Minden. „Ich freue mich, dass wir hier in Päpinghausen die Möglichkeit haben, an unserem Mindener Stammsitzweiter zu wachsen“, mit diesen Worten hieß Sven Hohorst, Chief Executive Officer der WAGO-Gruppe, rund 80 Gästezur offiziellen Grundsteinlegung des neuen Automatenmontagewerks und Einzelteillagers willkommen.
Das Unternehmen investiert 50 Millionen Euro, um weitere nachhaltige Wachstumskapazitäten zu sichern. Bei dem Neubau, der im Herbst 2019 fertiggestellt sein soll, gehe es vor allem um Flexibilität bei Produktion und Logistik. Durch die Verlagerungen nach Päpinghausen kann auch der Bestand am Mindener Hauptsitz an der Hansastraße effizienter genutzt werden. WAGO hat sich am Hauptsitz in den vergangenen 15 Jahren flächenmäßigbereits mehr als verdoppelt.
„Stetigsteigende Umsatzzahlen, stetig steigende Mitarbeiterzahlen, kontinuierlich hohe Investitionen – hier in der Region ist WAGO eines der Topunternehmen. Sie, die Geschäftsleitung, haben seit Jahrzehnten immer wieder richtige und wichtige Entscheidungen getroffen – für Ihr Unternehmen und für die Region. WAGO ist innovationsorientiert, hat mit Weitblick expandiert und ist dabei seinen Wurzeln treu geblieben. Unternehmen wie WAGO tragen viel dazubei, dass es bei uns im Kreisgebiet wirtschaftlich gut läuft. Vorallem auch, weil Sie sich deutlich zum Kreis Minden-Lübbecke bekennen. Das beweist schon allein die Erweiterung Ihres Unternehmens hier in Päpinghausen“, betonte Landrat Dr. Ralf Niermannin seiner Rede.
„Die Stadt Minden freut sich sehr darüber, dass das familiengeführte und international tätige Unternehmen WAGO weiter in seinen Stammsitz investiert und hier in Minden auch weiter Zukunftschancen sieht. Hiermit wird ein weiterer Meilenstein in der weiteren Entwicklung des Unternehmens gelegt. Ich bin sehr froh, dassdiese weitere Expansion im Gewerbe- und Industriegebiet Päpinghausen umgesetzt wird. WAGO hat sich hier bereits 2014 eines der letzten großen Grundstücke neben der Produktionsstätte im ehemaligen Drabert-Komplex gesichert. Von den Neubauten profitiert nicht nur das Unternehmen WAGO, sondern auch die Stadt, das hiesige Handwerk –bei einem Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro– und natürlich die Wirtschaft, weil mehr als 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, ergänzte Bürgermeister Michael Jäcke anschließend.
Effizientes Energiemanagement und Flexibilität prägen WAGO Neubau
Auf 32.000 m² Gesamtfläche entsteht eine Stahlbeton-Skelettkonstruktion – zum Teil auch zweigeschossig: „So nutzen wir die zur Verfügung stehende Grundfläche zeitgemäß flächeneffizient optimal aus“, erklärt Thomas Wotka, der als Leiter des Facility-Managements für das Projekt verantwortlich ist. „Durch wenige Stützen innerhalb der Halle können wir außerdem flexiblere, schnellere und größere Montagesysteme konzeptionieren und neuen Automatenkonzepten Rechnung tragen.“
Darüber hinaus lasse sich so die interne Logistik von Materialien und Waren im Automatenmontagebereich optimieren. Möglich wird dies durch sogenannte Spannbetonbinder mit einer Länge von 48 m, die das Hallendach tragen. „Solche Größen können nur wenige Unternehmen in Deutschland liefern“, so Wotka. Mit Start des neuen Werks können hier Millionen von Klemmen pro Tagproduziert werden. Der Neubau erfüllt nicht nur aktuelle Anforderungen, sondern ist auch für zukünftige Kapazitätsverschiebungen gerüstet. So wäre im Erdgeschoss auch eine Erweiterung der anliegenden Stanzerei denkbar „dafür ist das Gebäude gerüstet“, so Wotka.
