Shoppen, Essengehen, Urlaubmachen – die Auswirkungen von Corona schränken ein. Gastronomen oder Einzelhändler haben mit dem Pandemie-Alltag zu kämpfen. „Es gibt alle Möglichkeiten mit digitalen Tools Kunden neu zu begeistern und zurückzugewinnen,“ so Ilja Nothnagel, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des DIHK.
Unter der Moderation des DIHK haben IT-Anbieter und Unternehmen daher gemeinsam einen Orientierungsrahmen für digitale Angebote entwickelt, die Handel und Tourismus dabei unterstützen sollen, mit Klicks aus dem Krisenmodus zu kommen. Dabei stehen Gesundheitsschutz und Freiwilligkeit ganz oben auf der Agenda.
Nothnagel: „Oberstes Ziel ist, gemeinsam das wirtschaftliche Leben weiter in Schwung zu bringen und gleichzeitig Kunden sowie Unternehmer und Mitarbeiter zu schützen.“ Mit Hilfe solcher Anwendungen sollen, so Nothnagel weiter, Kunden im Einzelhandel ein Einkaufserlebnis ohne Anstehen genießen oder Besucher von Freizeitaktionen rechtzeitig einen Platz buchen können.
„Solche Systeme werden dringend gebraucht. Es ist gut möglich, dass insbesondere Handel, Gastronomie und Tourismus noch über Monate mit Einschränkungen leben müssen. Das digitale Management von Kunden- und Gästeströmen kann eine Win-win-Situation für Wirtschaft und Kunden werden“, so Nothnagel.
Zentraler Punkt des Orientierungsrahmens sei, so Nothnagel, neben der freiwilligen Nutzung durch die Kunden, deren einfache Anwendung – auch ohne Smartphone direkt vor Ort. Um flexibel agieren zu können, sei außerdem die Verfügbarkeit von anonymen Echtzeitdaten von entscheidender Bedeutung.
Die Anbieter sind sogar bereit, ihre Systeme für ihre Wettbewerber zu öffnen. Denn eine breite Nutzung gelingt nur, wenn die verschiedenen Angebote miteinander kommunizieren können.
Nothnagel: „Wichtig ist, dass der Nutzen für beide Seiten deutlich erkennbar ist. Dieser sollte nachhaltig sein und über die Krise hinausgehen.“
Beispiele gibt es genug. So können die Optimierung von Geschäftsabläufen und die Vernetzung vor Ort wichtige Zusatznutzen sein: Einsatzpläne lassen sich auf Basis von Prognosedaten optimieren oder der Friseurkunde erfährt beim Abschlussblick in den Spiegel, wo er das passende Outfit zum neuen Style findet.
Diese IT-Lösungen wirken auch über Handel und Tourismus hinaus. Beispielsweise könnten die Eventbranche oder Logistiker ebenfalls profitieren, indem sie sich neue Geschäftsfelder erschließen und zum Beispiel die Abwicklung des Ticketing übernehmen oder neue lokale Lieferbeziehungen aufbauen.