Die Automatisierung in der industriellen Produktion schreitet auch in Deutschland immer weiter voran. Seit Jahren steigen die Umsätze der deutschen Robotik- und Automatisierungsbranche – inzwischen liegen sie längst im zweistelligen Milliardenbereich. In der Region Ostwestfalen-Lippe erforscht die Initiative „SmartFactoryOWL“ die „intelligente Zukunftsfabrik“, die man auch mit dem Schlagwort „Industrie 4.0“ bezeichnet – als vierte Welle der industriellen Revolution. Wir geben einen Einblick in die wachsende Branche und in aktuelle Automatisierungstrends.
Automatisierung in Fabriken: Roboter erfüllen immer mehr Funktionen
Prozesse in der industriellen Fertigung werden seit Beginn der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte 18. Jahrhundert kontinuierlich optimiert. Mit Blick auf signifikante Einschnitte in dieser Entwicklung sprechen Wirtschaftswissenschaftler von unterschiedlichen Phasen, von der die Industrie 4.0 die vierte und bis dato jüngste ist. Im Zentrum stehen Vernetzung und Automatisierung – also die Verlagerung von Funktionen des Produktionsprozesses auf künstliche Systeme –, die ein elementarer Prozess in der modernen Industrie geworden ist. Maschinen bzw. Roboter übernehmen dabei zunehmend automatisch Funktionen. Das steigert die Effizienz und die Flexibilität im Fertigungsprozess. Neben monotonen, gefährlichen und höchstpräzisen Aufgaben in der Fertigung werden Roboter immer mehr auch für administrative Aufgaben eingesetzt. Die Grundvoraussetzung für effiziente Roboter sind zunächst neue Errungenschaften in der elektrischen Antriebstechnik: Hierbei geht es darum, elektrische Energie in mechanische umzuwandeln. Das geschieht beispielsweise über asynchrone Drehstrom-Induktionsmotoren, die sich durch wartungsarmen Betrieb, niedrigen Preis und Robustheit auszeichnen, wie der Hersteller SEW-EURODRIVE hier erklärt. Durch solche und andere Komponenten werden Ausfälle der Maschinen minimiert und die Kosten gesenkt, was den Produktionsprozess effizienter und schneller gestaltet.
Smart Factory: Längst keine Science-Fiction mehr
In einer Smart Factory bzw. in der Industrie 4.0 geht es aber nicht mehr nur darum, die Fertigungsmaschinen automatisch, effizient und ausfallsicher zu betreiben, sondern sie auch bedarfsspezifisch mittels künstlicher Intelligenz und einer umfassenden Vernetzung auf neue Umstände reagieren zu lassen. Das können Rohstoffengpässe oder neue Kundenwünsche sein. Die Maschinen passen in solchen Fällen automatisch die Fertigungslinie an oder organisieren alternative Lösungswege. Das ist nur durch eine umfassende Vernetzung und den Austausch großer Datenmengen möglich. Die Voraussetzungen schafft die zunehmende Verzahnung der Produktion mit modernster Informationstechnik.
Hightech in OWL
Die Industrie 4.0 ist längst auch in der Technologieregion Ostwestfalen-Lippe angelangt: Hier informiert und forscht bereits seit 2005 das Fraunhofer IOSB-INA und der Hochschule OWL im Rahmen der der Initiative SmartFactoryOWL zu den neuesten Errungenschaften, Technologien und Trends für die intelligente Zukunftsfabrik. Die Forscher aus Lemgo konnten ihre bisherigen Ergebnisse im vergangenen Jahr „on Tour“ in Berlin bereits einer breiten Öffentlichkeit und der Bundesforschungsministerin präsentieren (wir berichteten). Interessenten können sich aber auch vor Ort im Rahmen von Führungen (LabTouren) die Zukunftsfabrik zeigen lassen. Bei Tagungen oder Praxis-Workshops werden unter anderem die Herausforderungen der Digitalisierung erörtert oder Kollaborationsmöglichkeiten von Mensch und Roboter vorgestellt. Auch das Thema Cybersicherheit spielt mehr denn je eine Rolle.
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