Münster. Die Tourismusbranche in Westfalen-Lippe wächst weiter stark. Die Beherbergungsbetriebe verzeichneten im Jahr 2015 24.712.042 Übernachtungen. Das waren 1,6 Prozent (+384.000) mehr als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt das Sparkassen-Tourismusbarometer für Westfalen-Lippe. Der Sparkassenverband Westfalen-Lippe hat heute den ausführlichen Jahresbericht veröffentlicht.
Die Region steuert 2016 auf die Marke von 25 Millionen Übernachtungen zu: Mit 12.112.276 Übernachtungen lag das Nachfragevolumen bereits im ersten Halbjahr 2016 um rund 257.000 (+2,2 Prozent) über dem Vorjahreswert. Damit erreichte die Steigerungsrate zwar nicht den Bundeswert (+3,0 Prozent), übertraf aber den Durchschnittswert für Nordrhein-Westfalen (+1,2 Prozent).
Den größten Zuwachs verzeichnete das Münsterland (+3,6 Prozent bzw. rund 64.000) auf 1.852.880 Übernachtungen. Auch das Ruhrgebiet, mit einem Plus von 3,3 Prozent (+99.000) auf 3.100.042, sowie das Sauerland (inkl. Willingen) mit einem Wachstum von +2,9 Prozent (+101.000) auf 3.607.280 legten deutlich zu.
Die Mittelgebirgsregion Teutoburger Wald bestätigte das Ergebnis des Vorjahreszeitraums und kam mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent (+3.000) auf 3.169.147. Die Region Siegerland-Wittgenstein befindet sich nach wie vor in einer Umbruchphase: Mit einem Minus von 2,7 Prozent (-11.000) kam die Region in Südwestfalen nach dem ersten Halbjahr auf 382.927 Übernachtungen. Entscheidend waren hier erneut die Rückgänge in den Vorsorge-/Rehakliniken (-4,8 Prozent).
Wachstumsmotor in Westfalen-Lippe war der Auslandstourismus. Hier stieg die Nachfrage um 6,0 Prozent (+100.000) auf 1.737.681 Übernachtungen an. Besonders dynamisch zeigten sich die Top-Quellmärkte Niederlande (+6,9 Pro- zent) und Großbritannien (+8,6 Prozent). Der Inlandstourismus übertraf mit einem Plus von 1,6 Prozent (+160.000) und 10.374.595 Übernachtungen ebenfalls das Ergebnis des ersten Halbjahres 2015.
Auch für die westfälisch-lippische Freizeitwirtschaft läuft es gut. Hier liegen bereits die Ergebnisse der ersten sieben Monate des Jahres 2016 vor. Der Nachfragezuwachs bis Ende Juli belief sich auf 5,4 Prozent und lag damit deutlich über dem Ergebnis in allen erfassten Bundesländern (+2,4 Prozent). Großen Anteil an der Entwicklung hatten die Museen und Ausstellungen. Außerdem trugen die Stadtführungen sowie die Theater und Musicals zum guten Ergebnis bei.
Einen besonderen Schwerpunkt legt der Tourismusbarometer-Jahresbericht der westfälisch-lippischen Sparkassen in diesem Jahr auf das Thema „Digitalisierung“. Der Vizepräsident des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Jürgen Wannhoff, erklärt warum: „ Der digitale Wandel hat enorme Auswirkungen auf alle Gesellschafts- und Wirtschaftsbereiche. Der Tourismus kann von bereits stärker digitalisierten Branchen lernen und klassische Geschäftsfelder weiterentwickeln“.
Das Tourismusbarometer der Sparkassen ist beim Sparkassenverband Westfalen-Lippe in Münster oder unter www.s-tourismusbarometer-wl.eu/tourismusbarometer/downloads.html erhältlich. Dort steht eine Zusammenfassung zum Herunterladen bereit.