„Unsere Nachbarregionen Ostwestfalen und Münsterland sind gute Vorbilder. Sie zeigen, wie die Vermarktung der Region Osnabrück neu strukturiert werden könnte. Ziel muss eine konsequente Bündelung aller entsprechenden Aktivitäten sein. Andernfalls besteht die Gefahr, dass wir mittelfristig ins Hintertreffen geraten.“
Das erklärte Axel Mauersberger, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses „Region Osnabrück“, anlässlich der Sitzung dieses aus den bisherigen Regionalausschüssen Landkreis und Stadt Osnabrück neu gebildeten IHK-Gremiums. Die Sitzung fand bei der Piepenbrock Unternehmensgruppe in Osnabrück statt.
Die Intensität der regionalen Kooperation im Münsterland sei beeindruckend, so Mauersberger weiter. Dies gelte ebenso für das Marketing der Region Ostwestfalen. Beide seien bundesweite Leuchttürme und könnten für die künftige Ausgestaltung der Zusammenarbeit von Landkreis und Stadt Osnabrück viele gute Beispiele liefern.
In seinem Vortrag hatte Klaus Ehling, Vorstand des Münsterland e.V., die Ausschussmitglieder über die Ausgangsbedingungen und Erfolgsfaktoren der Zusammenarbeit der Landkreise Steinfurt, Borken, Coesfeld und Warendorf sowie der kreisfreien Stadt Münster informiert. „Eine Regionalmarke muss von innen wachsen. Bevor eine Marketingstrategie entwickelt werden kann, muss erst eine Marke stehen, die von allen Beteiligten mitgetragen wird. Dabei ist es sehr wichtig, einen Fokus zu setzen“, erklärte Ehling. Mit aktuell rund 330 Mitgliedern zählt der Münsterland e.V. zu den stärksten Regionalinitiativen in Deutschland. Finanziell getragen wird er in erster Linie von den vier Landkreisen mit ihren 65 kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie der kreisfreien Stadt Münster. Rund 200 Unternehmen aus verschiedenen Branchen repräsentieren im Münsterland e. V. die regionale Wirtschaft. „Zu unseren Arbeitsschwerpunkten gehört unter anderem die Innovationsförderung in der Region. Dabei setzen wir auf eine strategische Vernetzung und die Entwicklung von Plattformen und Instrumenten zur Innovationsförderung. Ein Beispiel ist der regelmäßige ausgeschriebene Innovationspreis Münsterland“, erläuterte Ehling weiter.
Auch Ostwestfalen legt den Schwerpunkt auf die Förderung von Innovationen. So ist es der Region zwischen Gütersloh und Paderborn mehrfach gelungen, sich durch ein Zusammenwirken von Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft erfolgreich um eine Bundes- und Landesförderung der Technologieentwicklung und des -transfers zu bewerben. Allein im Rahmen des „Spitzen-Clusters Intelligente Technologische Systeme“ flossen in den Jahren 2012 bis 2015 rund 75 Millionen Euro Bundesmittel in die Region. „Die Kooperation in einer Region muss von dem Vertrauen geprägt sein, dass alle Beteiligten mittelfristig von der Zusammenarbeit profitieren“, erklärte dazu in der vorhergehenden Sitzung Herbert Weber, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH.
Weitere Themen der Sitzung des Ausschusses waren regionale Hochschulkooperationen mit der Wirtschaft. „Der GesundheitsCampus Osnabrück von Universität und Hochschule Osnabrück sowie der Innovationsverbund SmartHybrid sind zwei Initiativen, die den Vorteil einer engen Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen belegen“, unterstrich Markus Wiemann, Co-Vorsitzender des neuen IHK-Regionalausschusses. Im Rahmen des GesundheitsCampus Osnabrück gehe es um die Schaffung eines Ortes, an dem Wissenschaft, Unternehmen der Gesundheitsversorgung, Kirchen und Politik zusammenkommen, um innovative Versorgungskonzepte für die Region zu entwickeln. Beim Innovationsverbund SmartHybrid werden unter Federführung der Universität Osnabrück und in Kooperation mit mittlerweile 30 Unternehmen digitale Geschäftsmodelle für den Mittelstand entwickelt.