An dem Thementalk teil nahmen (v. l.) Patrick Lehr, Ralf Swetlik, Monika Bone, Rüdiger Sasse und Moderatorin Andrea Hansen. - Foto: © Münsterland e.V.
An dem Thementalk teil nahmen (v. l.) Patrick Lehr, Ralf Swetlik, Monika Bone, Rüdiger Sasse und Moderatorin Andrea Hansen. - Foto: © Münsterland e.V.

Thementalk Unternehmensnachfolge: Rund 60 Zuschauer digital dabei

Kommunikation ist das A und O – besonders dann, wenn im Unternehmen ein neuer Chef an Bord ist, der vorher noch in einer ganz anderen Rolle agierte. Egal, ob jemand aus der Familie oder von außen übernimmt: Ohne Kommunikationsgeschick funktioniert die Übergabe nicht. Genau zu diesem Thema haben drei Nachfolger und eine Kommunikations-Expertin am Dienstag (1. Juni) bei der zweiten Auflage des Thementalks „Eine Runde Nachfolge“ diskutiert. Rund 60 Interessierte verfolgten das Event live via Zoom, gestreamt wurde die Diskussion aus dem Fasslager der Feinbrennerei Sasse. Eingeladen hatte das Verbundprojekt Gründergeist #Youngstarts Münsterland in Kooperation mit dem Münsterland-Siegel.

„Wir wollen zum einen ganz allgemein für das Thema Unternehmensnachfolge begeistern, zum anderen aber auch Interessierten praktische Tipps und konkrete Ideen für Nachfolgeprozesse mit auf den Weg geben“, erläuterte Frank Sibbing, Projektleiter von Gründergeist #Youngstarts Münsterland beim Münsterland e.V. Die erste Auflage der Talkreihe fand zum Thema Kultur und Digitalisierung statt, dieses Mal wählte das Youngstarts-Projektteam das Oberthema Kommunikation aus. „Denn im Umgang mit Beschäftigen kann man hierbei nicht nur vieles richtig, sondern leider auch vieles falsch machen“, so Sibbing.

Talkrunden-Teilnehmer und Gastgeber Rüdiger Sasse war gerade einmal 21 Jahre alt, als er in die elterliche Brennerei „eingestiegen“ ist. Seit 1990 prägt er das über 300 Jahre alte Familienunternehmen, das mit seinen 40 Mitarbeitern auch Mitglied im Münsterland-Siegel ist. „Für mich fühlt es sich so an, dass der Generationswechsel in einem Familienunternehmen eigentlich nie abgeschlossen ist. Sobald sich der Sohn gegenüber dem Vater emanzipiert hat, geht es schon darum, Tochter oder Sohn für den Betrieb zu begeistern. Hierdurch ergeben sich bei Übernahmen von Familienunternehmen besondere Spannungsfelder, die auch eine externe Begleitung sinnvoll machen kann“, sagte Rüdiger Sasse.

Aus Sicht von Kommunikations-Expertin Monika Bone gibt es nicht den einen Rat für (potenzielle) Nachfolgerinnen und Nachfolger, denn jede Übergabe ist unterschiedlich. Dennoch sei die passende Kommunikation maßgeblich für den Erfolg einer Unternehmensnachfolge. „Wichtig für eine gelingende Nachfolge ist die bewusste Auseinandersetzung mit der neuen Rolle: Wie hat der Vorgänger mit seiner Persönlichkeit die Rolle gefüllt und wie fülle ich diese Rolle mit meiner? Wie nutzen wir die Unterschiede, so dass sie unsere Arbeit bereichern? Wertschätzend über Unterschiede zu reden, schafft fruchtbaren Boden für die Zusammenarbeit“, betonte Bone.

Ebenfalls zur Diskussionsrunde gehörten die Nachfolger Ralf Swetlik vom Druckhaus Dülmen sowie Patrick Lehr von der Firma Motorrad Bögel in Ibbenbüren. Sie sprachen darüber, wie sie den Übergabeprozess bei den Mitarbeitern kommuniziert haben und über Dinge, die sie sich von ihren Vorgängern abgeguckt oder die sie bewusst anders gemacht haben. Beide betonten, wie wichtig ihnen Transparenz gegenüber ihren Beschäftigten ist und wie sie diese immer wieder mit ins Boot holen. Moderiert wurde die Runde von Andrea Hansen. Alle Mitwirkenden waren zuvor negativ auf das Corona-Virus getestet worden beziehungsweise gehörten zur Gruppe der Geimpften und Genesenen.

Der nächste Thementalk ist bereits in Planung, konkrete Termine werden zeitnah auf youngstarts-muensterland.com bekanntgegeben. Daneben bietet das Verbundprojekt weitere Veranstaltungen zum Thema Unternehmensnachfolge an, etwa Online-Seminare am 23. Juni sowie 30. Juni. Zudem finden Interessierte auf youngstarts-muensterland.com einen Podcast mit spannenden Nachfolgegeschichten.

Mehr über Gründergeist #Youngstarts Münsterland

Die Veranstaltung organisiert hat das Verbundprojekt Gründergeist #Youngstarts Münsterland, das die Gründungsintensität im Münsterland stärkt und mit zielgruppenspezifischen Angeboten neue Gründungspotenziale und Zielgruppen erschließt. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE-Aufrufs „Regio.NRW“ von der Europäischen Union und dem Wirtschaftsministerium NRW gefördert.

Der Münsterland e.V. setzt es als Leadpartner gemeinsam mit folgenden Partnern um: Wirtschaftsförderung Kreis Coesfeld GmbH (wfc), Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf (gfw), Technologieförderung Münster GmbH, TAFH Münster GmbH, Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken mbH (WFG). Weitere Unterstützer sind die IHK Nord Westfalen und die Handwerkskammer Münster.

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