Jährliches Kooperationsgespräch stellt die Weichen für 2023
Münster – Die Herausforderungen rund um die Situation von ukrainischen Geflüchteten steht künftig stärker im Mittelpunkt der Arbeit der Regionalagentur Münsterland. Das ist das Ergebnis des jährlichen Kooperationsgesprächs des Lenkungskreises der Regionalagentur mit Vertreterinnen und Vertretern des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS). Der Lenkungskreis der Regionalagentur traf sich gestern (16. November) auf Gut Havichhorst in Münster, um das laufende Geschäftsjahr zu evaluieren und neue Themenschwerpunkte für 2023 zu setzen.
Die Regionalagentur Münsterland mit Sitz beim Münsterland e.V. fungiert als Schnittstelle zwischen dem Arbeitsministerium und der Region. Sie setzt zahlreiche Konzepte, Programme und Projekte des Ministeriums um und unterstützt sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Eine wichtige Aufgabe der Regionalagentur ist die Vernetzung der Akteure im Münsterland zu aktuellen Themen. So setzt sie regelmäßige Austauschtreffen mit den Leitungen der Jobcenter der Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und der Stadt Münster um. In diesem Jahr insbesondere zu den Schwerpunktthemen „Auswirkungen des Ukraine-Kriegs“ und „Energiekrise“.
„Der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise stellen besondere Herausforderungen für den Arbeitsmarkt dar und fordern eine starke interkommunale Zusammenarbeit“, erklärte Dr. Olaf Gericke, Landrat des Kreises Warendorf und Vorsitzender des Lenkungskreises. Um in Krisenzeiten schnell handeln zu können, sei die Vernetzung der Akteure vor Ort besonders wichtig. So wurde das Stellenkontingent des Förderprogrammes „Beratungsstellen Arbeit“ um je 0,5 Stellen aufgestockt, um den durch die Auswirkungen des Krieges zu erwartenden erhöhten Beratungsaufwand zu decken. Die „Beratungsstellen Arbeit“ sind ortsnahe und professionelle Anlaufstellen für Arbeitslose und Menschen in schwierigen Beschäftigungssituationen.
Die Regionalagentur Münsterland hatte die „Beratungsstellen Arbeit“ und die Jobcenter bereits am 8. November bei einem Runden Tisch vernetzt. Ziel war es, sich über die Angebote für ukrainische Geflüchtete auszutauschen, den Status quo der bestehenden Unterstützungsinfrastruktur zu ermitteln, die Maßnahmen miteinander zu vernetzen und gegebenenfalls neue oder angepasste Formate zu entwickeln. „Nur im direkten Kontakt mit den beratenden Institutionen können Bedarfe passgenau ermittelt werden“, sagte Julia Roesler, Leiterin der Regionalagentur Münsterland beim Münsterland e.V.
Zur Unterstützung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei diesem Thema bietet der Münsterland e.V. auf seiner Website Informationen über die Beschäftigung ukrainischer Geflüchteter an. Von der Jobvermittlung über die Berufsanerkennung bis zum Onboarding im Unternehmen finden Führungskräfte und Personalverantwortliche dort häufig gestellte Fragen und Antworten. Umgesetzt wurde das Online-Angebot vom Service Onboarding@Münsterland, ergänzend zu den Angeboten der Regionalagentur.
Ein weiteres Thema des Kooperationsgesprächs war die erfolgreiche Nutzung weiterer Förderprogramme im Münsterland. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 1.655 Bildungsschecks an Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer oder Unternehmen vergeben. Damit wurde das gesamte Kontingent für das laufende Jahr bereits ausgeschöpft und das Münsterland ist damit Spitzenreiter unter den NRW-Regionen. Gleiches gilt für das Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“, das Ende 2022 ausläuft. Davon wurden im Münsterland rund 150 Beratungen in Anspruch genommen. Auch bei der Ausgabe von Potentialberatungen, die kleine und mittlere Unternehmen betreffen, sieht es ähnlich aus: Mit 93 Beratungen liegt das Münsterland auf einem der Spitzenplätze in NRW.
Neu ist das Förderinstrument „Transformationsberatung NRW“, das sich an Unternehmen richtet, die ihre Green-Economy-Strategie ausbauen möchten. Das durch die EU geförderte Angebot unterstützt Unternehmen beim klimaneutralen und digitalen Wirtschaften.