Laser, Laptops und Apps – digitale Techniken unterstützen auch im Handwerk zunehmend die Arbeit. In einer Umfrage der Handwerkskammer Münster unter 411 Betrieben im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region haben 34 Prozent angegeben, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten Maßnahmen zur Digitalisierung umgesetzt haben.
Am aktivsten waren dabei die Gesundheitsgewerbe (48 Prozent ergriffen Digitalisierungsmaßnahmen), das Ausbaugewerbe (44 Prozent) und das Kraftfahrzeuggewerbe (40 Prozent). In den nächsten zwölf Monaten wollen 27 Prozent digitale Maßnahmen realisieren.
Die meisten Betriebe setzten neue digitale Techniken ein in der Büroorganisation (48 Prozent), zur Erschließung neuer Kundenkreise (46 Prozent) sowie für den Datenschutz und die Systemsicherheit (40 Prozent). 10 Prozent erschließen sich mittels digitaler Techniken neue Märkte, 9 Prozent produzieren mit 3D-Druck, Robotik und anderen digitalen Techniken.
Ein gutes Drittel (36 Prozent) betrachtet die Digitalisierung für den eigenen Betrieb als Chance, nur 4 Prozent eher als Risiko, die übrigen sind neutral oder haben sich noch kein Urteil gebildet.
Hindernisse für mehr Digitalisierung sehen jeweils 30 Prozent der befragten Betriebe im Mangel an Ressourcen beziehungsweise fehlenden Nutzen. Weiterhin behindern unzureichende Mitarbeiterkompetenzen und Standards, Bedenken bei der IT-Sicherheit und lückenhafte Breitbandanschlüsse die Entwicklung.
Zur Stärkung der Digitalisierung im Handwerk fordert Kammerpräsident Hans Hund: „Wir brauchen flächendeckend schnelles Internet, um auch im ländlichen Raum gleichberechtigt mit Ballungszentren mit digitalen Geschäftsprozessen Schritt zu halten“. Er wünscht sich zudem einen effektiven Datenschutz mit geringeren Anforderungen bei risikoarmen Nutzungen und mehr
Datensicherheit bei einer Europäischen Cloud. Hans Hund appellierte an die Betriebe im Kammerbezirk ihre Kompetenzen und Kapazitäten in digitalen Techniken zu erweitern, damit sie an einer „Riesenchance“ teilhaben können.