Direkte Energienutzung vor Ort deckt bereits 14 Prozent des jährlichen Strombedarfs im Kreishaus
Landrat Rüther forciert den regenerativen Technologieausbau auf Kreisebene
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der aktuell sehr angespannten Sicherheits- und Versorgungslage will der Kreis Paderborn in möglichst kurzer Zeit auf seinen öffentlichen Liegenschaften den regenerativen und CO2-freien Energieausbau konsequent fortsetzen. Ein gewichtiger regenerativer Pflock ist jetzt mit der Inbetriebnahme von Photovoltaikmodulen (PV-Modulen) auf allen Dächern der Kreisverwaltung inklusive Erweiterungsneubau gesetzt worden.
Paderborn – Landrat Christoph Rüther ist von der „PV-Power“ auf den Kreisdächern überzeugt: „Nach unseren Berechnungen sind wir jetzt in der Lage, über 90 Prozent der durch Sonnenkraft erzeugten Energie direkt vor Ort CO2-frei zu gebrauchen. Damit können wir immerhin 14 Prozent des jährlichen Strombedarfs im Kreishaus decken. Das sind 14 Prozent, die uns ein Stück mehr Unabhängigkeit von fossiler Energie wie Kohle, Öl und Gas bescheren.“
Eigentümerin dieser Anlage ist das kreiseigene Tochterunternehmen Abfallverwertung und Energie GmbH (A.V.E. GmbH), die jetzt die PV-Anlagentechnik an den Kreis als Betreiber übergeben hat. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende der A.V.E. GmbH, Meinolf Päsch, erklärt, leisten die insgesamt 200 PV-Module mit 77 Kilowatt Peak installierter Leistung ca. 63.000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Hierdurch würden, so Päsch, rund 21 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Laut Martin Hübner, Geschäftsführer der A.V.E. GmbH, soll diese „Inhouse“-Projektierung zwischen der A.V.E. GmbH und dem Kreis Paderborn uneingeschränkt und zügig weiterverfolgt werden. Diese habe sich schon in früheren klimafreundlichen Projekt-Realisierungen bewährt und soll demnächst mit der Installation von PV-Anlagen auf dem neuen, derzeit im Bau befindlichen Kreisbauhof im Entsorgungszentrum „Alte Schanze“ und im Berufsschulzentrum Paderborn ihre Fortsetzung finden, so Hübner.
Aufgrund der aktuellen Energieversorgungslage in Deutschland stellt Landrat Christoph Rüther die Relevanz des Ausbaus regenerativer Energien im Paderborner Land heraus: „Wir stehen im Kreis Paderborn aufgrund des vom Kreistag beschlossenen Klimaschutzkonzeptes und die durch den Ukraine-Krieg offenkundig gewordenen fossilen Energieabhängigkeiten vor der Aufgabe, den Ausbau der regenerativen Energien noch schneller zu forcieren. Der regenerative und CO2-freie Weg kann uns früher von Kohle, Öl und Gas wesentlich unabhängiger zu machen.“ Im Kreis Paderborn sei dieser Weg, so Christoph Rüther, bereits vor mehr als drei Jahrzehnten mit dem forcierten Ausbau von Windkraftanlagen vorbildlich eingeschlagen und über die Jahre mit dem flächendeckenden Ausbau von Photovoltaik unvermindert fortgesetzt worden. „Hier werden wir im Sinne des Klimaschutzes des Kreises die Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn bei der Neuaufstellung ihrer jeweiligen Flächennutzungspläne zur Ausweisung von Windkonzentrationszonen weiterhin unterstützen, um eine optimale CO2-neutrale und geordnete städtebauliche Entwicklung zu ermöglichen. Wir haben vor, den Ausbau der regenerativen Energien auch für die Gewinnung von grünem Wasserstoff zu nutzen.“