2020 war ein Ausnahmejahr: Corona-Pandemie plus Konjunkturschwäche, geopolitische Unsicherheiten, industrieller Strukturwandel. Die weltweite Nachfrage nach Werkzeugmaschinen war corona- und konjunkturbedingt signifikant rückläufig. Auch DMG MORI konnte sich diesen Folgen nicht entziehen: Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis lagen deutlich unter dem Rekordjahr 2019.
Mit zügig eingeleiteten und konsequent umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung, Flexibilisierung und Liquiditätssicherung konnten die negativen Auswirkungen der Krise erfolgreich eingegrenzt werden – und das bei einem stabilen Budget für Forschung und Entwicklung. Der Auftragseingang erreichte 1.599,4 Mio € (Vorjahr: 2.563,1 Mio €). Der Umsatz lag bei 1.831,3 Mio € (Vorjahr: 2.701,5 Mio €). Die Ertragslage entwickelte sich trotz erschwerter Markt- und Rahmenbedingungen erfolg-reich: Das EBIT belief sich auf 81,7 Mio € (Vorjahr: 221,7 Mio €). Die EBIT-Marge erreichte 4,5% (Vorjahr: 8,2%). Der Free Cashflow war mit 15,7 Mio € positiv (Vorjahr: 168,8 Mio €).
Alle Zahlen sind vorläufig und stehen unter dem Vorbehalt der Abschlussprüfung und Billigung des Abschlusses durch den Aufsichtsrat.
Vorstandsvorsitzender Christian Thönes: „DMG MORI hat seine Prognosen erfüllt, hält Kurs und richtet sich zukunftsstark aus. Die Pandemie hat vieles beschleunigt. Vor allem die Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit diesem strategischen Dreiklang sowie unserem globalen Footprint, breiten Maschinenportfolio und weitreichenden Service-Angeboten ist DMG MORI gut aufgestellt.“
Auftragseingang: Nachfrage corona- und konjunkturbedingt weltweit rückläufig
Die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen entwickelte sich aufgrund der bereits zuvor schwachen Weltkonjunktur und schnellen Verbreitung des Corona-Virus signifikant rückläufig. Unter weltweit massiv erschwerten Markt- und Rahmenbedingungen verzeichnete DMG MORI mit 1.599,4 Mio € einen Auftragseingang, der erwartungsgemäß deutlich unter dem Rekordjahr 2019 lag (-38%; Vorjahr: 2.563,1 Mio €). Im Kerngeschäft mit Werkzeugmaschinen und Services – ohne den Bereich Energy Solutions – betrug der Rückgang -34%. Im vierten Quartal erreichten die Bestellungen 411,6 Mio € (-26%; Vorjahr: 554,7 Mio €). Die Aufträge aus dem Inland beliefen sich im Gesamtjahr auf 462,0 Mio € (Vorjahr: 714,8 Mio €). Die Auslandsbestellungen betrugen 1.137,4 Mio € (Vorjahr: 1.848,3 Mio €). Damit liegt der Auslandsanteil bei 71% (Vorjahr: 72%).
Umsatz: Mit konsequent umgesetzten Maßnahmen Folgen der Pandemie eingegrenzt
Auch die Umsatzentwicklung war geprägt durch Corona. Zum Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter, Kunden, Partner und Lieferanten haben wir frühzeitig eine Vielzahl weitgehender Maßnahmen umgesetzt und dabei umfassend, schnell, und proaktiv gehandelt. Im April 2020 kam es zu einer temporären Teil-Betriebsruhe in unseren europäischen Produktionswerken sowie in Teilbereichen ausgewählter Vertriebs- und Servicegesellschaften. Zudem erschwerten die im Jahresverlauf zunehmenden Reiserestriktionen das Service- und Ersatzteilgeschäft. Der Umsatz lag erwartungsgemäß mit 1.831,3 Mio € deutlich unter dem Vorjahr (-32%; 2.701,5 Mio €). Das operative Kerngeschäft war mit -27% rückläufig. Im vierten Quartal betrug der Umsatz 526,0 Mio € (Vorjahr: 808,9 Mio €).
