In fünf Kategorien wurden die Preisträger beim Innovationspreis Münsterland geehrt. Gruppenbild mit allen Preisträgern (Foto: Münsterland e.V./Anja Tiwisina)
In fünf Kategorien wurden die Preisträger beim Innovationspreis Münsterland geehrt. Gruppenbild mit allen Preisträgern (Foto: Münsterland e.V./Anja Tiwisina)

Preisträger stehen fest: Innovationspreis Münsterland zeichnet fortschrittliche Unternehmen der Region aus

Unter 110 Bewerbungen aus dem ganzen Münsterland haben sich diese fünf durchgesetzt: 2G Energy AG aus Heek, CLK GmbH aus Altenberge, Predimo GmbH aus Münster, Deutsche E-Bike Akkuservice UG aus Münster und Cargobull Telematics GmbH aus Münster. Ihre Innovationen wurden am Donnerstagabend bei einer feierlichen Preisverleihung in der SEESCHEUNE in Dülmen vor rund 300 Gästen mit dem Innovationspreis Münsterland ausgezeichnet. „Die Region kann stolz auf ihre Unternehmen sein“, sagte Klaus Ehling, Vorstand des Veranstalters Münsterland e.V. „Unsere Preisträgerinnen und Preisträger zeigen, wie vielfältig Innovationen sein können, ebenso wie die Bereiche, in denen sie zum Einsatz kommen. Da steckt viel münsterländische Tatkraft drin. Die Unternehmen bringen neue Impulse und frischen Wind in die regionale Wirtschaft, machen sie stark und tragen zu einem guten Leben bei.“

Der Münsterland e.V. vergibt den Innovationspreis Münsterland alle zwei Jahre gemeinsam mit den Förderern des Wettbewerbs, den Sparkassen im Münsterland, der Provinzial Versicherung AG und dem Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter Westenergie AG. In diesem Jahr waren unter dem Motto „Gemeinsam. Nachhaltig. Handeln. Das Münsterland denkt weiter.“ 16 Unternehmen in den Kategorien „Wirtschaft“, „Wissenschaft trifft Wirtschaft“, „Start-up“, „Klein und pfiffig“ sowie „Digitale Geschäftsmodelle“ nominiert. Jetzt stehen die Preisträger fest:

In der Kategorie „Wirtschaft“ ging der Innovationspreis Münsterland an die 2G Energy AG aus Heek. Mit ihrer Innovation „Wasserstoff BHKW agenitor 406 H2“ war es ihr 2019 als weltweit erstem Hersteller gelungen, Blockheizkraftwerke für den Betrieb mit Wasserstoff statt Erdgas umzurüsten. Gedacht ist bei dieser Innovation besonders an den Überschuss-Strom aus Wind und Solar, der als Wasserstoff gespeichert wird und durch das Blockheizkraftwerk wieder in Wärme und Strom umgewandelt werden kann. „Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, ist diese Innovation Gold wert“, sagte Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland, in seiner Laudatio. „Damit bringt das Unternehmen die Region nach vorne. Und vor dem aktuellen Hintergrund, dass wir in Zukunft wahrscheinlich mit weniger Gas auskommen müssen, gewinnt das Wasserstoff-Blockheizkraftwerk zusätzlich an Relevanz.“

Für mehr Sicherheit beim Verzehr von Lebensmitteln sorgen hingegen die Preisträger in der Kategorie „Wissenschaft trifft Wirtschaft“: Die CLK GmbH aus Altenberge hat in Kooperation mit der FH Münster den „MultiCheck“ entwickelt. Das Kamerasystem erkennt zuverlässig Fremdkörper bei der Produktion von Lebensmitteln. „Der MultiCheck gewährleistet eine sehr viel höhere Prozesssicherheit, als bisherige Verfahren. Damit hebt er sich vom Stand der Technik ab. Das System braucht auch keinen eigenen Platz in der Prozesskette, sondern wird in bestehende Mehrkopfwaagen integriert“, lobte Dr. Christian Brandt, Generalbevollmächtigter der Provinzial Versicherung AG, in seiner Laudatio. „Das mit der FH entwickelte Verfahren ist keine Einzellösung, sondern wird Schule machen – und neben der Lebensmittelindustrie auch in weiteren Bereichen.“

