Eignet sich meine Papierverpackung für den Kompost? Oder gehen von ihr Risiken für die Umwelt aus? Diese Fragen spielen für den Verbraucher bei der Kaufentscheidung eine immer größere Rolle, so dass das Thema auch für Verpackungshersteller an Bedeutung gewinnt. Antworten darauf liefern die Expertinnen und Experten des internationalen Analytik-, Prüf- und Beratungsunternehmens WESSLING: Sie untersuchen in dem neu eröffneten WESSLING GreenLab, welche Materialien sich im Kompost auf natürliche Weise abbauen – und liefern Verpackungsherstellern damit wichtige Informationen dazu, wie sie ihre Produkte in puncto Nachhaltigkeit noch weiter optimieren können. Das in Lyon ansässige Labor ist damit eines der ersten in Frankreich, das sich ausschließlich mit der Kompostierbarkeit und biologischen Abbaubarkeit von Produkten beschäftigt.
Mit den Kompostierbarkeitstests wird geprüft, ob Materialien im Kompost ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt wieder in die Erde eingebracht werden können. Das Team des WESSLING GreenLab testet überwiegend Lebensmittelverpackungen aus Papier, mit oder ohne Kunststoff- oder Paraffinpapierfenster.
Enge Kundenbindung führt zu Kooperation in der Entwicklung nachhaltigerer Lösungen
Die Entstehungsgeschichte des neuen Labors ist eine ganz besondere: Der WESSLING Kunde und Verpackungshersteller für Papier, Karton und Backlösungen Gault & Frémont hat sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen seiner Produkte auf die Umwelt bestmöglich zu begrenzen. „Durch die bereits langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit wurden wir mit unserer analytischen Expertise für das Vorhaben mit ins Boot geholt”, erklärt Diana Weßling, Sprecherin des Familienunternehmens. „Die Einrichtung des neuen WESSLING Labors war somit eine Reaktion auf ganz konkrete Kundenbedürfnisse und wurde dadurch maßgeblich gefördert.”
Auf insgesamt 70 m² neu geschaffener Laborfläche wird heute die Analytik und Dokumentation mit modernstem Instrumentarium komplett digital durchgeführt. Zu diesem Zweck ist das WESSLING GreenLab mit einem Bildschirm zur Kontrolle der Versuche ausgestattet. Darüber hinaus wurde ein digitales Informations-Übertragungssystem eingerichtet, das speziell zur automatischen Überwachung der Versuchsbedingungen in den Probenbehältern dient.
Reale Bedingungen durch konstante Temperatur und Dunkelheit
Das Labor ist räumlich zweigeteilt und besteht aus einem 30 m² großen Bereich für die Probenvorbereitung und einem 40 m² großen Analytikraum, in dem die Proben anschließend platziert werden. Letzterer wird gezielt in Dunkelheit gehalten, um die realen Bedingungen eines Kompostierungsprozesses nachzustellen. Eine weitere Besonderheit des Labors: Es verfügt über spezielle abgedichtete Wände, die es ermöglichen, eine konstante Innentemperatur von 25°C aufrechtzuerhalten. Beides sind Grundvoraussetzungen, um die Bedingungen der Normen für Kompostierbarkeits- und biologische Abbaubarkeitstests in verschiedenen Umgebungen zu erfüllen.
Um industrielle Kompostierungsbedingungen zu simulieren, führt das WESSLING GreenLab biologische Abbautests in einem auf 58°C eingestellten Ofen durch. Das Labor verfügt außerdem über eine Wachstumskammer für ökotoxikologische Tests an Pflanzen. In der Kammer werden alle für die richtige Entwicklung der Pflanzen notwendigen Parameter kontrolliert. Diese Tests sind notwendig, um sicherzustellen, dass Kompost, der abgebautes Material enthält, die Pflanzenentwicklung nicht beeinträchtigt.
Ausbaustufen bereits in Planung: Kompostierbarkeit von Besteck, Beutel oder Mulchfolie
„Wir sind sehr stolz auf unser neues Labor. Die kontinuierliche Verbesserung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind nicht nur Kernkompetenzen unserer Leistungen am Markt, sondern gleichzeitig unser zentrales Unternehmensziel. Mit dem WESSLING GreenLab führen wir beides auf einzigartige Weise zusammen und entwickelt uns gemeinsam mit unserem Kunden weiter“, so Jean-François Campens, Geschäftsführer von WESSLING France. „Nach dem erfolgreichen Start des Labors planen wir natürlich parallel schon die nächsten Ausbaustufen. Zukünftig sollen die Tests auf andere Produktgruppen wie Besteck, Beutel oder Mulchfolie ausgedehnt werden. Insbesondere Kunststoff- oder Bio-Materialien werden dann im Fokus stehen.“ – Es bleibt also weiterhin spannend!
Weitere Nachhaltigkeitsprüfungen im Portfolio
Die neuen Services sind nicht die einzigen Nachhaltigkeitsprüfungen, die das Unternehmen im Portfolio hat. So untersucht WESSLING auch als Partner des Umweltsiegels Flustix Produkte, in diesem Fall hinsichtlich Plastikfreiheit und des Einsatzes recycelter Rohstoffe.