittelbau“, die Studierenden sowie die Mitarbeitenden aus Technik, Verwaltung und zentralen Einheiten. Der Entscheidung vorausgegangen war ein mehrjähriger Diskussionsprozess. Im Zuge dessen verschoben sich die Kräfteverhältnisse nach und nach – und zuletzt sehr deutlich – in Richtung derjenigen, die sich mit dem Fachhochschulbegriff nicht mehr identifizieren konnten.
Namensänderung als Großprojekt für alle Akteure der Hochschule
Der bisherige englische Untertitel der FH Bielefeld wurde im Zuge der Umbenennung ebenfalls angepasst. Bisher lautete er, „University of Applied Sciences“. Künftig wird der Untertitel mit dem Zusatz „…and Arts“ versehen. So sind dann auch die Studiengänge des Fachbereichs Gestaltung sowie die Architekturstudiengänge am Campus Minden im Hochschulnamen abgebildet.
Die Entscheidung zur Umbenennung hat der Senat bereits im Juni 2021 getroffen. Zwischen der Entscheidung zur Umbenennung und der Einführung des neuen Namens vergingen daraufhin mehr als anderthalb arbeitsintensive Jahre. „Das hatte im Wesentlichen zwei Ursachen“, erläutert Dr. Lars Kruse, Leiter der HSBI-Hochschulkommunikation und Gesamtprojektleiter für die Einführung des neuen Hochschulnamens. „Zum einen war die Vorbereitung der Umbenennung ein Großprojekt, das eine Gemeinschaftsleistung aller Akteure an der Hochschule nötig machte – vom Studierendenservice über die IT bis hin zum Gebäudemanagement, von der Finanzverwaltung über das Justiziariat bis hin zur Hochschulkommunikation. Zum anderen war mit der Umbenennung automatisch auch die Anpassung des Corporate Designs verbunden. Hier musste zunächst ein Kreativteam zusammengestellt und dann über die Frage Einigkeit erzielt werden, wie groß die Veränderung sein sollte.“ Am Ende dieses Prozesses entschieden sich die Verantwortlichen für einen großen Schritt: Die HSBI erhielt aus der Hand der Agentur Markwald Neusitzer Identity ein neues Logo, neue Schriften und eine neue, an die Natur angelehnte Farbwelt. „Es ging uns darum ein Erscheinungsbild zu entwerfen, das zeitlos ist und lange für die HSBI funktioniert“, so Agenturchefin Nina Neusitzer.
Neues Logo inspiriert von der Fassade des Bielefelder Hauptgebäudes
Der neue Hochschulname „Hochschule Bielefeld – University of Applied Sciences and Arts” mischt Deutsch und Englisch. Im Alltag werden die Hochschulangehörigen von „Hochschule Bielefeld” sprechen oder von HSBI, ausgesprochen: „Ha Ess Beh Ih“ bzw. „Äitsch Es Bi Ei“. Das neue Logo arbeitet mit dieser Abkürzung und hilft so, die Umbenennung bekannt zu machen.
Auf eine neue reine Bildmarke (wie beispielsweise die „FH-Treppe”) wurde verzichtet. Stattdessen hat das Gestaltungsteam eine besonders gestaltete Wortmarke designt. Prägend für dieses neue Logo ist der Versatz im „H“ und im „I“ und – als „Stolperstein“ – das dritte alleinstehende vertikale Element: Dieses trennt das „HS“ und „BI“ und verbindet zugleich die dahinterliegenden Begriffe „Hochschule“ und „Bielefeld“.
Diese grafischen Elemente sind inspiriert von der Fassade des Bielefelder Hauptgebäudes der HSBI auf dem Campus Nord mit seinen diversen verschiedenfarbigen vertikalen Elementen, die ein Muster bilden. Der Künstler Josef Schwaiger hatte für seinen Fassadenentwurf die Ausschläge von Gehirnströmen – wie sie in einem EEG dargestellt werden – in dieses abstrakte Muster „übersetzt“. Nina Neusitzer: „Was bildet das Tun einer Hochschule besser ab als Gehirnaktivitäten? Unter anderem deshalb haben wir uns bei der Gestaltung des neuen Hochschul-Logos von den vertikalen Elementen inspirieren lassen.“
Kampagne in OWL zur Bekanntmachung des neuen Hochschulnamens
Auf inhaltlicher Ebene nimmt das neue HSBI-Logo den neuen Hochschulnamen in den Fokus und symbolisiert mithilfe des Versatzes und der drei vertikalen Elemente viele „Begriffs-Trios“, die für die HSBI von grundlegender Bedeutung sind: zum Beispiel „Lehre, Forschung und Transfer“, „Bielefeld, Minden und Gütersloh“, „Digitalisierung, Internationales und Nachhaltigkeit“ oder „Diversity, Gendergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit“. „Auf gestalterischer Ebene“, so Nina Neusitzer, „bildet das neue Logo die Keimzelle des neuen Corporate Designs, das aus dem Versatz ein Gestaltungsprinzip für alle Medien ableitet und so die Wiedererkennbarkeit der Marke stärkt.“
„Die vergangenen und die kommenden Monate standen und stehen ganz im Zeichen der Vermittlung des neuen Hochschulnamens“, berichtet HSBI-Kommunikator Lars Kruse. „Uns war es wichtig, ein Corporate Design zu entwickeln, das klar und einfach daherkommt, damit die Mitarbeitenden es leicht haben bei der Nutzung, denn an einer Hochschule sind heute im Zeitalter der sozialen Medien fast alle Menschen mit Publishing beschäftigt.“ Seit dem vergangenen Sommer hat die Hochschulkommunikation den Beschäftigten in mehreren Schüben Designmaterialien zur Verfügung gestellt und diverse Informations- und Fragerunden veranstaltet, um die Handlungsfähigkeit der HSBI unter dem neuen Namen sicherzustellen und die Mitarbeitenden „mitzunehmen“ im Veränderungsprozess. Kurz vor der Umbenennung gab es dann noch ein kleines HSBI-Geschenkpaket für die Beschäftigten, und sie konnten wie die Studierenden eine Sneak Preview über die externe Plakat- und Social-Media-Kampagne besuchen.
Diese wird maßvoll ausfallen, sich auf OWL beschränken und die Umbenennung in Kombination mit dem Tag der offenen Tür am 6. Mai dieses Jahres ins Zentrum stellen. Schlusswort von HSBI-Präsidentin Ingeborg Schramm-Wölk: „Das ,Fach‘ fällt weg, das ,Arts‘ kommt hinzu – ansonsten bleiben wir aber auch nach der Umbenennung der verlässliche, zukunftsorientierte Partner für Studieninteressierte, Studierende und die vielen kooperierenden Unternehmen, Institutionen und Netzwerke in der Region und darüber hinaus.“