Lebensmittelsicherheit: Wie gesund ist mein Müsli?
Münster. Mit Spannung blicken die Master-Absolventinnen und -Absolventen des Fachbereichs Lebensmittelchemie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster jedes Jahr auf die Verleihung des Studienpreises für Lebensmittelchemie. Schließlich ist er der von dem internationalen Analytik- und Beratungsunternehmen WESSLING ausgelobte Preis mit 1000 Euro dotiert und honoriert die beste Masterarbeit des Jahrgangs. Angesichts der vielen guten Abschlussarbeiten hatte es die Jury in diesem Jahr erneut nicht leicht. Das Rennen machte schließlich Marlen Charlotte Becker mit ihrer sehr überzeugenden Arbeit über die Bildung von Furan und Alkylfuranen bei der Heißextrusion.
Was genau es damit auf sich hat, erklärt Dr. Henning Kuchenbuch, Mitglied der Jury und Head of Analysis bei WESSLING: “Wenn Sie morgens zum Frühstück gerne Müsli essen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie mit Furan und Alkylfuranen in Kontakt kommen.” Denn neben getreidebasierten Inhaltsstoffen können in Frühstückscerealien auch so genannte „hitzeinduzierte Kontaminanten“ enthalten sein. “Und dazu zählen eben auch Furan und Alkylfurane, die bei der Herstellung gebildet werden”, erklärt der Lebensmittelchemiker Dr. Henning Kuchenbuch. Ob das Müsli diese Stoffe enthält und in welcher Menge, ist deshalb so interessant, weil es möglicherweise gesundheitsschädlich ist. Aus diesem Grund besteht ein hohes Interesse an der besseren Erforschung der Ursachen für die Bildung sowie Minimierungskonzepten, um an dieser Stelle die Lebensmittelsicherheit weiter zu optimieren.
Das lässt Furangehalte in Lebensmitteln ansteigen:
Marlen Becker hat in ihrer Masterarbeit systematisch untersucht, inwieweit Furan und Alkylfurane bei der Heißextrusion, einem wichtigen industriellen Verarbeitungsprozess, entstehen und welche Einflussfaktoren dafür eine Rolle spielen. Neben der Temperatur und dem Wassergehalt der Getreidemischung wurde auch der Einfluss der verwendeten Rohstoffe sowie weiterer Lebensmittelzusätze untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine erhöhte Temperatur und eine Abnahme des Wassergehaltes aber auch einige Lebensmittelzusätze zu einem Anstieg der Bildung von Furanen führen.
Das Projekt der industriellen Gemeinschaftsforschung (iGF) wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt. Basierend auf den Ergebnissen werden im nächsten Schritt Minimierungskonzepte für die industrielle Verarbeitung erarbeitet, um die Furangehalte auf ein Minimum zu reduzieren und die Lebensmittelsicherheit dadurch weiter zu verbessern.
Enge Kooperation zwischen WESSLING und WWU
Mit der Verleihung des Studienpreises, Praktika und Plätzen für Masterarbeiten unterstützt WESSLING den Wissenstransfer von der Theorie in die Praxis auf verschiedenen Ebenen. Das internationale Unternehmen pflegt einen engen Kontakt zu Universitäten wie der WWU und Fachhochschulen, beteiligt sich an Forschungs- und Entwicklungsprojekten, arbeitet außerdem in DIN- und Fachausschüssen mit und gibt hier wichtige Impulse.