Azubis können als „Digital Natives“ wahre Digitalisierungstreiber sein! Und das ist auch der Kern des Projekts Digiscouts®:Die Azubis spüren Digitalisierungsmöglichkeiten im Ausbildungsunternehmen auf, entwickeln daraus Projektideen und setzen diese dann eigenverantwortlich um. Für die Unternehmen ergeben sich so neue Perspektiven in Hinsicht auf die (digitale) Prozessoptimierung und die Digiscouts erhalten umgekehrt die Gelegenheit, den digitalen Wandel im Unternehmen aktiv mitzugestalten. Begleitet werden die Azubis durch das RKW Kompetenzzentrum und erfahrene Coaches. Begleitet werden die Azubis dabei durch erfahrene Coaches des RKW. Diese prüfen, ob die Ideen mit überschaubarem Aufwand realisierbar sind und begleiten die jungen Menschen bei der konkreten Umsetzung ihres Projekts.
„Mit Digiscouts schlagen die Betriebe zwei Fliegen mit einer Klappe: Die jungen Leute setzen ein Digitalisierungsprojekt im Unternehmen eigenverantwortlich um und optimieren so die Prozesse. Gleichzeitig dürfen sie den Wandel mitgestalten, wodurch sich die Bindung an den Betrieb erhöht“, sagt Wahaj Bin Sajid, Leiter des Fachbereichs Fachkräftesicherung beim RKW Kompetenzzentrum, das das Projekt initiiert hat.
Zu „Digiscouts“ werden Azubis, die über einen Zeitraum von sechs Monaten ein Digitalisierungsprojekt in ihrem Ausbildungsunternehmen umsetzten. In kleinen Teams von maximal fünf Auszubildenden agieren sie als Ideengeber für die Digitalisierung. Im Prozess der Ideenfindung setzen sie sich auch mit der Sinnhaftigkeit und dem Nutzen der Vorschläge für das eigene Unternehmen auseinander. Denn die Zielsetzung ist: mittels smarter Lösungen die Abläufe schneller, kundenfreundlicher oder wirtschaftlicher zu machen.
Der Vorteil für Unternehmen liegt klar auf der Hand
Auszubildende als „Digital Natives“ und haben oft einen guten Spürsinn für digitale Lösungen. Mit dem Angebot, selbst digitale Lösungen zu entwickeln, steigert ein Unternehmen zusätzlich seine Attraktivität als Arbeitgeber. Auch die Auszubildenden erlangen persönliche Vorteile durch die Teilnahme am Projekt: Unabhängig von Ausbildungsberuf und Lehrjahr gewinnen sie an fachlichen sowie sozialen Kompetenzen wie Selbstorganisation, Problemlösefähigkeit und Verantwortungsbewusstsein. Darüber hinaus vertiefen sie ihr Verständnis für betriebliche Zusammenhänge und Wertschöpfungsketten. Die Erfahrungen aus bereits abgeschlossenen Projekten zeigen, dass rund die Hälfte der Azubis zudem ihr Know-how mit direktem IT-Bezug steigern konnten, zum Beispiel im Umgang mit Anwendungsprogrammen und dem Thema Datensicherheit.
Einer der Kooperationspartner, der die Digiscouts in die Region geholt hat, ist die Gesellschaft für berufliche Förderung in der Wirtschaft e.V. (GBFW): „Bei den Digiscouts dabei zu sein ist für das Unternehmen auf jeden Fall ein Gewinn. Den Azubis den digitalen Hut aufzusetzen zeigt die Offenheit, neue Arbeitsformen zu erproben. Das dadurch ein Unternehmen für junge Menschen attraktiv ist, das ist doch klar. So fördert das Unternehmen und seine Mitarbeiter ganz einfach den Umgang mit den relevanten Kompetenzen der Zukunft“, sagt Anja Borberg, Projektreferentin Ausbildung 4.0.
Für die Auszubildenden der Metallbau Lamprecht GmbH aus Datteln, die eine App für das Materiallager eingeführt haben, war die Teilnahme an Digiscouts® eine wertvolle Erfahrung. „Das Erreichen einzelner Meilensteine sorgte für zusätzliche Motivation und stärkte uns in unserem Gefühl, wirklich etwas bewegen zu können. Während der Ideensuche – der DiScover-Tour – haben wir als berufsübergreifendes Team auch Einblick in Bereiche gewonnen, die auf den ersten Blick wenig mit dem eigenen Ausbildungsberuf zu tun hatten. So konnten wir, als technische Azubis, letztendlich ein Praktikum in der Werkstatt und der Fertigung absolvieren, und so das eigene Ausbildungsunternehmen aus einer neuen Perspektive kennenlernen“, erzählt Ramon Schwarzer, Auszubildender als Technischer Systemplaner Fachrichtung Stahl und Metallbautechnik.
Digiscoutsist ein bundesweites Vorhaben, das in 2018 vom RKW Kompetenzzentrum initiiert wurde und durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert wird. Über 300 mittelständische Unternehmen und mehr als 700 Auszubildende haben sich bereits am Projekt beteiligt.
Das RKW Kompetenzzentrum bringt diesen Herbst das Projekt „Digiscouts“ auch in den Regionen Borken, Coesfeld, Ems-Achse und Osnabrück an den Start. Für 2022 sind weitere Regionen rund um das Gebiet Münster, Osnabrück, Ostwestfalen und Lippe geplant.
Weitere Informationen unter www.digiscouts.de.
Die Teilnahme ist kostenlos und in überregionalen Online-Informationsveranstaltung könne sich interessiere Ausbildungsunternehmen über Teilnahmebedingungen, Projektgestaltung und Anforderungen an die Azubis informieren:
https://www.digiscouts.de/veranstaltungen/veranstaltungskalender/