Modellfoto des Siegerentwurfs. Das Büro „UWA – Weidemann Architekten“ hat den Architektenwettbewerb für den Neubau am Servatiiplatz gewonnen. Das Preisgericht war unter anderem von der guten Einbindung des Gebäudekörpers in das komplexe städtebauliche Umfeld überzeugt. Darstellung/Foto: „UWA – Weidemann Architekten“
Modellfoto des Siegerentwurfs. Das Büro „UWA – Weidemann Architekten“ hat den Architektenwettbewerb für den Neubau am Servatiiplatz gewonnen. Das Preisgericht war unter anderem von der guten Einbindung des Gebäudekörpers in das komplexe städtebauliche Umfeld überzeugt. Darstellung/Foto: „UWA – Weidemann Architekten“

Architektenwettbewerb: Urbanes Flair am Servatiiplatz ist sicher

Der Architektenwettbewerb für den Neubau am Servatiiplatz in Münster ist entschieden. Das Preisgericht hat am 20. Januar die Arbeit des Büros „UWA – Weidemann Architekten“ aus Münster zum Sieger gekürt und auch zur Umsetzung vorgeschlagen. UWA setzte sich in einem international besetzten Teilnehmerfeld mit fünfzehn Architekturbüros, darunter zwei aus dem Münsterland, durch. Mit der Vergabe der Plätze zwei und drei an die „dreibund architekten ballerstedt | helms | koblank BDA PartGmbB“ aus Bochum bzw. „kleyer.koblitz.letzel.freivogel Gesellschaft von Architekten mbH“ aus Berlin honorierte die Jury weitere überzeugende Arbeiten mit hohen gestalterischen Ansprüchen.

Wo sich heute eine Parkplatzfläche befindet, soll künftig urbanes Flair spürbar werden: Auf dem Servatiiplatz planen die Wirtschaftsförderung Münster GmbH (WFM), der Westdeutsche Rundfunk und die Stadt Münster in enger Kooperation einen Neubau, der sich durch ein innovatives Gebäudekonzept und eine hohe Nutzungsvielfalt auszeichnen soll. Als Ankernutzer wird der WDR hier regionale Sendeinhalte produzieren. Daneben entsteht Raum für städtische Nutzungen aus den Bereichen Kommunikation, Austausch und Information, Bildung und modernes Arbeiten. So soll die Erdgeschosszone Platz für unterschiedliche Veranstaltungs- und Beteiligungsformate bieten und ein neuer Treffpunkt für die Münsteraner Bürgerschaft werden. In den weiteren Geschossen sollen Angebote – Arbeitsplätze, Seminar-, Tagungs- und Besprechungsmöglichkeiten – in flexiblen Strukturen für die Volkshochschule, ein kommunales Digitallabor und das Smart City Office etabliert werden.

Um die beste Lösung für diese komplexe, städtebaulich und architektonisch bedeutsame Aufgabe zu finden, hatte die WFM im August 2020 den Wettbewerb ausgelobt. Das Team UWA überzeugte die Preisrichterinnen und Preisrichter mit einer sehr guten Einbindung des Gebäudekörpers in das komplexe städtebauliche Umfeld. Es zeigt sich besonders in seiner Erdgeschosszone sehr transparent und ist vielseitig bespielbar. Zur Friedrichstraße eröffnet, schlägt der Architekt einen shared space vor, der einen qualitätvollen, mit Außengastronomie nutzbaren neuen Stadtraum schafft. Das bis zu sechsgeschossige Gebäude fügt sich in seiner Höhenentwicklung sehr gut in die Umgebung ein. Im Inneren fällt besonders das große, bis zum Dach geöffnete Treppenhaus auf, das die verschiedenen Nutzer und Ebenen elegant verbinden soll. Als besonderes Highlight schlägt der Entwurf eine Skybar vor, von der aus ein spektakulärer Blick auf die Altstadt eröffnet wird.

„Der ausgezeichnete Entwurf verspricht eine echte Bereicherung für Münster. Der Neubau gibt der Stadt mehr zurück als er ihr nimmt – unter anderem durch die begrünte Fassade und das Gründach in diesem hoch verdichteten Stadtraum“, betont Stadtbaurat Robin Denstorff. „Das innovative, hybride Nutzungskonzept mit Co-Working und Begegnungsräumen hat das Siegerteam eindrucksvoll in einen ambitionierten Baukörper umgesetzt. Das Gebäude gibt zeitgemäße Antworten auf die Fragen dieser Zeit und greift die Themen Gemeinwohl, Digitalisierung, modernes Arbeiten sowie Klimaschutz und Klimaanpassung angmessen auf“.

Sehr zufrieden mit dem Prozess zeigt sich auch WFM-Geschäftsführerin Christine Zeller: „Die insgesamt hohe Qualität der Beiträge spiegelt die Relevanz dieses Leuchtturmprojektes wider. Die WFM realisiert an diesem exponierten Standort ein nachhaltiges und innovatives Gebäude und leistet einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Innenstadt und zur Attraktivitätssteigerung des Wirtschaftsstandortes Münster.“

„Mit dem neuen Standort rückt das Landesstudio Münster noch näher an die Menschen heran. Das ist uns besonders wichtig. Wir wollen sichtbarer und greifbarer werden, uns mit unserem Publikum noch stärker austauschen“, erklärt Gabi Ludwig, WDR-Chefredakteurin Landesprogramme. WDR-Studioleiterin Andrea Benstein ergänzt: „Mit dem Gebäude bekommen wir den Raum, um flexibel zu arbeiten, in verschiedenen Teams für Fernsehen, Hörfunk und Online, und das auf dem Drittel der bisherigen Studiofläche.“

Getagt wurde unter Corona-Bedingungen mit strengem Hygienekonzept in der Mensa am Ring. Um die Personenzahl gering zu halten, waren einige Mitglieder des Preisgerichts per Videokonferenz zugeschaltet.

In den kommenden Monaten werden die Preisträger im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens nach der Vergabeverordnung aufgefordert. Im Rahmen des Verfahrens entscheidet sich, wer letztlich den Zuschlag für die Planung und Realisierung des Neubaus erhalten wird. Am Ende wird somit final feststehen, wer den Auftrag erhalten wird. Dabei geht das Büro, das mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde, mit einem Punktevorsprung ins Rennen. Die Ergebnisse werden im Sommer erwartet.

Alle Wettbewerbsentwürfe sollen öffentlich ausgestellt werden. Das aktuelle Corona-Infektionsrisiko lässt dies jedoch nicht zu. Über die Internetseiten der Stadt Münster (www.stadt-muenster.de/stadtplanung) sowie der WFM (https://www.wfm-muenster.de) werden die Ergebnisse des Architektenwettbewerbs jedoch ab der nächsten Woche einsehbar sein.

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