Personenbezogenes Marketing ist eine der wichtigsten Verkaufsstrategien geworden. Allerdings sind gerade deutsche Kunden hochsensibel, was den Umgang mit ihren Daten betrifft. Damit Marketingaktionen zum Erfolg werden, sollten Unternehmen einiges beachten.
Kundendaten richtig behandeln
Vom täglichen Einkauf im Supermarkt bis zur großen Urlaubsreise hinterlassen Verbraucher heute ständig Daten, die von Unternehmen dankbar gesammelt werden. Über Kundenkarten wird die Lieblingsschokolade und der Lieblingswein festgehalten und über Bestellungen im Internet wird bekannt, welche Krimiautoren am liebsten gelesen werden. Kaum eine Website versucht heute nicht, den Besucher zu Newslettern und Registrierungen zu verlocken um ihm in Zukunft Werbemails schicken zu können. Der Versuch, im Supermarkt die Datensammelei per Gesichtserkennung einzuführen, ging dabei zunächst nach hinten los: Verbraucher fühlten sich ausspioniert und beobachtet. Dies zeigt, wie hochsensibel das Thema für den Kunden ist. Dennoch dürfte sich auch offline das Datensammeln weiter verstärken.
Damit Kunden einen positiven Eindruck vom Unternehmen gewinnen, sollte mit diesen Daten sorgsam umgegangen werden. Zuverlässiger Cyberschutz der gespeicherten Daten ist ohnehin Pflicht. Ein Zuviel an Werbung wird als aufdringlich empfunden. Verbraucher die fast täglich von einem Unternehmen mit „Sonderangeboten“ per E-Mail oder SMS belästigt werden, sind eher geneigt, das Unternehmen zu blockieren und sich aus Verteilern auszutragen als Kunden, die nur einmal im Monat auf Sonderangebote hingewiesen werden.
Saubere Daten für eine gezielte Ansprache
Um größere Datenbestände effektiv zu verwalten, müssen Unternehmen heute neue Wege gehen. Von größter Bedeutung ist eine hohe Qualität der Daten. Dies bedeutet, dass im Datenbestand möglichst keine Doubletten und fehlerhafte E-Mail-Adressen und Anschriften vorhanden sind. Ein Kunde, der im Onlineshop teure Produkte bestellt hat, wird in der Database mit Sicherheit eine korrekte Adresse, seine Telefonnummer und seine Haupt-E-Mail-Adresse hinterlassen haben. Wird jedoch in der Fußgängerzone eine Verlosung durchgeführt in der Hoffnung, dass hunderte Passanten ihre Daten auf Postkarten schreiben und in einen Behälter einwerfen, werden darunter viele falsche Adressen und kaum benutzte Zweit-Email-Adressen sein. Die Teilnahme an einem Gewinnspiel sagt außerdem wenig über die Interessen und Vorlieben der Personen aus. Eine solche Datensammlung ist daher aus marketingtechnischen Gesichtspunkten heute nicht mehr effektiv.
Für Unternehmen ist es daher sinnvoller, einen eher kleinen Datenbestand sorgfältig zu pflegen und bewusst zu erweitern, zum Beispiel durch eine Belohnung der Stammkunden bei Neukundenwerbung und durch gezielte persönliche Angebote. Kauft eine Kundin im Modegeschäft immer wieder Kleidung einer bestimmten Marke? Dann freut sie sich über einen persönlichen Rabatt von 10% auf die neue Kollektion – und wird zugreifen.