„Trotz vieler Einschränkungen und zahlreicher Auflagen durch die Corona-Pandemie können wir ein positives Fazit für die diesjährige Spargelsaison ziehen“, zeigt sich der Vorsitzende der Spargelstrasse NRW, Willy Kreienbaum, zufrieden „Natürlich hatten wir zu Beginn der Ernte ein mulmiges Gefühl, das aber mit zunehmender Routine im Umgang mit den Hygienemaßnahmen verschwunden ist. Zudem haben alle unsere Mitarbeiter – und ganz besonders auch unsere Saisonarbeitskräfte – dafür gesorgt, dass der Spargel in gewohnter guter Qualität geerntet werden konnte. Die ständigen Tests und die eingeschränkten Umgangsregeln haben alle zusammen mitgetragen und damit eine weitgehend störungsfreie Ernte ermöglicht.“
Und das sei in Anbetracht zum Start mit dem kalten Frühjahr gar nicht immer so leicht gewesen. Das Wetter habe die Ernte zusätzlich erschwert. Dazu kamen die Befürchtungen, dass weniger Kunden wegen der Corona-Einschränkungen in die Hofläden oder auf die Märkte kämen. Die Kaufnachfrage war aber doch gut, wenn auch etwas verhaltener als im vergangenen Jahr, was wiederum an der kühlen Witterung und der damit verbundenen reduzierten Spargellust sowie den etwas höheren Preisen geschuldet war.
Auch im Einzelhandel ist der Absatz stabil geblieben. Ganz im Gegenteil habe sich gezeigt, dass gerade die regionalen Produkte immer stärker nachgefragt würden, das gelte nicht nur für den Spargel, sondern sei auch bei den Erdbeeren spürbar. So sei ein Umdenken bei den Verbrauchern zu bemerken, man achte viel mehr auf die Frische und gute Qualität, die nun einmal durch die geringen Transportwege die regionalen Lebensmittel auszeichneten. So stünde auch die direkte Vermarktung hoch im Kurs. Eine der Kundinnen, die seit Jahren auf dem Spargelhof Schulte-Scherlebeck in Herten einkauft, Margrit Schmidt aus Bochum, fasste es so zusammen: „Wenn ich mich gesund und mit guten Lebensmitteln ernähren will, so ist das ziemlich einfach. Ich kaufe grundsätzlich regionale Erzeugnisse und freue mich jedes Jahr auf die Spargelsaison und die ersten heimischen Erdbeeren. Und frischer als im Hofladen oder auf unseren Märkten kann man den Spargel nicht bekommen.“
Obwohl die Gastronomie erst spät und auch weniger ordern konnte, sind doch fast alle Spargelanbauer mit der Saison ganz gut zufrieden.
Traditionell steht an erster Stelle der weiße Spargel, aber auch grüner und violetter Spargel gewinnen immer mehr die Gunst der Verbraucher. Die Erntesaison endet am 24. Juni. Von da an muss die Pflanze ungestört wachsen können. Für die Spargelanbauer beginnt dann allerdings die arbeitsintensive Zeit des Unkrautjätens, da er Nahrungskonkurrenten nicht mag. Übrigens wird das blühende Spargellaub zur Bienenweide und bietet Insekten reichlich Nahrung weit über den Sommer hinaus. Damit sind die Spargelanbauer auch ökologisch auf der Höhe der Zeit.
Die Beerensaison allerdings ist noch nicht zu Ende, denn bis zum Ende des Sommers können die Verbraucher noch reichlich erntefrische Früchte aus ihrer Region genießen.