IHK-Vollversammlung verabschiedet Zukunftspapier
Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Die Unternehmen im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region sollen zukünftig vollständig nachhaltig wirtschaften, also ökologisch, ökonomisch und sozial. Dieses langfristige Ziel hat die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen gestern (2. März) mit dem Beschluss zum Zukunftspapier „Nachhaltige Wirtschaft Nord-Westfalen“ vorgegeben. IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer wertete das Zukunftspapier der Gesamtinteressenvertretung der regionalen Wirtschaft als „eine starke Positionierung, mit der wir den Weg in eine nachhaltige Zukunft auf Augenhöhe mit Politik und Gesellschaft diskutieren werden“.
Mit dem Beschluss folgte die Vollversammlung einer Empfehlung des Nachhaltigkeitsausschusses, dessen Mitglieder das Positionspapier auf Basis der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Austausch mit anderen Ausschüssen der IHK erarbeitet haben. Dem Beschluss vorausgegangen war eine Umfrage, an der sich rund 500 Unternehmen beteiligt haben. Dr. Silke Huster, Vorsitzende des Nachhaltigkeitsausschusses und Geschäftsführerin der Rottendorf Pharma GmbH (Ennigerloh), und ihre Stellvertreterin Tatjana Hetfeld, Geschäftsführerin der RDN Agentur für Public Relations GmbH & Co. KG (Recklinghausen), stellten die Eckpunkte des Zukunftspapiers vor, das Huster als „klares Bekenntnis der IHK zu einer nachhaltigen Wirtschaft“ bezeichnete.
Mit der Ausrichtung auf eine nachhaltige und klimaneutrale Wirtschaft verfolgt die IHK Nord Westfalen das Ziel, die nord-westfälischen Unternehmen in eine Vorreiterrolle zu bringen, „mit der diese bevorzugte Geschäftspartner einer nachhaltigkeitsorientierten Weltwirtschaft werden“. Zudem setzt sich die IHK „für die möglichst konsequente Ausrichtung auf eine zirkuläre Wertschöpfung“ ein. „Durch eine stringente Kreislaufführung von Produkten, Komponenten und Materialien verfolgen wir das Ziel, das wirtschaftliche Wachstum fortwährend vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln“, heißt es in dem Zukunftspapier, in dem auch der Vorrang von qualitativem vor quantitativem Wachstum als Ziel der IHK-Arbeit festgelegt ist.
Dass die Erreichung der Ziele eine langfristige Umsetzungsstrategie benötigt, machte die Vollversammlung in der Präambel deutlich. So schließt sie „während des Transformationsprozesses auch gegenläufigen Maßnahmen etwa zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit nicht aus, um den drei gleichrangigen Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – gerecht zu werden. Für die Umsetzung sei zudem die Veränderung vielfältiger Rahmenbedingungen im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen notwendig.
„Mit diesem Zukunftspapier im Rücken müssen wir nun die notwendigen Veränderungen in den Betrieben, aber auch die politischen Rahmenbedingungen etwa bei der Infrastruktur oder der Finanzierung ermöglichen und vorantreiben“, fasst Huster die praktische Bedeutung des Papiers zusammen.