(v.l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf, Konrad Schampera, Rechtsanwalt und Partner der SDZLEGAL Schindhelm in Breslau, Maciej Danielak, Exportleiter bei der Kampmann GmbH in Lingen, und Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in der Region Osnabrück e.V. - Foto: IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim
(v.l.): IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf, Konrad Schampera, Rechtsanwalt und Partner der SDZLEGAL Schindhelm in Breslau, Maciej Danielak, Exportleiter bei der Kampmann GmbH in Lingen, und Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in der Region Osnabrück e.V. - Foto: IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim

Polen ist Investitionsstandort Nummer eins für regionale Betriebe

„Für die regionale Wirtschaft ist Polen ein wichtiger Markt. Gut 400 Betriebe aus dem IHK-Bezirk sind dort im Außenhandel mit unserem östlichen Nachbarn aktiv. Als Investitionsstandort steht das Land für die regionalen Unternehmen sogar an Nummereins. 58 Unternehmen aus der Region haben in Polen Niederlassungen“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf beim Deutsch-Polnischen Abend, den die IHK jetzt gemeinsam mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in der Region Osnabrück e.V. ausgerichtet hat. Im Zuge der Neuordnung der weltweiten Lieferketten könne Polen seine Bedeutung sogar noch weiter erhöhen. Vor diesem Hintergrund, so Graf, sei perspektivisch auch eine direkte Flugverbindung zwischen dem Flughafen Münster/Osnabrück und einem Ziel in Polen, z. B. Warschau, sehr wünschenswert.

Dr. Fritz Brickwedde, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in der Region Osnabrück e.V., unterstrich in seiner Begrüßung die Bedeutung der Zusammenarbeit auf allen Ebenen: „Neben den guten wirtschaftlichen Beziehungen unserer beiden Nachbarländer ist es ein Anliegen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft, den Austausch im Bereich Politik, Kultur und Wissenschaft zu fördern. Über 5.000 Einwohner mit polnischem Hintergrund in der Stadt Osnabrück sind nach den Türken die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund. Sie sind gut integriert und im positiven Sinne kaum sichtbar. Durch persönliche Kontakte können wir ein noch besseres Kennenlernen und Verständnis für unser Nachbarland erreichen.” Dazu tragen auch eine Vielzahl von Partnerschaften zwischen Städten und Gemeinden in der Region und Polen bei. Als Beispiel nannte er die Partnerschaft zwischen den Landkreisen Osnabrück und Allenstein, die vor 25 Jahren begründet wurde. Er selbst werde in naher Zukunft ebenfalls nach Allenstein reisen, um dort für freundschaftliche Beziehungen auch der Stadt Osnabrück mit der Stadt Allenstein zu werben.

Der zu der Veranstaltung per Video live zugeschaltete Landrat des Landkreises Allenstein, Andrzej Abako, würdigte die Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene. Im Rahmen dieser Partnerschaft hatte im vergangenen Jahr eine gemeinsame Delegationsreise von IHK und Landkreis Osnabrück nach Warschau, Allenstein und Danzig stattgefunden. Abako warb für die guten Investitionsbedingungen in seinem Landkreis und lud die Teilnehmer zu einem erneuten Besuch in Allenstein ein.

Über die Erfahrungen eines deutschen Unternehmens in Polen berichtete Dr. Maciej Danielak, Exportleiter bei der Kampmann GmbH in Lingen und dort verantwortlich für die polnische Niederlassung des Unternehmens. Der Hersteller von Klimasystemen für Gebäude hat seit 2006 eine eigene Produktionsstätte in Łęczyca, etwa 130 Kilometer westlich von Warschau. „Für die Standortwahl war für uns die verkehrlich günstige Lage mitentscheidend“, erläuterte Dr. Danielak. „Wir haben Polen nie als reine verlängerte Werkbank gesehen. Neben der Produktion unserer Heizungs-, Lüftungs- und Klimageräte betreiben wir an unserem polnischen Standort auch Konstruktion, damit der Produktionsprozess vollständig ist.“ Wichtig aus seiner Sicht sei auch, sich auf den polnischen Kunden und seine Bedürfnisse einzustellen, zum Beispiel mit einer eigenen polnischen Unternehmenswebsite und Vertriebsstruktur.

Dass Polen für ausländische Unternehmen ein attraktiver Investitionsstandort ist, bestätigte auch Konrad Schampera, Rechtsanwalt und Partner der SDZLEGAL Schindhelm in Breslau. „In den letzten zwei Jahren konnte Polen einen Anstieg bei den Direktinvestitionen von über 30 % verzeichnen, große internationale Firmen wie Microsoft oder Daimler tätigen Investitionen in Milliardenhöhe in Polen. Wettbewerbsfähige Arbeitskosten und qualifizierte Arbeitnehmer machen das Land für Investoren attraktiv“. Nach Ansicht von Schampera werde sich vor allem die Region Schlesien zu einem aufstrebenden Wirtschaftsstandort entwickeln. Daher habe man in der Kreisstadt Gliwice einen weiteren (dritten) Standort der Kanzlei eröffnet.

Ansprechpartner: IHK, Frank Hesse, Tel.: 0541 353-110, E-Mail: hesse@osnabrueck.ihk.de

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