In einer gemeinsamen Erklärung weisen jetzt die IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim, der VWO Verein für Wirtschaftsförderung in Osnabrück und die IG Metall Osnabrück auf den dringenden Bedarf an der Entwicklung von Flächen für Wohnen und Gewerbe in der Stadt Osnabrück hin. „Osnabrück muss hier künftig mehr tun, wenn die Stadt im Wettbewerb der Oberzentren attraktiv für Investoren und qualifizierte Fach- und Führungskräfte bleiben will. Wachstum braucht Raum. Wir brauchen ein quantitativ und qualitativ gutes Angebot an Flächen, auf denen neue Wohnungen geschaffen werden und Unternehmen sich ansiedeln können.“ Ein Beispiel hierfür sei das künftige Gewerbegebiet Eselspatt. Es werde für neue Beschäftigung und Einkommen sorgen. Dies betonen jetzt IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf.
Niklas Sievert, Vorsitzender des Vorstands des VWO Verein für Wirtschaftsförderung in Osnabrück, unterstreicht: „Osnabrück darf sich nicht selbst genug sein. Städte wie Münster und Oldenburg weisen eine höhere Dynamik hinsichtlich des Wachstums von Bevölkerung und Beschäftigung auf. Dies erklärt sich nicht zuletzt durch die konsequente Bebauung geeigneter Flächen, z. B. an verkehrsgünstigen Standorten in Autobahnnähe. Erfreulich ist, dass jetzt durch private Initiative die Brachfläche des ehemaligen Güterbahnhofs zu einem attraktiven neuen Stadtviertel entwickelt werden kann.“
Im Zeitraum 2000 bis 2019 hat sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Münster um 36,1 % auf 172.362 und in Oldenburg um 29,7 % auf 84.385 erhöht, während die Stadt Osnabrück nur einen Zuwachs von 16,8 % (96.666 Beschäftigte) erreichte. Im gleichen Zeitraum nahm in Münster die Bevölkerung um 18,7 % von 265.609 auf 315.293 zu, in Oldenburg um 9,2 % von 154.832 auf 169.077. Die Stadt Osnabrück verzeichnete lediglich einen Anstieg um 0,7 % von 164.101 auf 165.251.
„Die hohe Zahl der Auspendler von über 26.000 täglich zeigt, dass für diese Menschen gute Arbeitsplätze in Osnabrück fehlen. Es ist auch ein Alarmsignal, dass die Zahl der Auspendler seit Jahren deutlich ansteigt. Wenn es uns gelänge, einem Teil der Auspendler Arbeit und einem Teil der fast 57.000 Einpendler in der Stadt Wohnraum anzubieten, wäre dies auch ein Beitrag zur Entlastung von Straßen und Umwelt. Bei neuen Erschließungen müssen wir darauf achten, dass Osnabrück so lebenswert bleibt, wie wir es uns vorstellen. Wertvolle Naturräume gilt es zu erhalten“, sagt Stephan Soldanski, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück.