Es ist zweifelsohne ein Bauvorhaben der Superlative und für die Stadt Ibbenbüren ein echter Coup in Sachen Gewerbeansiedlung. Der Krone-Konzern kommt in die ehemalige Bergbaustadt. Beginnend mit den ersten Baumaßnahmen im zweiten Quartal in diesem Jahr, wird der Landmaschinen- und Nutzfahrzeughersteller aus dem niedersächsischen Spelle in den kommenden Jahren im Gewerbegebiet Schierloh eine Komponentenfertigung aufbauen, die als Zulieferer für die weiteren Krone-Standorte fungieren soll. Unter anderem fünf Produktionshallen sollen auf einer Gesamtfläche von 18,5 Hektar errichtet werden. 400 neue Arbeitsplätze sollen sukzessive in den nächsten Jahren in Ibbenbüren neu entstehen. Für die Stadt Ibbenbüren ist es die größte Gewerbeansiedlung der letzten Jahrzehnte.
Am Mittwochvormittag präsentierten Vertreter der Krone-Gruppe und der Stadt Ibbenbüren die Ansiedlungspläne bei einem Pressetermin am künftigen Standort an der Straße „Am Schierfeld“.
„Für Ibbenbüren ist diese Ansiedlung eine ganz besondere“, betonte Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer vor Ort. Sie sei ein deutlicher Fingerzeig dahingehend, dass auch nach Ende des Steinkohlenbergbaus weiter viele qualitativ hochwertige Industriearbeitsplätze in Ibbenbüren vorhanden sein werden. Auf die Verhandlungen mit Krone blickte Schrameyer durchweg positiv zurück. „Ein harter, aber zu jeder Zeit ehrlicher, fairer und zielgerichteter Verhandlungspartner“, lobte der Bürgermeister die Gespräche mit dem Unternehmen aus dem Emsland.
Was wird auf der riesigen Fläche im Gewerbegebiet Schierloh entstehen und produziert werden? Der neue Standort in Ibbenbüren ermöglicht dem Landmaschinen- und Nutzfahrzeughersteller einen deutlichen Ausbau seiner Kapazitäten. „Wir reduzieren damit die Komplexität unserer Hauptfertigung in Spelle“, erklärte Eigentümer Bernard Krone am Mittwoch. In Ibbenbüren werde eine Komponentenfertigung mit dem Schwerpunkt Teilefertigung entstehen, ergänzte Betriebsleiter Jochen Roling. Der Fokus liege dabei auf innovative, kostensparende und automatisierte Produktionsprozesse. Zunächst wird in Schierloh nur für die Landmaschinensparte produziert, in einigen Jahren soll der Nutzfahrzeugbereich folgen.
Die ersten Baumaßnahmen sollen im zweiten Quartal 2021 beginnen. Die Errichtung der ersten von insgesamt fünf Produktionshallen ist vorgesehen. Bereits Ende dieses Jahres soll die Halle mit einer Größe von 12.500 Quadratmetern fertiggestellt werden und die Produktion sogenannter Schweißbaugruppen anlaufen. Das Investitionsvolumen dieser ersten Baumaßnahme liege bei 35 Millionen Euro, so Jochen Roling. Nach und nach sollen weitere Gebäude folgen. „Wir wollen unseren Stufenplan in den nächsten Jahren in kleinen Schritten, in verdaubaren Happen umsetzen“, blickte Bernard Krone voraus.
Der Eigentümer des Krone-Konzerns lobte am Mittwoch ebenso wie Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer die gute Zusammenarbeit während der Verhandlungen um die Ansiedlung. „Hut ab vor dieser Hands-on-Mentalität! Davor, dass es unternehmerisches Denken auch in einer Kommune geben kann.“ Man habe hier einen tollen Standort gefunden, der sich in einem Wettbewerb durchgesetzt habe. „Wir fühlen uns auch ein bisschen als Westfalen. Wir sind eine Region“, so Bernard Krone. Die Ansiedlung in Ibbenbüren bewertete er – auch mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft – als „ein starkes Signal in solch schwierigen Zeiten“.
Der symbolische erste Spatenstich mit allen Beteiligten besiegelte am Mittwochvormittag den offiziellen Startschuss für die Ansiedlung.