Die Sparkasse Paderborn-Detmold, die NRW.BANK, die Phoenix Contact Innovation Ventures GmbH sowie der auf High-Tech-Gründungen spezialisierte Fondsmanager EnjoyVenture Management GmbH haben den Technologiefonds OWL gegründet. Das zu investierende Kapital wird mit jeweils 6 Mio. Euro durch die NRW.BANK und die Sparkasse Paderborn- Detmold erbracht. 1,2 Mio. Euro investiert Phoenix Contact. Darüber hinaus leistet das Fondsmanagement ein signifikantes Investment. Zur regionalen Verankerung in Ostwestfalen-Lippe sind Günter Korder von it’s OWL und Rüdiger Kabst von der Universität Paderborn beratend eingebunden.
„Der Technologiefonds OWL ist ein typischer Venture Capital-Fonds und wir sind überzeugt, dass in unserer dynamischen Region ein Bedarf an Beteiligungskapital für innovative Unternehmen vorhanden ist“, so Hans Laven, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Paderborn-Detmold.
Venture Capital (auch Risiko- oder Wagniskapital) bedeutet zeitlich begrenzte Kapitalbeteiligungen an jungen, innovativen, nicht börsennotierten Unternehmen. Sie verfügen aufgrund ihres frühen Entwicklungsstadiums weder über fertige Produkte, etablierte Strukturen und Prozesse noch über eine ausreichende Ertrags- und Kapitalkraft, um sich nachhaltig selbst finanzieren zu können. Allerdings zeichnen sich diese jungen Unternehmen durch ihre innovativen Geschäftsmodelle und Alleinstellungsmerkmale sowie überdurchschnittliche Wachstumspotenziale aus, die mit der Finanzierung durch Venture Capital gehoben werden sollen.
Die bestehenden Chancen und Risiken lassen sich durch Portfolio- und Diversifizierungsansätze in ein ausgewogenes Verhältnis bringen. Das ist das Prinzip eines Venture Capital-Fonds, dessen Kapital in mehrere Einzelbeteiligungen fließt.
„Uns ist es wichtig, dass jede gute Idee die passende Finanzierung erhält“, sagt Gabriela Pantring, Mitglied des Vorstandes der NRW.BANK. „Mit unserer Beteiligung am Technologiefonds OWL möchten wir junge technologieorientierte Unternehmen in dieser Region unterstützen und weitere Innovationen anstoßen.“
„Dadurch entstehen entsprechende Streuwirkungen, so dass realisierte Einzelverluste durch anderweitig erzielte Erträge aufgefangen werden können. Je mehr Beteiligungen somit in einem Fonds liegen, umso größer der Streueffekt und damit die Chance, eine Rendite zu erzielen“, erklärt Wolfgang Lubert, Geschäftsführer von EnjoyVenture. Eine Renditegarantie kann mit Blick auf die vielfältigen Unwägbarkeiten dieses Geschäfts in Bezug auf Technologie, Markt/Wettbewerb, Konjunktureinflüsse, etc. gleichwohl nicht gegeben werden. Vor diesem Hintergrund spielt deshalb die Erfahrung der Fondsmanager eines Venture Capital- Fonds eine entscheidende Rolle.
Hier setzt das Konzept des Technologiefonds OWL an, der von erfahrenen Unternehmern und Managern gemeinsam mit der Sparkasse Paderborn-Detmold aufgelegt und nun mit seiner operativen Tätigkeit starten wird.
Der Technologiefonds OWL fokussiert sich auf Seed- und Start Up-Finanzierungen innovativer Geschäftsmodelle junger technologisch orientierter Unternehmen. Das Fondsmanagement zeichnet sich durch langjährige internationale Unternehmer-, Finanzierungs- und Industrieexpertise und den damit verbundenen Netzwerken aus.
„Mit einem Investment in den Technologiefonds OWL bekräftigt Phoenix Contact seine Förderung von Start Ups, insbesondere auch in OWL. Die Zusammenarbeit zwischen etablierten Familienunternehmen und jungen Start Ups ist, insbesondere im hochtechnologischen Umfeld von Industrie 4.0, für beide Seiten sehr bedeutend“, so Frank Stührenberg, Vorsitzender der Geschäftsführung von Phoenix Contact GmbH & Co. KG.
Günter Korder von it’s OWL Clustermanagement GmbH ergänzt: „Mit dem Technologiefonds OWL haben wir nun auch das letzte noch erforderliche Puzzlestück zusammen, um Gründern in OWL ein geradezu ideales Ökosystem für erfolgreiche Gründungen im Kontext Digitalisierung anbieten zu können. Durch die ausgeprägte Nähe zu den Hochschulen und den mittelständischen Unternehmen der Region und den starken Kooperationsgeist untereinander bietet sich in OWL jetzt ein idealer und in gewisser Weise auch einzigartiger Nährboden für erfolgreiche Gründungen.“
Dies ist zugleich das Suchfeld des Technologiefonds OWL, in dessen Fokus Geschäftsmodelle aus den Bereichen IT sowie für ausgewählte produktionsorientierte Lösungen stehen. Gerade die Unternehmensregion OWL mit dem hohen Entwicklungsstand im Umfeld von Industrie 4.0 bietet interessante Ansätze. Ziel ist die Verankerung des Fonds im innovativen und international tätigen Mittelstand der Region OWL.
Professor Rüdiger Kabst von der Universität Paderborn hierzu: „High Tech Startups sind essentiell für Wachstum und Prosperität einer Region. Um Gründungen bestmöglich zu unterstützen, bedarf es eines Gründerökosystems, welches einerseits Innovationsquartier, Coaching sowie Qualifizierung umfasst, andererseits Risikokapital für junge Unternehmen zur Verfügung stellt. Mit der garage33 und dem Technologiefonds OWL entstehen in der Region wesentliche Bausteine für erfolgreiche Gründungen.“
Investmenthöhen
Der Technologiefonds OWL kann zunächst bis zu rd. 1,5 Mio. Euro in eine Einzelbeteiligung investieren. Mit der Erhöhung des Fondsvolumens durch das Hinzutreten weiterer Investoren kann die Finanzierung durch den Technologiefonds OWL noch aufgestockt werden. Neben der Identifizierung geeigneter Beteiligungen liegt ein zusätzlicher Tätigkeitsschwerpunkt der Fondsinitiatoren in den nächsten Monaten deshalb in der Gewinnung weiterer Geldgeber für den Fonds.