Christian Werth, Annika Böhne und Laura Pawlyk (v. l.) haben untersucht, wie das Münsterland als Ökosystem für Social Entrepreneurship verbessert werden kann. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)
Christian Werth, Annika Böhne und Laura Pawlyk (v. l.) haben untersucht, wie das Münsterland als Ökosystem für Social Entrepreneurship verbessert werden kann. (Foto: FH Münster/Frederik Tebbe)

Das soziale Unternehmertum im Münsterland vernetzen

In Zusammenarbeit mit FH Münster und TAFH Münster GmbH: Studierende der katho NRW erforschen die Social-Entrepreneurship-Szene

Ein eigenes Unternehmen gründen, das wirtschaftlich arbeitet und dabei soziale Zwecke unterstützt: Das ist die Idee des Social Entrepreneurship. Doch wer Sozialunternehmer*in werden will, tut gut daran, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Wie gut das Münsterland als Ökosystem für Social Entrepreneurship aufgestellt ist und wie es verbessert werden kann, haben Laura Pawlyk, Annika Böhne und Christian Werth untersucht. Die drei Studierenden der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) haben sich dazu in einem Forschungsprojekt – betreut von Michael Kortenbrede und Timo Adiek aus der Gründungsförderung im Team der FH Münster und TAFH Münster GmbH sowie von Martin Klein von der katho NRW – dort umgesehen, wo das soziale Unternehmertum bereits floriert: in Berlin.

„In Berlin gibt es eine intakte Social-Entrepreneurship-Szene, die aus vielen kleinen Netzwerken besteht“, sagt Pawlyk. Das seien Gründer*innen, aber auch Akteur*innen, die Co-Working-Spaces bereitstellen, Finanzierungsmöglichkeiten schaffen, Inkubatorprogramme auf die Beine stellen oder politisch aktiv werden. „Wir haben Interviews in der Szene geführt und uns erkundigt, wie sich dort die Netzwerke gebildet und weiterentwickelt haben“, so Böhne. Werth ergänzt: „Netzwerkarbeit ist in diesem Bereich von großer Relevanz. Diese muss auch im Münsterland etabliert werden.“

In Münster gebe es jedoch bislang zwar vereinzelte Akteur*innen und lokale Vernetzungsmöglichkeiten wie etwa die Gründungsförderung der FH Münster, der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Münster, den Social Impact e.V. oder den Venture Club Münster, doch es bedürfe einer zentralen, sichtbaren Anlaufstelle im Ökosystem. Die Gruppe ist sich sicher: Die Region benötigt ein fundiert koordiniertes Gründungsnetzwerk für Sozialunternehmer*innen. Um dessen Entwicklung voranzutreiben, haben die Studierenden in ihrer Projektarbeit Handlungsempfehlungen entwickelt.

Eine davon lautet: Schnittstellen zur Politik zu schaffen. „Es ist wichtig, insbesondere die Kommunalpolitik für das Thema zu sensibilisieren“, so Werth. Diese könne dabei helfen, Förderprogramme zu starten oder mehr Infrastruktur zu schaffen – und bürokratische Hürden bei der Unternehmensgründung abzubauen. „Eine Gewerbeanmeldung ist kompliziert und für viele Gründungsinteressierte immer noch abschreckend.“

Darüber hinaus sei es essenziell, Aufmerksamkeit auf das soziale Unternehmertum zu lenken. „Wir müssen den Impact von Sozialunternehmen sichtbar machen und eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit schaffen“, sagt Böhne. Dazu zähle etwa auch der Aufbau einer Website unter Berücksichtigung der erarbeiteten Handlungsempfehlungen, auf der unter anderem die bereits vorhandenen Angebote zur Gründungsförderung übersichtlich dargestellt werden.

Insbesondere müsse jedoch die bestehende Infrastruktur im Münsterland ausgebaut werden, denn gerade im ländlichen Raum sehen Pawlyk, Böhne und Werth reichlich Potenzial. Hier können Arbeitsplätze für die Gründer*innen entstehen und gerade in Zusammenarbeit mit der Wohlfahrt soziale Projekte vorangetrieben werden. Münster selbst sei als Hochschulstandort ein fruchtbarer Boden für Social Entrepreneurship.

„Es gibt einen riesigen Forschungsbedarf zu diesem Thema“, sagt Pawlyk, die selbst als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gründungsförderung von FH Münster und TAFH Münster GmbH tätig ist. Entsprechend ist ein weiterführendes studentisches Forschungsprojekt bereits in Planung.

Weitere Informationen (Links)
https://www.fh-muenster.de/forschung/gruendungsfoerderung/index.php
Entrepreneurship @ FH Münster

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WIR Redaktion

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