Ergebnis: DMG MORI schließt schwieriges Geschäftsjahr erfolgreich ab
DMG MORI erzielte im herausfordernden Geschäftsjahr 2020 ein starkes Ergebnis. Mit zügig eingeleiteten und konsequent umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung, Flexibilisierung und Liquiditätssicherung konnten wir die negativen Auswirkungen der Krise erfolgreich eingrenzen. Die Ertragslage entwickelte sich trotz erschwerter Markt- und Rahmenbedingungen erfolgreich: Das EBITDA betrug 156,7 Mio € (Vorjahr: 299,8 Mio €). Das EBIT belief sich auf 81,7 Mio € (Vorjahr: 221,7 Mio €). Somit erzielten wir eine EBIT-Marge von 4,5% (Vorjahr: 8,2%). Das EBT erreichte 74,9 Mio € (Vorjahr: 219,1 Mio €). Zum 31. Dezember 2020 weist der Konzern ein EAT von 52,1 Mio € aus (Vorjahr: 154,4 Mio €). Im vierten Quartal betrug das EBITDA 50,3 Mio € (Vorjahr: 87,1 Mio €). Das EBIT belief sich auf 28,3 Mio € (Vorjahr: 67,3 Mio €). Die EBIT-Marge lag bei 5,4% (Vorjahr: 8,3%). Das EBT erreichte 22,0 Mio € (Vorjahr: 66,8 Mio €). Der Konzern weist im vierten Quartal ein EAT von 15,4 Mio € aus (Vorjahr: 47,1 Mio €).
Finanzlage // Stringente Liquiditätssicherung und langfristige finanzielle Stabilität
Auch die Finanzlage war beeinflusst durch die Corona-Folgen. Durch eine stringente Liquiditäts-sicherung konnte ein Free Cashflow von 15,7 Mio € erreicht werden (Vorjahr: 168,8 Mio €). Insbesondere die positive Entwicklung des Free Cashflows im vierten Quartal mit 81,5 Mio € hat dazu beigetragen (+51%; Vorjahr: 53,8 Mio €). Unsere Widerstandskraft erhöhte sich deutlich mit der bestehenden und vorzeitig im April 2020 zu verbesserten Konditionen verlängerten syndizierten Kreditlinie in Höhe von 500,0 Mio €. Damit verfügt DMG MORI über ausreichend finanzielle Mittel.
Nachhaltigkeit: DMG MORI setzt auf grüne Maschinen-Produktion
Technologieführerschaft und Umweltschutz stehen bei DMG MORI im Einklang. Nachhaltigkeit ist daher seit vielen Jahren integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Bereits seit Mai 2020 hat DMG MORI eine ausgeglichene CO2-Bilanz (Company Carbon Footprint). Zudem haben wir aktuell ein ambitioniertes Nachhaltigkeitsziel erreicht: Alle seit Januar 2021 ausgelieferten Maschinen werden weltweit – vom Rohstoff bis zur Auslieferung – klimaneutral produziert. Damit hat DMG MORI als eines der ersten Industrieunternehmen auch einen klimaneutralen Product Carbon Footprint.
Ausblick 2021 // DMG MORI strategisch und finanziell gut aufgestellt
Der weltweite Werkzeugmaschinen-Verbrauch soll sich im Jahr 2021 nach dem starken Rückgang 2020 langsam erholen. Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinen (VDW) und das britische Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics prognostizieren ein Wachstum von +17,7% auf 64,9 Mrd € (Vorjahr: -23,2%; 55,1 Mrd €). Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass diese Prognosen aufgrund der weiterhin bestehenden globalen Unsicherheiten sowie der Corona-Pandemie samt Virus-Mutationen unterjährig angepasst werden müssen.
DMG MORI ist strategisch und finanziell gut aufgestellt, um die Krise zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Unsere Effizienzmaßnahmen, hohe Kostendisziplin und der weitere Ausbau unserer Zukunftsfelder machen DMG MORI widerstandsfähig und zukunftsstark. Wir setzen insbesondere auf Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Mit unserer erstmals komplett digitalen Hausausstellung Anfang Februar in Pfronten haben wir eindrucksvoll gezeigt, dass DMG MORI der Zukunftspartner Nr. 1 ist. Wir setzen auf digitale Innovationen, höchste Qualität, maximalen Kundennutzen und wegweisende Geschäfts-modelle. Anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz am 9. März 2021 veröffentlichen wir weitere Informationen zur Geschäftsentwicklung.