Von einer verhaltenen Entwicklung kann im Güterverkehrszentrum (GVZ) Rheine schon lange keine Rede mehr sein. Seit nunmehr sechs Jahren hält die hohe Nachfrage nach Flächen im GVZ Rheine ungebrochen an, die bereits in zahlreichen Neubauprojekten gemündet ist.
Die Aktivitäten der EWG – Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft für Rheine mbH zur Vermarktung des Gebiets und der Bau weiterer Straßen äußern sich zusammen mit der guten konjunkturellen Situation und dem günstigen Zinsniveau in einem völlig anderen Bild des GVZ: Wo noch vor wenigen Jahren unbebaute Grundstücke und Erdhügel vorzufinden waren, ragen mittlerweile zahlreiche Gewerbehallen und Logistikimmobilien in den Himmel.
„Verschiedene Rahmenbedingungen sind seit einigen Jahren äußerst günstig und davon profitieren auch die Unternehmen. Dass sie ihre Erweiterungen und die damit verbundenen Mitarbeiterzuwächse hier in Rheine und vielfach auch im GVZ umsetzen, ist eine Bestätigung der tollen Lagegunst und der wirtschaftsnahen Infrastruktur des Logistikindustriegebiets“, freut sich EWG-Geschäftsführer Dr. Manfred Janssen.
Zwischen 2011 und 2016 wurden insgesamt mehr als 25 Grundstücke mit zusammen mehr als 184.000 m² an bereits ansässige Unternehmen mit Erweiterungsbedarfen wie auch an vormals noch nicht in Rheine ansässige Unternehmen und Investoren veräußert. Diese Verkaufszahlen spiegeln sich gegenwärtig in deutlich mehr als 10 Bauvorhaben, die entweder kürzlich fertiggestellt wurden, sich aktuell im Bau befinden oder kurz vor Baubeginn stehen. Einige Beispiele sind:
Die Availon GmbH, das heute führende herstellerübergreifende Serviceunternehmen für Windenergieanlagen, bezog im Juni 2015 ihren neuen repräsentativen Firmensitz an der Daimlerstraße. Nach einem dynamischen Wachstum des Unternehmens und einer enormen Vergrößerung der Belegschaft hat die Availon GmbH auf einem rund 10.000 m² großen Grundstück großräumige Büro- und Hallenflächen geschaffen, die auch für Großkomponenten gerüstet sind. „Das neue Firmengebäude bedeutet für uns mehr Raum für großartige Ideen und natürlich Raum, um unser Wachstum kontinuierlich fortzusetzen“, berichtet Markus Spitzer, einer der beiden Geschäftsführer der Availon GmbH.
Vis-à- vis zum neuen Firmensitz der Availon GmbH hat die Wanning Spedition GmbH ihre Investitionen am Standort Rheine deutlich ausgebaut. Auf dem über 20.000 m² großen im Jahr 2014 erworbenen Grundstück sind zwischenzeitlich drei Logistikhallen mit einer Logistikfläche von über 13.000 m² entstanden. „Die Erweiterung unser Logistikfläche war dringend erforderlich. Mit der Fertigstellung unserer markant schwarzen Logistikhallen sind wir für den Moment gut aufgestellt. Bereits heute sehen wir aber den Bedarf für zusätzliche Logistiknutzungen im GVZ Rheine“, blickt Geschäftsführer Gerhard Wanning mit einem Augenzwinkern in die Zukunft.
Auch die Turn- und Sportgeräte Olaf Grevinga GmbH hat zum Juli 2016 ihren Neubau an der Dunlopstraße / Ecke Meitnerstraße auf einem über 8.000 m² großen Grundstück bezogen. Das Unternehmen, das vorher in Rheine Gellendorf beheimatet war, vertreibt Sportartikel und Zubehör für alle gängigen Sportarten über diverse Onlineshops und Produktkataloge. „Der Standort im GVZ mit seiner sehr guten Infrastruktur bietet uns die idealen Voraussetzungen, um unsere Expansionspläne in die Realität umzusetzen“, freut sich Geschäftsführer Olaf Grevinga über den neuen Standort im GVZ.
Gegenüber der Turn- und Sportgeräte Olaf Grevinga GmbH hat der herstellerunabhängige Fachhändler für Hydraulikkomponenten, die Hydraulik-Service A. Müller e.K., zum Juni 2016 mit dem Bau seines neuen Firmensitzes auf einem knapp 10.000 m² großen Grundstück an der Dunlopstraße / Ecke Meitnerstraße begonnen. „Wir haben dynamische Pläne für die weitere Entwicklung unseres Unternehmens. An unserem bisherigen Standort Am Stadtwalde können wir diese wegen der räumlichen Enge nicht umsetzen. Wir sind froh, dass wir mit dem Grundstück im GVZ die Möglichkeit haben unser angestrebtes Wachstum am Standort Rheine umzusetzen“, freut sich Geschäftsführer Boris Lahrkamp und erklärt: „Unser Dank gilt auch der EWG, die uns bei diesem wichtigen Schritt unterstützt und innerhalb kürzester Zeit alle relevanten Fragen geklärt hat“.
Im Süden des GVZ schreiten die baulichen Entwicklungen ebenfalls weiter voran. So hat die PureLink GmbH als Hersteller und Distributor hochwertiger Verbindungsprodukte im Bereich der Präsentations- und Medientechnik erst im Jahr 2015 eine Erweiterung ihres Firmensitzes an der Von-Liebig- Straße vorgenommen. „Um unseren Kunden zukünftig ein noch umfangreicheres Sortiment bei gleichzeitig erhöhter Warenverfügbarkeit und schnelleren Lieferzeiten anzubieten, planen wird den Neubau eines weiteren Logistikgebäudes im GVZ“, fasst Christian Ahrens die Entwicklung seines Unternehmens zusammen.
Auch die Zeichen für die weitere Entwicklung des GVZ stehen positiv. Selbst die noch unbebauten städtischen Grundstücke sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt optioniert, hiervon wiederum über 10.000 m² verbindlich. „Wir führen zurzeit konkrete Gespräche mit weiteren Grundstücksinteressenten. Langsam aber sicher kommen wir aber in die Situation, dass es eng wird im GVZ“, gibt EWG-Projektleiter Thomas Knur einen Ausblick auf die kommenden Projekte und bittet um Verständnis für die aktuelle Flächenknappheit. Ein neues Industriegebiet in der Nähe des GVZ ist aber bereits in Planung und soll Abhilfe schaffen.