Arbeitsmarkt & Arbeitslosenquote in der Sommerpause

Die Arbeitslosenquote blieb im Agenturbezirk Bielefeld konstat bei 6,3 Prozent.
Die Arbeitsmarktentwicklung im August 2017 (Foto: wynpnt / pixabay)

Im August waren im Bezirk der Arbeitsagentur Bielefeld 23.879 Personen ohne Arbeit. Damit fiel die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat leicht um 0,3 Prozent oder um 71 Personen. Gegenüber August 2016 fiel die Zahl der Arbeitslosen um 540 (minus 2,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb im Agenturbezirk Bielefeld konstat bei 6,3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote noch bei 6,5 Prozent.

„Gegen Ende der Ferien bilanzieren wir überschaubare Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt des Agenturbezirkes“, stellt Agenturchef Thomas Richter fest. „Die Arbeitslosigkeit ist im Vormonatsvergleich um 0,3 Prozent gefallen; ein geringer Rückgang – in absoluten Zahlen bedeutet das 71 Menschen, die wieder im Berufsleben stehen. Getragen wird dieser Rückgang zum einen von Jugendlichen, die auch noch im August, nach ihrem Schulabschluss, den Übergang in eine Ausbildung geschafft haben. Die Fortsetzung dieser Bewegung erwarten wir auch im nächsten Monat. Zum anderen ist die Arbeitslosigkeit unter den Ausländern um 1,1 Prozent gesunken. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wurde diesen Monat durch die Gruppe der älteren Arbeitslosen beeinflusst; auch hier ist die Zahl überschaubar – 5 Personen – und gibt keinen Grund zur Besorgnis.“

Insgesamt 6.797 offene Arbeitsstellen werden Ende August im Bestand der Agentur geführt, 130 Stellen mehr als im Vormonat (plus 1,9 Prozent); im Vergleich zum Vorjahr fiel der Zugang an neuen Stellen im August um 177 Stellen (minus 9,4 Prozent).

Im August waren 4.823 Zugänge in und 4.907 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk zu verzeichnen. Im Vormonatsvergleich beendeten 7,1 Prozent mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit (plus 324 Personen). Zugleich nahm die Zahl derjenigen, die arbeitslos wurden, zwischen Juli und August um 105 Menschen ab (minus 2,1 Prozent). Im Jahresvergleich gingen weniger Menschen aus der Arbeitslosigkeit (minus 89 Personen); der Zugang in die Arbeitslosigkeit stieg im Jahresvergleich um 3,9 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen

Von den 23.879 Arbeitslosen des Agenturbezirks Bielefeld wurden im August 7.845 durch die Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) betreut. Die Arbeitslosenzahl im Bereich SGB III stieg damit in den vergangenen Wochen um 184 oder 2,4 Prozent. Die Vorjahreszahl wird mit diesem Ergebnis um 218 Personen oder 2,9 Prozent überschritten.

Im Bereich der Grundsicherung (Rechtskreis Sozialgesetzbuch II), also bei den Jobcentern der Region, fiel die Zahl der Arbeitslosen im Vormonatsvergleich um 255 Personen. Insgesamt waren hier 16.034 Arbeitslose gemeldet: 758 oder 4,5 Prozent weniger als im August 2016. 67,1 Prozent der Arbeitslosen fallen in den Bereich der Grundsicherung.

Personengruppen

Im Jahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit der Jugendlichenzwischen 15 und 25 Jahren um 7,0 Prozent; im Vormonatsvergleich von Juli auf August 2017 sank die Zahl der Arbeitslosen um 1,0 Prozent und liegt jetzt bei 2.606 Personen. Die Arbeitslosenquote in dieser Altersklasse fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent auf 5,9 Prozent (6,5 Prozent im August 2016).

In der Gruppe 50 Jahre und älter stieg die Arbeitslosigkeit leicht um 5 Personen; im Vorjahresvergleich sind 0,6 Prozent mehr Ältere arbeitslos gemeldet. 6.903 Personen dieser Altersgruppe waren im August 2017 arbeitslos. Bei den Älteren liegt die aktuelle Arbeitslosenquote konstant bei 5,7 Prozent. Im Vergleich zum August 2016 konnte die Arbeitslosesnquote der Älteren um 0,2 Prozentpunkte verringert werden.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosenistim Vergleich zum Vormonat um 105 Personen (minus 1,1 Prozent) zurückgeganen; der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der gesamten Arbeitslosigkeit liegt bei 39,9 Prozent. Im Jahresvergleich hat sich die Arbeitslosigkeit unter den Langzeitarbeitslosen um 2,4 Prozent reduziert.

Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen ausländischer Herkunft stieg im Vorjahresvergleich um 151 Personen (plus 1,9 Prozent); im August dieses Jahres, jedoch, waren 88 Menschen ausländischer Herkunft weniger arbeitslos als noch im Juli 2017 (minus 1,1 Prozent).