Energetisch werden bei dem Bau – wie auch schon am Stammsitz in Minden – ein Blockheizkraftwerk und eine Absorptionskälteanlage im Einsatz sein, die für einen energieeffizienten Betrieb sorgen. Die produzierte elektrische Energie wird für den Betrieb der Produktionsmaschinen und den weiteren Strombedarf direkt im Werk genutzt. Außerdem entsteht dabei Wärme, die in das WAGO-interne Heizungswärmenetz eingespeist werden kann.
Um diese auch im Sommer sinnvoll nutzen zu können, wird eine Absorptionskältemaschine diese in Kälte umwandeln. Wie bei jedem Neubauprojekt des Unternehmens sind auch die eigenen Produkte zur Gebäudeautomatisierung und zum Energiemanagement im Einsatz, die für mehr Komfort bei gleichzeitiger Ressourcenschonung sorgen. Zu Beginn werden rund 150 bis 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Produktion und Verwaltung in den Neubau umziehen. Kühl- und Heizdecken sorgen für angenehmes Raumklima ohne Zugluft durch Lüftungsanlagen.
Optimierte Logistik und moderner Verwaltungstrakt
Neben der Automatenmontage wird in den Neubau ein automatisches Einzelteillager mit einer Gesamthöhe von 14 Metern einziehen. 200.000 Lagerbehälter finden hier im Endausbau ihren Platz. Zusätzlich gibt es ein Schmalganglager mit geringem Flächenbedarf,das eine Kapazität von 12.000 Palettenstellplätzen bietet. „Mit diesem Neubau auf der grünen Wiese sind neue Logistikkonzepte mit optimierten Warenströmen möglich“, erklärt Rainer Baade aus dem Logistikmanagement. Im Verwaltungsbereich werden etwa 40 Büroarbeitsplätze für den schon in Päpinghausen angesiedelten IT- und Logistikbereich einziehen.
Darüber hinaus stehen neue Schulungs- und Informationsmöglichkeiten für die Mitarbeiter zur Verfügung. Besonderes Augenmerk wurde auf die Sozialräume gelegt; in der Cafeteria sorgt etwa ein Kicker für Abwechslung in der Pause. Direkt hinter der modernen Glasfassade des Eingangsbereichs liegt im 1. OG ein großer, modern gestalteter Multifunktionsraum, der „sowohl für Besprechungen als auch für sportliche Aktivitäten in der aktiven Mittagspause, Rückengymnastik oder Yoga genutzt werden kann“, so Wotka, damit werden wichtige Aspekte des WAGO-Gesundheitsmanagements umgesetzt, das gerade mit dem renommierten „Corporate Health Award“ ausgezeichnet wurde. Außerdem werde mehr Raum für die Ausbildunggeschaffen. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 300 Azubis und Studierende in Minden – Tendenz steigend.
„Wir planen langfristig und setzen weiter unseren Investitionsschwerpunkt hier in Deutschland“, betont Sven Hohorst, „wir sind sehr froh darüber, dass wir mit dem Gelände hier in Päpinghausen weitere Wachstumskapazitäten erschließen und das Projekt mit zahlreichen lokalen Partnern umsetzen können. Das stärkt unsere heimische Wirtschaft.“ Bis zu 150 Handwerker sind bei dem Großprojekt gleichzeitig vor Ort. Auch am Stammsitz wächst das Unternehmen weiter. Das älteste Verwaltungsgebäude an der Hansastraße wurde umfassend saniert und erweitert und feierte Ende November Richtfest. Hier werden 120 Büroarbeitsplätze mit besonders flexiblen Nutzungsmöglichkeiten entstehen.
www.wago.com
Ein Gedanke zu „WAGO legt Grundstein für weiteres Wachstum“