Handtaschen, Schuhe und Kleidung aus hochwertigem Leder sind zeitlose Klassiker. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach hochwertigen Produkten immer weiter steigt. Doch dies wirkt sich unter anderem auf die Preise aus, die Verbraucher nicht immer bezahlen wollen.
Mode, Möbel & Autos – Leder ist so angesagt wie noch nie
Die vielseitigen Tierhäute sind gefragter denn je. Schließlich setzen nicht mehr nur die Taschendesigner und Schuhproduzenten auf diese edle Ware. Auch Automobilhersteller und Innenarchitekten entdecken es zunehmend für sich. Leder wird an immer mehr Stellen verwendet, die zuvor mit synthetischen Materialien hergestellt wurden. Große Sitzlandschaften aus Wildleder oder die edle Innenverkleidung eines Luxuswagens sorgen dafür, dass die Nachfrage nach Leder steigt. Zugleich werden Handtaschen und Schuhe von vielen Verbrauchern nur noch als Wegwerfprodukt erstanden. Ist der Winter vorbei, werden die getragenen Stiefel aussortiert, nur um in der nächsten Saison Platz für neue, angesagte Modelle zu machen. Es werden also immer mehr Schuhe produziert, doch die Lederindustrie kann hier nur schwer mithalten. Zugleich ist Leder auch immer häufiger auf heimischen Basteltischen zu finden. Heimwerker beziehen das Material aus Onlineshops wie SoftArt, um daraus selbst Taschen, Kalender oder Accessoires herzustellen.
Doch nicht nur innerhalb Deutschlands steigt die Nachfrage. Weltweit kommen immer mehr Länder in den Genuss hochwertiger Waren aus Leder – egal ob Schuhe, Möbel oder die Autoausstattung. Der Reiz des luxuriösen Stoffes zeigt vor allem auf den asiatischen Märkten seine Wirkung und trägt dazu bei, die Preise in die Höhe zu treiben.
Darum wird Leder beständig teurer
Neben der erhöhten Nachfrage gibt es noch weitere Gründe dafür, dass Produzenten, die mit Leder arbeiten, sich steigenden Kosten gegenübersehen. Zum einen sind steigende Löhne und verbesserte Sozialleistungen in den vormalig extrem günstigen Lieferländern eine mögliche Erklärung. Dies wirkt sich natürlich auf die Preise des Rohmaterials aus. Akteure in der Lederbranche betonen auch immer wieder, dass der zurückgehende Fleischkonsum eine Teilschuld trägt und deshalb weniger Leder im Angebot ist. In einigen Ländern wie den USA mag dies zwar stimmen, doch der weltweite Verzehr von Fleisch steigt noch immer. Deutschland hat sogar ein Hoch in der Produktion erreicht. Dennoch lässt es sich nicht leugnen, dass Leder knapp und teuer ist.
Neue Herausforderungen für Schuhproduzenten & Co.
Gerade im Bereich anspruchsvollerer Produkte, in dem weder Produzenten noch Käufer an Qualität verlieren möchten. Doch viele Verbraucher sind nicht unbedingt bereit, die erhöhten Preise zu bezahlen. Dies zwingt viele Unternehmen dazu, an anderer Stelle einzusparen. Ob dies auf Dauer Erfolg hat, ist eher zweifelhaft. Es ist klar, dass der Preisdruck in der Beschaffung und Produktion steigt, es spielen aber auch andere Faktoren wie langfristige Planung und konstante Abnahmemengen eine Rolle. Hierüber können Hersteller noch immer Einfluss auf die Preise nehmen. „Kurzfristig ausreichend Rohwaren in stabiler und guter Qualität zu einem günstigen Preis zu beziehen, wird jedoch in Zukunft vermutlich deutlich schwieriger werden,“ meint Michael Grote der „Wortmann KG Internationale Schuhproduktion“.
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