Das Interesse war enorm. kunststoffland NRW e. V. konnte am 30.01.2020 in der Geschäftsstelle zahlreiche Mitgliedsunternehmen begrüßen, die sich die Chance nicht entgehen ließen, einen aktuellen Querschnitt ausgewählter Top-Themen der Wertschöpfungskette Kunststoff gemeinsam aktiv zu diskutieren, und somit auch wegweisend die Ausrichtung der zukünftigen Vereinsarbeit mitzugestalten.
„Die Wertschöpfungskette Kunststoff steht im öffentlichen Interesse und zugleich vor großen Herausforderungen. Kundenmärkte sind im Umbruch, die Digitalisierung verändert Prozesse und Kreisläufe bedarf es zu schließen. Innovative Lösungsansätze braucht es heute mehr denn je“, skizzierte Reinhard Hoffmann, Geschäftsführender Gesellschafter der Gerhardi Kunststofftechnik GmbH und Vorsitzender des Vereins kunststoffland NRW e. V. in seiner Begrüßungsansprache die Themenvielfalt, die im Fokus des Brancheworkshops standen.
Herausforderungen der Wertschöpfungskette Kunststoff – Innovative Lösungsansätze
Einen breit gefächerten Themeneinblick und reichlich Diskussionsstoff erhielten die Gäste in den Workshops dank der versierten Moderatoren und Vorstandsmitglieder Dr. Patrick Gloeckner, VP Industrie Cross Innovation, Evonik Industries AG, Ines Oud, Geschäftsführerin, simcon kunststofftechnische Software GmbH und Peter Barlog, Geschäftsführer, Barlog Plastics GmbH.
Dr. Patrick Gloeckner verdichtete die getätigten Kernaussagen seiner Workshopteilnehmer auf die Frage „Kreisläufe schließen – Was hindert uns daran, die Kreislaufwirtschaft umzusetzen?“ wie folgt: die Bedeutung des Recyclings wird weiter steigen. In der Umsetzung wären Quoten für den Rezyklateeinatz und Steuern auf Virginware nach europäischem Vorbild hilfreich. Wichtig sei zudem, die Benachteiligung des chemischen Recyclings zu beenden und die bestehenden Systeme als sich ergänzend zu betrachten. Grundsätzlich sei eine Kooperation entlang und über bestehender Wertschöpfungsketten nötig, wobei besonders die Politik stark gefordert ist. Zuletzt darf die globale Betrachtungsweise der Thematik Kreislaufwirtschaft nicht vernachlässigt werden.
Im Workshop Digitalisierung in Unternehmen, geleitet von Ines Oud, zeigte sich die spannende Bandbreite an Themen wie Organisation, Partnerschaften, Talenten oder Technologien, die für den Gesamtprozess der Digitalisierung elementare Bedeutung haben. Gerade das „ausprobieren und scheitern dürfen“ kleiner crossfunktionaler Teams sei im Bereich Organisation ein wichtiger Schritt, um neue Ideen zu ermöglichen, kurzfristige Erfolge zu teilen und daraus neue Motivation zu generieren. Als wichtig erachtet wurden von den Teilnehmenden neben Modellfabriken auch Allianzen sowie „Marktplätze“, um sich kurzfristig untereinander austauschen zu können.
„Strukturwandel in der Automobilindustrie“, „Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft“, sowie „Digitalisierung“, mit diesen Schlagwörtern wurden die Teilnehmenden des Workshops „Kundenmärkte im Umbruch“, geleitet von Peter Barlog, dazu aufgerufen, ihre individuellen Herausforderungen zu erläutern. Hierbei standen die Themen Nachhaltigkeit- wie z.B. eine C02-Neutrale Produktion, die Veränderung der Märkte, sowie der Digitalisierungsprozess innerhalb der Produktion im Fokus der Teilnehmer. Der Wunsch kooperativ gemeinsam mit Marktbegleitern Probleme anzugehen und Ideen zu entwickeln wurde unisono bestätigt. Um die aktuellen großen Herausforderungen der K-Industrie anzugehen, sei es zwingend notwendig gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Als vollen Erfolg beurteilten die Teilnehmenden den Branchenworkshop von kunststoffland NRW. Gerade der intensive Meinungs- und Erfahrungsaustausch in kleineren Workshopgruppen zu den Top-Themen der Wertschöpfungskette Kunststoff wurde als sehr positiv bewertet. Dem Wunsch der Teilnehmenden nach noch mehr Interaktion in der Zukunft, wird kunststoffland NRW mit gezielten Follow-ups nachkommen.
Staatssekretär Christoph Dammermann dankt Verein kunststoffland NRW
Nach der erfolgreichen inhaltlichen Arbeit folgte der feierliche Teil der Veranstaltung. Anlässlich der Übergabe der Geschäftsführung von Dr. Bärbel Naderer an Ihren Nachfolger Daniel Marker, hielten Christoph Dammermann, Staatssekretär Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen sowie Reinhard Hoffmann, Vorsitzender kunststoffland NRW e. V. und Geschäftsführender Gesellschafter der Gerhardi Kunststofftechnik GmbH bewegende Abschiedsreden und würdigten die Erfolge von Frau Dr. Naderer, die zum Jahreswechsel in den Ruhestand gegangen war und den Verein über zehn Jahre entscheidend geprägt hatte. Staatssekretär Dammermann betonte: Gerade die aktuelle Debatte verdeutliche einmal mehr die Wichtigkeit von kunststoffland NRW e. V. als Sprachrohr und Netzwerk der Wertschöpfungskette.