Auch der Preisträger in der Kategorie „Start-up“ trägt zu mehr Sicherheit und Gesundheit bei. Gegründet 2019, hat das Start-up Predimo GmbH aus Münster die „ComputerMyoGrafie“ entwickelt. Ein Verfahren, das nicht nur Bewegungen analysiert, sondern auch die damit verbundenen individuellen Belastungen erkennt. „Innovationen tragen dazu bei, dass unsere Gesellschaft immer neue Zukunftswege beschreiten darf. Das gilt auch für die Predimo GmbH aus Münster: Sie hat ein Verfahren entwickelt, das körperliche Bewegungen medizinisch analysiert und die damit verbundenen individuellen Belastungen erkennt. Das ist nicht nur kreativ, sondern sorgt hoffentlich auch zukünftig für weniger ‚Rücken, Knie oder Hüfte‘. Dafür wünschen wir weiterhin viel Erfolg“, so Frank Knura, Vorstandsvertreter der Sparkasse Münsterland Ost und Laudator für die Sparkassen im Münsterland.

Den ersten Platz in der Kategorie „Digitale Geschäftsmodelle“ belegte die Cargobull Telematics GmbH aus Münster, eine hundertprozentige Tochter der Schmitz Cargobull AG. Mit dem „TrailerConnect® Data Management Center“ hat sie ein Infrastruktur-Tool auf den Markt gebracht, das für mehr Datensicherheit und Transparenz in der Logistik-Branche sorgt. Laudatorin Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, erläuterte: „Digitalisierung betrifft uns alle und ist inzwischen mehr als nur ein Schlagwort. Damit verbunden sind oft riesige Datenmengen, die kontrollierbar und geschützt sein müssen. Mit dem ‚TrailerConnect® Data Management Center’ können Speditionen endlich selbst entscheiden, welche Daten sie mit wem teilen, zum Beispiel GPS- oder Tourdaten. In Zeiten von wichtigen und auch gefährdeten Lieferketten wird dies Einfluss auf die gesamte Transport- und Logistikbranche haben. Eine Innovation, die im positiven Sinne längst überfällig war.“

Getreu dem Innovationspreis-Motto „Gemeinsam. Nachhaltig. Handeln.“ wurde in der Kategorie „Klein und pfiffig“ ein Unternehmen zum Preisträger gekürt, das sich mit der Sicherheit und auch Langlebigkeit von E-Bike-Akkus beschäftigt. Die Deutsche E-Bike Akkuservice UG aus Münster verhindert mit ihrer „EproSafe Akku Schutzbox“ nachhaltig Haus- und Garagenbrände aufgrund brennender Akkus. „Inzwischen ist fast jedes zweite Fahrrad, das neu angeschafft wird, ein E-Bike. Der eine oder die andere lässt dafür auch gerne mal das Auto stehen. Die Akkuschutzbox der Deutsche E-Bike Akkuservice UG verhindert, dass die Akkus beim Aufladen überhitzen oder in Brand geraten. Damit rettet sie im Fall der Fälle nicht nur Leben, sondern sorgt auch dafür, dass die Akkus möglichst lange halten. Eine pfiffige Innovation, die Fahrradfahren noch nachhaltiger macht“, so Linda Klümper, Leiterin des Innovationsmanagements bei der Stadtwerke Münster GmbH. Die Stadtwerke werden ab 2023 weiterer Sponsor für den Innovationspreis Münsterland sein.

Alle ausgezeichneten Preisträger erhalten ein Preisgeld von 4000 Euro sowie einen für das eigene Unternehmen produzierten Image- oder Produktfilm. Durch die Preisverleihung führte Moderatorin Eva-Maria Jazdzejewski und war auch mit einer Improvisation zum Thema „Innovieren im Münsterland“ aktiv auf der Bühne. In einer kurzen Talkrunde ging es darüber hinaus um das Jubiläum „25 Jahre Arbeitsgemeinschaft der Wirtschaftsförderer im Münsterland“ und um Innovationen in Zeiten des Fachkräftemangels. Für leckere Speisen und Getränke aus der Region sorgte die Böinghoff Catering & Event GmbH. Bei Reibeplätzchen und Lamm-Burger vom Lüdinghauser Weidelamm klang der Abend mit münsterländischem Erfindergeist aus.

Einen Überblick über alle 16 Unternehmen, die für den Innovationspreis Münsterland nominiert waren, gibt es auf www.innovationspreis-muensterland.de

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WIR Redaktion

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