Weiter starke Arbeitskräftenachfrage trotz Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende. (Grafik: Agentur für Arbeit Nordhorn)
Weiter starke Arbeitskräftenachfrage trotz Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende. (Grafik: Agentur für Arbeit Nordhorn)

Nordhorn: Leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende

Nordhorn. Saisonal üblich erhöht sich die Arbeitslosigkeit an Ems und Vechte zum Ende des Jahres. Die Quote der Arbeitslosigkeit im Bezirk der Arbeitsagentur Nordhorn stieg im Monat Dezember auf 2,5 Prozent. Sie liegt damit weiterhin deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,8 Prozent. Mit 6.326 Personen waren bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 215 Personen bzw. 3,5 Prozent mehr erwerbslos gemeldet als im Monat November.

„Auch in diesem Jahr verzeichnen wir im Monat Dezember einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Dies ist saisonbedingt und bewegt sich im Rahmen der vergangenen Jahre“, so Hans-Joachim Haming, Chef der Nordhorner Arbeitsagentur. „Insbesondere Männer sind hiervon besonders betroffen, da in vielen Außenberufen aufgrund der Witterung nur eingeschränkt gearbeitet werden kann. Der Arbeitsmarkt zeigt sich aber weiterhin erfreulich stabil. Erneut beenden wir das Jahr als die Region mit der geringsten Arbeitslosigkeit in ganz Niedersachsen.“

„Auch die aktuell geringeren Stellenzugänge sind im Dezember nichts Ungewöhnliches, viele Betriebe warten mit Neueinstellungen bis zum Frühjahr“, so der Arbeitsmarktexperte. „Der nach wie vor hohe Stellenbestand – erneut ist die Zahl der offenen Stellen höher als die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen – gibt vielen Bewerbern noch gute Möglichkeiten bei der Jobsuche.“

Stellenmarkt

Im Dezember zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 1.298 offene Stellen an. Das sind 114 oder 8,1 Prozent weniger als im Vormonat und 292 oder 18,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Stellenzugänge kamen vor allem aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen und dem Handel. Insgesamt gab es im November 6.405 Stellen, über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war. Erneut ist damit die Zahl der offenen Stellen höher als die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen.

Entwicklung nach Rechtskreisen und Regionen

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Dezember im Vergleich zum Vormonat unterschiedlich.

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 384 oder 14,3 Prozent auf 3.061 Personen zu. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl im Dezember gegenüber dem Vormonat um 169 bzw. 4,9 Prozent auf 3.265 Personen gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung in beiden Rechtskreisen aber tendenziell gleich. In der Arbeitslosenversicherung wurden 218 Personen oder 6,6 Prozent weniger gezählt; bei den Jobcentern waren es 580 Personen bzw. 15,1 Prozent weniger.

Region Emsland

Im Emsland waren im Monat Dezember insgesamt 4.289 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote stieg auf 2,3 Prozent (+0,1 Prozent). Verglichen mit dem Vormonat erhöhte sich die Zahl um 185 Personen (+4,5 Prozent).

Region Grafschaft Bentheim

In der Grafschaft Bentheim stieg die Gesamtarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat leicht. Hier gab es mit 2.037 Arbeitslosen im Dezember 30 Personen (+1,5 Prozent) mehr als noch im November. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Vormonat 2,7 Prozent.

Agenturbezirk Nordhorn

Betrachtet man den Agenturbezirk insgesamt, so hatte die Geschäftsstellen Sögel mit 2,1 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von der Geschäftsstelle Meppen mit 2,2 Prozent, der Geschäftsstelle Lingen mit 2,3 Prozent, der Hauptagentur Nordhorn mit 2,7 Prozent sowie der Geschäftsstelle Papenburg mit 2,8 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im Dezember saisonbedingt mehr Männer als Frauen betroffen. Mit 2.987 arbeitslosen Frauen waren 86 mehr im Bestand als noch im November. Bei den Männern war eine Erhöhung von 129 auf insgesamt 3.339 Personen zu verzeichnen. Der Anteil der Männer an allen Arbeitslosen betrug 52,8 Prozent, der der Frauen lag bei 47,2 Prozent.

Der Anteil der Jugendlichen an den Arbeitslosen betrug 10,1 Prozent. Die Arbeitslosenzahl stieg um 35 auf 637 Personen. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Plus von 5,8 Prozent.

Unterbeschäftigung

Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Dezember 10.881 Personen.

Ausländer

Die Zahl der arbeitslosen Ausländer stieg leicht auf 1.488 Personen. Das waren 7 oder 0,5 Prozent mehr als im Vormonat und 206 Männer und Frauen oder 12,2 Prozent weniger als im Dezember 2017. Zu der Gruppe der Ausländer gehören sowohl Menschen, die schon länger an Ems und Vechte leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge und Zuwanderer.

www.arbeitsagentur.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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