Am 22. Februar 2018 fand der Best Practice Day im Technikum der Firma Höfelmeyer Waagen in Kooperation mit FELTEN und unter Mitwirkung von DLG und CAITRON statt. Die 60 Teilnehmer aus Food und Kosmetik gewannen dabei tiefe Einblicke in die digitale Transformation. Praxisorientierte Vorträge, Demonstrationen an Exponaten und lebhafte Diskussionen zeigten dabei konkrete Lösungen für eine zukunftsgerichtete Industrie auf.
Eine besondere Rolle bei der Digitalisierung spielen MES- und ERP-Plattformen. Durch eine abgestimmte Aufgabenteilung dieser Systeme können ihre Stärken auf Geschäfts- und Prozessebene voll ausgenutzt werden. Ihr Zusammenspiel ermöglicht dann nicht nur die transparente Visualisierung von Daten in Echtzeit, sondern auch die Optimierung von Prozessen, Ressourcen und Kosten sowie eine erhöhte Flexibilität. Dieses wurde anschaulich durch die vorgestellten Anwendungsfälle in der Produktionsplanung, Wiegeplanung und automatischen Nachschubsteuerung belegt.
Das Fundament derartiger Planungs- und Steuerungs-Systeme bilden allerdings valide Daten aus dem Produktionsprozess. Ein weiterer Vortrag auf dem Best Practice Day Live-erläuterte entsprechend, wie sich die Mess- und Prüftechnik optimieren lässt. Hier ging es einerseits um die besonderen Anforderungen an Prüf-, Detektier-, Auszeichnungs- und Kalibriervorgänge sowie um die Fertigpackverordnung. Einen besonderen Schwerpunkt bildete überdies die Systemintegration: Es gilt die verschiedensten Messkomponenten spezifisch an den Prozess anzupassen, aufeinander abzustimmen, an zentralen Punkten zu positionieren und informatorisch in die übergeordneten Systeme einzubinden.
In Zeiten von Industrie 4.0 gehört somit auch das Handling von „Big Data“ zu den Erfolgsfaktoren. Einheitliche Datenstrukturen im Rahmen der OEE-Schnittstelle wurden ebenso beleuchtet wie technische Innovationen. Beispiele sind sich selbst kalibrierende, kommunizierende und Handlungen veranlassende Messgeräte oder VR-Techniken zur Wiederherstellung, Betrachtung und Simulation von Produktionssystemen.
Um nun die konkreten Optimierungspotentiale im Unternehmen zu ermitteln, kann eine OEE-Analyse durchgeführt werden. Diese bewertet die Gesamtanlageneffektivität und liefert durch die Analyse der Produktionsbereiche wertvolle Ansatzpunkte. So kann z. B. Personal effizienter eingesetzt, interne Abläufe verbessert, Anlagen optimal ausgelastet, Instandhaltung kontinuierlich verbessert und der Ressourcenverbrauch minimiert werden. Die OEE-Analyse wurde live auf dem Best Practice Day vorgeführt und ihre Einsparpotenziale belegt.
Aktuelle Studienergebnisse belegen, dass Unternehmen den digitalen Handlungsbedarf erkannt haben und diverse Investitionen anstreben. Damit die digitale Transformation erfolgreich verläuft, kann ein praxisbewährtes stufenweises Vorgehensmodell angewendet werden. Dieses ermöglicht den Unternehmen einen flexiblen Einstieg in die Industrie 4.0. Auch ist der Einsatz eines Spezialisten zur Koordination aller Maßnahmen sinnvoll. Eine entsprechende Weiterbildung zum ‚DLG-Manager Lebensmittelindustrie 4.0‘ wurde ebenfalls vorgestellt.
Live-Demonstrationen beim Best Practice Day
Ergänzt wurden die Fachvorträge durch Live-Demonstrationen an den Exponaten. Diese veranschaulichten das Zusammenspiel von MES-Lösung mit Wäge- und Prozesstechnik. Eine QS-Station mit Kontrollwaage, Röntgensystem und Metalldetektion, eine Prozessstation mit angebundener Bodenwaage und Rezepturausstattung sowie eine Kennzahlenstation zeigten hautnah, wie die Produktionsprozesse zukunftsorientiert gestaltet werden können.
Die Resonanz der Teilnehmer war sehr positiv. Der nächste Best Practice Day befindet sich bereits in Planung. In der Zwischenzeit können sich interessierte Unternehmen die von FELTEN und Höfelmeyer präsentierten Technologien gerne im Höfelmeyer Technikum vorführen lassen.