Sorgfältig vorbereitet und mit Mut in die Zukunft
Die Nachfolge für Unternehmen des Mittelstands, genauer gesagt die Übergabe an eine neue Führungsspitze, ist als Thema so aktuell wie kaum je zuvor. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zieht auf Basis von Erfahrungen der 79 Industrie- und Handelskammern eine alarmierende Bilanz: Jedes Jahr gestaltet sich die Suche nach einem Nachfolger schwieriger. 2019 suchten fast doppelt so viele Senior-Unternehmer den Rat ihrer IHK als noch 2010, da sie keinen geeigneten Nachfolger fanden. Zugleich bewegt sich das Interesse der Jüngeren, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen, auf niedrigem Niveau. GEUER International hat diese Herausforderung jetzt mit drei Eigengewächsen des Unternehmens als neuem Geschäftsführungstrio optimal gelöst.
Für eine Übergangszeit war auch beim alteingesessenen Münsteraner Umzugsunternehmen GEUER International die Nachfolge ungewiss. Dann fiel seitens der nun scheidenden Geschäftsführer Horst Geuer und Thomas van Hövell die Entscheidung, das Unternehmen an drei „Eigengewächse“ zu übergeben, die bei GEUER International ihre Ausbildungen absolviert hatten und dann, alle drei gebürtig aus Münster und Umland, dort ihre Laufbahn konsequent verfolgten. Damit haben die bisherige und die neue Führungsspitze eine kluge Lösung gefunden: Das Unternehmen bleibt – fast – in der Familie.
Mit dieser Lösung ist GEUER International auf einer Linie mit etwa 18 % der Familienunternehmen. Das schätzt das Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) in seinem Report 2020. Zwar gibt es zur Regelung der Nachfolge keine amtlichen Statistiken, nach IfM-Schätzung aber übergibt rund die Hälfte aller Familienunternehmen innerhalb der Familie. Rund 29 % der Unternehmen verkaufen an Externe.
GEUER International: Konsequenter Erfolgskurs mit Eigengewächsen
Die Überlegung, das Unternehmen zu verkaufen, war zwar bei GEUER International kurz auf dem Tisch gewesen – für Geuer und van Hövell dann aber doch mit zu viel mentalem Unwohlsein verbunden. Eine Übergabe in der Familie kam nicht in Betracht; die Söhne und Töchter aus der Geuer‘schen und der van Hövell‘schen Linie strebten andere berufliche Wege an. Dann der erlösende Gedanke: „Warum fragen wir nicht in unserer zweiten Führungsebene, wer hier bereit wäre, die Verantwortung zu übernehmen?“
Im Meeting nach zehn Minuten innerlich entschieden
Im Meeting zur Klärung dieser Frage, im Jahr 2020, war für zwei der nun neuen Geschäftsführer innerlich nach 10 Minuten klar: „Ich will“. Zwei Wochen später taten sie ihre Entscheidung ihren Vorgesetzten kund. Ein halbes Jahr später kam noch der Dritte dazu, sodass sich nun die Aufteilung in Geschäftsführungsbereiche an den Schwerpunkten des Führungstrios orientiert – und auch das Organigramm überarbeitet wurde. Alles mit Unterstützung eines in diesem Bereich etablierten Unternehmensberaters. Notartermin war am 9. Juni 2022, am 1. Juli 2022 übergaben Horst Geuer und Thomas van Hövell dann auch in praxi den Staffelstab an die jüngere Generation; das neue Geschäftsführungstrio Michael Schepers (Personal), Markus Wagner (Marketing undVertrieb) sowie Stefan Schlosser (Laborumzüge und Betriebsverlagerungen). Die „Neuen“ sehen sich in der Tradition einer sehr familiär und auf Vertrauen gegründeten Firmenkultur. Zugleich beschreiten sie mit Ideenreichtum, Enthusiasmus und Mut den Weg, jetzt Unternehmer zu sein – mit aller Verantwortung, die das bedeutet, für die Mitarbeiter und für den weiteren Erfolgskurs des Unternehmens.
Ein kleiner Ausflug in die allerersten Anfänge
Ganz klein ging es los bei GEUER International: Um sein Studium der Versorgungstechnik an der Fachhochschule Münster zu finanzieren, 1983, kam Horst Geuer die zündende Idee: „Ich hänge einen Anhänger an meinen VW-Bulli und biete Umzüge an“. Kurz darauf stieß bereits Thomas van Hövell dazu, damals Student der Fächer Niederländisch und Geschichte an der Uni Münster. Mit dem ersten, gebraucht erworbenen LKW des Jungunternehmens, einem Hanomag Henschel, war der erste Schritt zu „Horst Geuer Umzüge“ getan. Und die Erfolgsgeschichte begann.
Marktführer Laborumzüge und Spezialist für Betriebsverlagerungen
Erst ein Vierteljahrhundert später, 2008, benannte sich das Unternehmen um in GEUER International. Zuvor aber etablierten Geuer und van Hövell, letzterer seit 1991 Mitgeschäftsführer und zuständig für den erfolgreichen Ausbau des Segments High-Class-Privatumzüge, ein Umzugsunternehmen am Markt, das sich heute – mit berechtigtem Stolz – als Marktführer für Laborumzüge bezeichnen darf. Zugleich hat GEUER International das Segment Betriebsverlagerungen erfolgreich etabliert – und wird dies in Zukunft weiter ausbauen. Wie es zu diesen erfolgreichen Firmenentwicklungen kam? 1990 begründete der erste große Auftrag der Bezirksregierung Münster den Einstieg in gewerbliche Objektumzüge. In den Folgejahren vertrauten immer mehr Organisationen aus dem Öffentlichen Sektor dem Geuer‘schen Umzugs-Know-how. 2003 dann managten Geuer und seine Leute so erfolgreich ihren ersten Laborumzug für das Veterinäruntersuchungsamt Münster, dass der Amtspräsident seine Empfehlung für den Fokus auf dieses so anspruchsvolle Umzugssegment aussprach.
Mit Photovoltaikanlage eigener Energieerzeuger
In diesen Jahren wuchs auch der Firmensitz unaufhörlich: Von der ersten Betriebsstätte im heimischen Wohnzimmer des Ehepaars Geuer, über ein kleines Büro in der Münsteraner Innenstadt, dann schon wesentlich größeren Büroräumen am Münsteraner Hafen – bis zum bereits mehrfach erweiterten Eigenbau am heutigen Standort, an dem eine Photovoltaikanlage das Unternehmen nahezu komplett mit selbsterzeugtem Strom versorgt.
Als Unternehmen sozial und regional engagiert
Innovativ, nachhaltig – aber auch mit einer ausgeprägt sozialen und der Region verhafteten Ader zeigt sich GEUER International. Etwa über das Engagement im regionalen Netzwerk „Domfreunde Münster“, die u. a. das Kinderhospiz Königskinder, die Kinderkrebshilfe Münster und den Neubau der Palliativstation im Herz-Jesu-Krankenhaus unterstützen. Das neue Führungstrio wird diese Tradition eines sehr familiären Unternehmens mit ausgeprägt regionalem Engagement fortsetzen und zugleich mit eigenen neuen Ideen für die Umzugsbranche den Erfolgskurs fortschreiben und noch vergrößern.