Erst im Oktober letzten Jahres gab die Enapter AG bekannt, in der Klimakommune Saerbeck eine Elektrolyseurproduktion mit bis zu 300 Arbeitsplätzen eröffnen zu wollen. Mit der Vergabe des Generalplanungsauftrages schreitet das Bauprojekt nun in großen Schritten voran: Enapter hat das Bau- und Immobilienunternehmen GOLDBECK mit der Planung seines Enapter Campus beauftragt. Auf dem 76.000 Quadratmeter großen Gelände im Gewerbegebiet Nord II sind Gebäude für Forschung und Entwicklung, Büro-, Seminar- und Veranstaltungsräume, Produktions- und Logistikhallen sowie ein Parkhaus, eine Kantine und ein Wohngebäude geplant. Der Baustart ist für September 2021 geplant. Bereits ab Ende 2022 will Enapter am neuen Standort die ersten modularen Systeme zur Herstellung von grünem Wasserstoff produzieren.
„Wir wollen den Preis für grünen Wasserstoff dramatisch senken, denn ohne grünen Wasserstoff haben wir im Kampf gegen den Klimawandel keine Chance“, sagt Sebastian-Justus Schmidt, Chairman und Vorstand von Enapter. „Die Klimakommune Saerbeck ist der ideale Standort, um unsere Vision eines Klimarettungsprodukts voranzutreiben. In Saerbeck geht man bei der Energiewende voran, Enapter macht das beim grünen Wasserstoff. GOLDBECK hat wiederrum langjährige Erfahrung in der Planung und Realisierung von hochmodernen Büro- und Produktionsstandorten. Ein Team, das prima zusammenpasst.“
Saerbeck ist Teil des internationalen Netzwerkes der Climate Smart Municipalities und ein Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien. Um den schnellstmöglichen Produktionsstart von Wasserstoffgeneratoren sicherzustellen, vergab Enapter rund vier Monate nach Bekanntgabe des Grundstückskaufs den ganzheitlichen Planungsauftrag für den neuen Standort in Saerbeck. Der Baustart ist nach der Genehmigungserteilung für Herbst 2021 geplant. Bereits ab Ende 2022 will Enapter am neuen Standort die ersten modularen Systeme zur Herstellung von grünem Wasserstoff produzieren. Ab 2023 sollen dann in Saerbeck mehr als 100.000 modulare Elektrolyseur-Einheiten pro Jahr hergestellt werden. Diese Wasserstoffgeneratoren arbeiten auf Basis der sogenannten Anionenaustauschmembran-Technologie (AEM). Mithilfe des Verfahrens ist es möglich, erneuerbare Energie in grünem Wasserstoff zu speichern – ohne fossile Brennstoffe und Kohlendioxid-Emissionen. In Kombination mit dem „grünen“ Strom aus Saerbeck, der für die Produktion der Geräte benötigt wird, erfolgt eine 100-prozenztig nachhaltige Energiegewinnung und somit ein wirklicher Beitrag zur Energiewende. Die Geräte werden international in Branchen wie Energie, Mobilität, Telekommunikation, Wärmegewinnung und der Industrie eingesetzt.
Der Enapter Campus soll zudem weit mehr als eine reine Massenproduktion werden. Ziel ist es, ein Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationszentrum zu erschaffen, um die Technologieführerschaft im Bereich der AEM-Elektrolyseure auszubauen. Aus diesem Grund entstehen neben modernen Testeinrichtungen auch Veranstaltungs- und Seminarräume zur Förderung des Wissensaustausches.