„Unternehmen müssen auf Augenhöhe kommunizieren“
Osnabrück – Dass Wirtschaftspsychologie nicht nur spannend ist, sondern den Unternehmen einen echten Mehrwert auch bei der Nachwuchsgewinnung bringt, zeigte der Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Uwe Peter Kanning von der Hochschule Osnabrück jetzt im Kreishaus. Bei der 4. Fachtagung „Vom Stift zum Schreiber – Azubis finden leicht gemacht!“ der Servicestelle Schule-Wirtschaft der kommunalen Arbeitsvermittlung MaßArbeit informierte er unterhaltsam und nachvollziehbar über die Kommunikation der Generationen im Rahmen der Personalgewinnung.
Überschrieben hatte er seine Keynote mit dem Motto „Der Ton macht die Musik“. Denn Betriebe müssen gerade im Bewerbungsverfahren in Zeiten des Fachkräftemangels mehr denn je darauf achten, die junge Generation auf Augenhöhe anzusprechen. „Das Auswahlgespräch ist dabei die Visitenkarte des Unternehmens“, betonte der Wissenschaftler. Dabei komme es darauf an, auch die Werte des Betriebes zu vermitteln: „Es reicht nicht, diese Qualitäten nur auf der Internetseite aufzuzählen.“ Er warnte davor, bei der Beurteilung der Zielgruppe auf Stereotype zu setzen: „Die Generation Z umfasst rund 10 Millionen Menschen: Wie wahrscheinlich ist es, dass alle diese Individuen das Gleiche wollen?“ skizzierte Kanning. Vielmehr gehe es darum, gut zu überlegen, welche Menschen man mit dem Auswahlverfahren ansprechen wolle: „Qualität muss dabei vor Quantität gehen“, unterstrich der Wirtschaftspsychologe.
In ihrer Begrüßung hatte die Erste Kreisrätin Bärbel Rosensträter die mehr als 170 Teilnehmenden eingeladen, sich anschließend in acht Fachforen unter fachkundiger Leitung verschiedenen Themenstellungen zuzuwenden. Dabei ging es etwa um das Onboarding und die Bindung von Azubis, das Recruiting über Soziale Medien oder eine konstruktive Kommunikation zwischen den Arbeitsgenerationen in einer VUCA-Welt. Für Entspannung sorgt nach der Mittagspause Improteus aus dem ersten unordentlichen Zimmertheater. „Wir haben viele Einblicke in die Welt der Kommunikation erhalten, von denen vor allem die vielen Unternehmensvertreter, aber auch die Schulen sehr profitieren können“, so die zufriedene Bilanz von MaßArbeit-Vorstand Lars Hellmers.