Interargem schließt Neuordnung der Gesellschafterstruktur ab

Der erweiterte IAE-Gesellschafterkreis traf sich jetzt zur ersten gemeinsamen Sitzung in der Bielefelder Müllverbrennungsan- lage und besuchte u.a. die Fernwärmeübergabestation. (Foto: IAE, Susanne Freitag)

Die Interargem GmbH (IAE) hat die Neuordnung ihres Gesellschafterkreises abgeschlossen. An der IAE sind nun 17 ausschließlich kommunale Gesellschafter beteiligt. Fünf neue kommunale Partner aus Ostwestfalen-Lippe und dem südlichen Niedersachsen haben mit Wirkung zum 1. Januar 2017 Anteile von insgesamt gut sechs Prozent vom Hauptgesellschafter Stadtwerke Bielefeld erworben. Auch die meisten Bestandsgesellschafter übernahmen zum gleichen Stichtag zusätzliche Anteile vom Bielefelder Energieversorger. Über den Kaufpreis vereinbarten die Partner Stillschweigen.

„Mit der Weitergabe von knapp 14 Prozent unserer Anteile folgen wir unserer vor einem guten Jahr bekannt gemachten Strategie, die Gebietskörperschaften der Region stärker an der IAE zu beteiligen“, äußert sich Friedhelm Rieke, Geschäftsführer der Stadtwerke Bielefeld, zu der Neuordnung. „Das Interesse in der Region zeigt uns, dass die Wettbewerbsfähigkeit und jahrzehntelange Erfahrung der Interargem anerkannt werden.“

Zum 1. Januar 2016 hatten die Stadtwerke Bielefeld ihre Anteile an der IAE auf 91,9 Prozent aufgestockt und wurden neuer Hauptgesellschafter. Den Rest hielten kommunale Eigner aus der Region. Jetzt besitzen die Stadtwerke Bielefeld noch 78,15 Prozent der Anteile. Die Bielefelder hatten bereits Anfang 2016 angekündigt, zusätzliche Anteile an Gebietskörperschaften aus Ostwestfalen und den umliegenden Gebieten zu verkaufen. „Wir freuen uns, dass wir die kommunale Eigentümerstruktur der Interargem stärken konnten“, sagt Stadtwerke- Geschäftsführer Martin Uekmann. „Denn die Entsorgung ist genau wie die Versorgung mit Energie, Trinkwasser oder Nahverkehrsleistungen ein wichtiger Teil der Daseinsvorsorge.“

Das sieht auch IAE-Geschäftsführer Rainer Müller so: „Wir sehen unsere Aufgabe darin, mit unseren modernen Abfallheizkraftwerken in Bielefeld und Hameln die Entsorgungssicherheit in Ostwestfalen-Lippe und dem südlichen Niedersachsen zu gewährleisten und darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag für eine umweltfreundliche Energieerzeugung zu leisten.“ Gemeinsam mit den Gesellschaftern und weiteren regionalen Partnern werde man das Geschäft weiterentwickeln und zukünftige Wachstumsmöglichkeiten, zum Beispiel die thermische Klärschlammverwertung, zielgerichtet und immer mit Fokus auf die Region prüfen.

Die Interargem GmbH

Die Interargem übernimmt mit ihren beiden Verbrennungsanlagen in Bielefeld und Hameln eine zentrale Rolle für die thermische Behandlung und energetische Verwertung von Abfällen in der Region. Der vorrangige Herkunftsbereich der Abfälle erstreckt sich auf Ostwestfalen-Lippe, das südliche Niedersachsen sowie die angrenzenden Regionen. Beide Verbrennungsanlagen verfügen dabei über modernste Anlagentechnik und effiziente Rauchgasreinigungsanlagen, mit denen die gesetzlichen Grenzwerte nicht nur sicher eingehalten, sondern deutlich unterschritten werden. Zum Erhalt dieser vorbildlichen Standards sowie zum Ausbau der Kapazität und zur Steigerung der Energieeffizienz wurden in der jüngeren Vergangenheit an den Anlagenstandorten Investitionen von zusammen mehr als 200 Millionen Euro getätigt.

Mit einer Verbrennungskapazität von ca. 400.000 Tonnen Abfall in Bielefeld sowie 300.000 Tonnen Abfall und 100.000 Tonnen Altholz in Hameln deckt die IAE den regionalen Bedarf für die thermische Abfallbehandlung sehr gut ab. Bei der thermischen Abfallbehandlung wird die bei der Verbrennung frei werdende Energie genutzt und mittels Kraft-Wärme-Kopplung in Strom und Fernwärme umgewandelt. Auf diese Weise werden an den beiden Standorten jährlich ca. 320 Millionen Kilowattstunden Strom und ca. 570 Millionen Kilowattstunden Fernwärme erzeugt. Dies entspricht dem durchschnittlichen Bedarf von ca. 110.000 Haushalten an elektrischer Energie bzw. 38.000 Haushalten an Wärme.

www.stadtwerke-bielefeld.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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