Regionaldaten

Stadt Bielefeld

In der Stadt Bielefeld fiel die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Juli um 203 (minus 1,4 Prozent) auf 14.402 Personen. Im Vorjahresvergleich entspricht das einem Rückgang von 1,8 Prozent. Aktuell entfallen auf die Agentur für Arbeit Bielefeld 4.014 Arbeitslose (plus 104 oder 2,7 Prozent) und auf das Jobcenter Bielefeld 10.388 (minus 307 oder 2,9 Prozent).

Im Vergleich zum Vorjahr waren im Bereich der Agentur für Arbeit im August 2017 444 Menschen mehr arbeitslos (plus 12,4 Prozent). Im Bereich des Jobcenters Arbeitplus sank die Zahl im Laufe des vergangenen Jahres um 709 Personen oder 6,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent und liegt nun bei 8,3 Prozent; im Jahresvergleich sank die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozent.

Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat auf 9.477 Personen. Es gab hier 132 Arbeitslose mehr als im Juli (plus 1,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 275 Personen (-2,8 Prozent).

Von den 9.477 Arbeitslosen entfallen 3.831 auf die Agentur für Arbeit (plus 80 oder 2,1 Prozent gegenüber Juli) und auf das Jobcenter Kreis Gütersloh 5.646 (plus 52 oder 0,9 Prozent gegenüber Juli). Im Vorjahresvergleich fiel die Arbeitslosigkeit im Versicherungsbereich (SGB III) stark um 5,6 Prozent; im Bereich der Grundsicherung gibt es aktuell 49 Arbeitslose weniger (minus 0,9 Prozent) als vor Jahresfrist. Zwischen Juli und August blieb die Arbeitslosenquote in Güterlsoh konstant bei 4,6 Prozent. Im Augst des Vorjahres waren es noch 4,8 Prozent.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die anhaltende Urlaubszeit sowie weiterhin vermehrte Arbeitslosmeldungen nach einer Schul- und Berufsausbildung haben auch im August das Arbeitsmarktgeschehen in Ostwestfalen-Lippe geprägt. In unserer Region stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent auf 65.522 Personen. Das sind insgesamt 764 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich, wie schon im Vormonat, um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent und liegt damit um 0,2 Prozentpunkte unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats.

Im Zuge des in den Sommermonaten normalen Anstiegs in diesem Jahr, zeigt der Vergleich mit dem Vorjahresmonat weiter in eine positive Richtung. Im August 2016 waren noch 2,9 Prozent oder 1.966 Menschen mehr ohne Arbeit registriert. Damit entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in der Region Ostwestfalen-Lippe leicht besser als im Land Nordrhein-Westfalen. Hier ging die Arbeitslosenzahl binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent zurück.

Nachdem im Juli noch fast ausschließlich der drastische Anstieg der Zahl arbeitsloser Jugendlicher zu einer steigenden Gesamtarbeitslosigkeit geführt hat, ist die Zunahme im August in fast allen Personengruppen zu verorten. Dies ist auch auf das häufige Auslaufen befristeter Beschäftigungsverhältnisse in den Sommermonaten zurückzuführen und wird sich in den nächsten Wochen normalisieren.

Die Zahl der ausländischen Arbeitslosen hat, nach dem leichten Rückgang im Juli, im Vergleich zum Vormonat wieder leicht zugenommen. Mit 18.260 waren im August 86 Ausländer mehr arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer deutlichen Steigerung von 980 Personen gegenüber dem Vergleichsmonat im Jahr 2016.

Auch die Nachfrageseite legte im August eine kleine Sommerpause ein. So war der Bedarf an neuen Arbeitskräften leicht rückläufig, was zu einem Rückgang des Zugangs an neuen Stellen um 448 Angebote im Vergleich zum Vormonat führte. Zugleich wurden auch im August 2016 noch 2,1 Prozent mehr neue Stellen gemeldet, als in diesem Jahr. Der zum Vorjahr gesunkene Zugang an offenen Stellen ändert in der Jahresbilanz indes nur wenig. Seit Jahresbeginn erteilten die Betriebe und Verwaltungen in OWL in diesem Jahr bereits 44.095 Vermittlungsaufträge, was einem Plus von 1.005 bzw. 2,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum entspricht.

Die günstigste Arbeitslosenquote in OWL findet sich im Agenturbezirk Paderborn (5,4 Prozent), gefolgt von den Bezirken Herford (5,5 Prozent), Bielefeld (6,3 Prozent) und Detmold (6,6 Prozent). Alle Regionen liegen aber deutlich unter dem Landesschnitt von 7,5 Prozent.

www.arbeitsagentur.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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