NRW.BANK-Vorstandsvorsitzender Eckhard Forst hat am 03. Februar 2017 im Rahmen des 5. NRW.BANK.Ideenwettbewerbs drei Beiträge ausgezeichnet, die die Ideenvielfalt Nordrhein-Westfalens unter Beweis stellen.
Mit dem ersten Preis und einem Preisgeld von 15.000 Euro wurde die Kommunale Verkehrsgesellschaft Lippe aus Detmold ausgezeichnet, die die Idee hat, mit einem multimodalen Verkehrskonzept den Nahverkehr auf dem Land zu sichern. Sie möchte mit dem Richtungsbandbetrieb, einer Mischung aus Linienverkehr und Bedarfsverkehr, sowie dem Dorfauto den öffentlichen Personennahverkehr zukunftssicher machen und beide Verkehrsformen im Kalletal einführen, und dann auch dauerhaft im gesamten Kreis Lippe implementieren.
Die Idee: Im Linienverlauf werden regelmäßig nachgefragte Haltestellen immer bedient, seltener nachgefragte Haltestellen nur dann, wenn ein Fahrgast einen konkreten Fahrtwunsch beim Fahrer, telefonisch oder online, anmeldet. Diese von Verkehrsexperten „Richtungsbandbetrieb“ genannte bedarfsorientierte Anfahrt von Haltestellen hat den Vorteil, dass auch bei schwach nachgefragten Haltestellen und zu schwach frequentierten Zeiten ein Linienbus angefordert werden kann: So bleiben die Menschen auch auf dem Land mobil. Geschäftsführer der KVG Lippe mbH Achim Oberwöhrmeier freut sich sehr über den ersten Platz: „Wir freuen uns, dass wir mit Hilfe des Ideenwettbewerbs weiteren Anschub für unser Projekt gewinnen konnten.“
Mario Hecker, Bürgermeister der Gemeinde Kalletal ergänzt: „Die flexiblen Angebote im ÖPNV werden bei uns dringend benötigt, um die Mobilität auf dem Land zu sichern. Als Pilotkommune gehen wir gerne voran und werden die KVG in Ihrem Vorhaben nach besten Kräften unterstützen. Wir hoffen, möglichst viele Nachahmer zu finden.“ Kleinbusse sind bei der KVG Lippe bereits innerhalb eines Testbetriebes erfolgreich erprobt und die erforderlichen Soft- und Hardwarekomponenten sind vorhanden. Der Richtungsbandbetrieb ist bereits seit dem 30. November 2015 mit dem „Kleinen Kalle“ in Kalletal umgesetzt. Die Umsetzung des Dorfautos wurde in der Gemeinde Kalletal bereits getestet und soll ebenfalls in den ÖPNV integriert werden.
Der zweite Platz (10.000 Euro) und der Publikumspreis (1.000 Euro) ging an die Bochumer Bürgerinitiative „Angekommen e.V.“, mit dem Online-Magazin „here“ für Flüchtlinge von Flüchtlingen. Der dritte Preis (5.000 Euro) ging an die bürgerschaftliche Genossenschaft „VierViertel für Mettmann eG.“, die eine positive Quartiersentwicklung in Mettmann zum Ziel hat.
Eckhard Forst, Vorsitzender des Vorstands der NRW.BANK, erklärt: „Nordrhein- Westfalen steckt voller guter Ideen und Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen. Das zeigen die eingereichten Projekte eindrucksvoll. Wir als Förderbank für NRW wollen diesen Ideen mit dem Ideenwettbewerb Anschub geben.“
Aus 61 Beiträgen hatte die Jury im März 2016 die 12 Besten ausgewählt. Die Finalisten konnten ihre Ideen in „Ideen-Mining“- Workshops der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster weiter konkretisieren und im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 03. Februar 2017 präsentieren.
Die NRW.BANK veranstaltet den Ideenwettbewerb seit dem Jahr 2006. Für den NRW.BANK.Ideenwettbewerb 2015-2017 wurde das Wettbewerbskonzept im Vergleich zu den Vorjahren weiterentwickelt. Im Mittelpunkt steht nun eine projektorientierte Förderung des Engagements von Akteuren in Städten und Gemeinden. Anstatt, wie bisher, bereits verwirklichte Projekte, wurden diesmal noch nicht umgesetzte Ideen gesucht, die mithilfe des Ideenwettbewerbs zum Erfolg geführt werden.