IHK-Geschäftsführung besuchte das Seedhouse in Osnabrück. Mit ihren kreativen Ideen und Geschäftsmodellen geben Gründerinnen und Gründer wichtige Impulse für die Modernisierung und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Sie halten den Effizienzdruck auf etablierte Unternehmen hoch und motivieren diese dazu, selbst innovativ zu bleiben. „Durch die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen unterstützen Start-ups den strukturellen und technologischen Wandel. Sie spielen somit eine wichtige Rolle für Wachstum, Beschäftigung und die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region.“ Dies erklärte Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, zu Beginn des Besuchs der IHK-Geschäftsführung im Osnabrücker Start-up-Zentrum Seedhouse.Das Osnabrücker Seedhouse ist eines von zehn durch das Land Niedersachsen geförderten Start-up-Zentren. Ziel der Landesregierung ist es, innovative und wissensbasierte Gründungen durch Coaching nachhaltig erfolgreich zu machen. Alle Zentren kennzeichnet dabei ein eigener Branchenschwerpunkt. „Wir fokussieren uns in Osnabrück auf Agrar, Food und Digitales und bieten Start-ups eine Plattform für die Entwicklung von Innovationen in diesen Bereichen“, erklärte Florian Stöhr, Geschäftsführer der Seedhouse Accelerator GmbH und der Seedhouse – Beteiligungs-GmbH, einem Zusammenschluss aus 32 namenhaften regionalen Unternehmen.
Ziel des Accelerator-Programms des Seedhouses ist es, Gründerteams mit Coaching und Intensivbetreuung über sechs Monate dabei zu unterstützen, ihre Business-Idee zur Marktreife weiterzuentwickeln. Danach haben die nächsten Start-ups die Chance, in das Osnabrücker Start-up-Zentrum einzuziehen. „Das aktuelle Bewerbungsfenster schließt am 24. Oktober und unser Pitch-Day findet etwa drei Wochen später statt“, berichtete Stöhr. Das Interesse der Start-ups ist groß. In den letzten zwölf Monaten hätte das Seedhouse jeden Start-up-Platz neunmal vergeben können. Der nächste Auswahlprozess wird damit wieder einmal eine Herausforderung, denn es stehen regulär nur fünf Plätze für die Start-up-Teams zur Verfügung.
Gemeinsam mit den Start-ups kommen viele neue Geschäfts- und Produktideen in die Region. „Wir leisten hier im Seedhouse gegenseitige Entwicklungshilfe“, sagte Stöhr. Denn auch die regionalen Unternehmen, die sich etwa in der Seedhouse Beteiligungsgesellschaft zusammengefunden haben, profitieren vom Wissensaustausch mit Start-ups. Ziel sei, die Region als das Zentrum für Start-ups aus den Branchen Farm und Food in Deutschland zu etablieren. Mit Formaten wie der Convention innovate!, die im Oktober letzten Jahres rund 1.500 Besucher online verzeichnen konnte, sowie dem Startup-Zentrum Seedhouse sei man auf einem guten Weg dahin. Stöhr wünscht sich in Zukunft noch mehr Engagement vonseiten der Politik, der Wirtschaft und besonders der Hochschulen und Universitäten.
„Unsere Region hat viele Gründerinnen und Gründer, die ihre Ideen in die Tat umsetzen wollen. Nach der Bundestagswahl ist es an der Zeit, ihnen mehr unternehmerische Freiräume zu geben, damit sie wirtschaftliche Zukunft gestalten und Innovationen voranbringen können“, betonte Graf. Dazu gehöre auch ein einfacherer Zugang zu öffentlichen Fördermitteln und Beteiligungskapital.