Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) saniert seit Februar 2020 in vier Abschnitten das schadstoffbelastete Hauptgebäude der Technischen Hochschule OWL (TH OWL) am Standort Lemgo. Der erste Teil der Sanierungsarbeiten ist erfolgreich beendet worden, der BLB NRW hat den Gebäudeabschnitt nun an die Hochschule übergeben.
Frühzeitig vor Beginn des neuen Semesters im Oktober hat der BLB NRW Bielefeld die Sanierungsarbeiten am ersten von vier Abschnitten des Hauptgebäudes der TH OWL abgeschlossen. Im Rahmen der Arbeiten wurden Schadstoffbelastungen an der künstlerisch gestalteten Fassade des denkmalgeschützten Hochschulgebäudes saniert und ein Flügel vollständig entkernt. Dabei entfernte der BLB NRW Schadstoffe, die in den 70er Jahren beispielsweise in Betonfugen oder im Bereich Brandschutz verwendet wurden.
Die Arbeiten liefen reibungslos ab, was BLB NRW-Niederlassungsleiter Wolfgang Feldmann freut: „Der erste Bauabschnitt dieser Sanierungsmaßnahme hätte nicht besser laufen können. Unser Projektteam vor Ort und auch die Handwerker der beauftragten Firmen haben innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens tolle Arbeit geleistet. Wir sind sehr zufrieden, den ersten Teil des Gebäudes wieder an die Hochschule zu übergeben.“
Die Fachleute haben rund 4.000 Quadratmeter des Hauptgebäudes entkernt, alle technischen Einbauten, Deckenverkleidungen, Wände, Türen und Bodenbeläge erneuert, um sowohl für Studierende als auch für Lehrende ein modernes und angenehmes Arbeitsumfeld zu schaffen. Die Büro- und Seminarräume sowie ein Hörsaal wurden komplett erneuert. Helle Farben und eine wertige Ausstattung bieten Raum zum Arbeiten und Lernen. Das neue Farb- und Materialkonzept hat der BLB NRW in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erarbeitet. Da auch das alte Mobiliar ausgetauscht werden musste, erhalten die Räume eine ganz neue Ausstattung. „Wir haben lange auf die PCB-Sanierung gewartet. Umso mehr freuen wir uns, nun in einem modernen, lichten Gebäude lernen, lehren und arbeiten zu können. Herzlichen Dank dem BLB NRW und allen Kolleginnen und Kollegen für die gute Zusammenarbeit“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Jürgen Krahl.
Die sanierten Büro- und Seminarräume sind bereit für den Hochschulbetrieb im kommenden Semester. Einige Lehrende konnten bereits von der Interimsunterbringung in modernen Containerbauten in die neuen Räumlichkeiten im Hauptgebäude umziehen. Bettina Frentrup, Mitarbeiterin im Verwaltungssekretariat der Fachbereiche Elektrotechnik und Technische Informatik, war eine der Ersten. Sie freut sich, dass der BLB NRW und die Hochschule die Sanierungen zügig vorangetrieben haben: „Die Büros sind nun viel heller und freundlicher. Kein dunkelgrün mehr, dafür schöne frische Farben. Dadurch, dass wirklich jeder Raum erneuert wurde, haben wir auch viel schönere und größere Sanitäranlagen bekommen“, beschreibt sie ihre neue Arbeitsumgebung.
Die Sanierung des Hauptgebäudes geht bereits fließend mit den Arbeiten am zweiten Bauabschnitt weiter. Hier profitieren alle Beteiligten von den Erfahrungen, die sie im ersten Bauabschnitt gesammelt haben. Laut aktuellem Zeitplan wird der zweite Teil der Sanierungsarbeiten im Februar 2021 abgeschlossen.
Bei der Begehung des Gebäudes mit Vertretern der Presse konnten diese vorab im Erdgeschoss noch einen unsanierten Hörsaal einsehen. Tatsächlich war es hier dunkler als in den bereits sanierten Bereichen, doch insbesondere das Mobiliar wies erhaltenswerte Spuren des Vorlesungsbetriebes auf. Auf den ca. 120 Tischplatten sind Palimpseste des spontanen studentischen Ausdrucks aus fünf Jahrzehnten erhalten. Ein einzigartiges Zeitdokument, das in dieser Form vielleicht nur noch selten zu finden ist.
In jedem Fall bilden diese Graffitis einen gestalterischen Kontrapunkt der Studenten zur vorgegebenen „brutalistischen“ Architektur des staatlichen Bauamtes der 70er Jahre. Ebenso wie sie einen Kontrast zur künstlerischen Gestaltung der gedrehten Stahlbetonstützen am Haupteingang und der Betonplatten der Brüstungsverkleidungen bilden, die seiner Zeit von dem Detmolder Künstler Karl Ehlers gestaltet wurden. Die farbliche Gestaltung der Betonflächen im Foyer wiederum geschah durch den Hamburger Künstler Gerhard Hauptmann.