Der Sommer und das Ausbildungsende vieler junger Menschen lässt die Arbeitslosenzahl an Ems und Vechte leicht steigen. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Nordhorn liegt im Juni bei 3,2 Prozent und damit unverändert gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr. Mit 8.045 Personen waren bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 80 Personen bzw. 1,0 Prozent mehr erwerbslos gemeldet als im Mai.
„Ein Anstieg der Arbeitslosenzahl zum Beginn des Sommers ist nicht unüblich“, kommentiert Hans-Joachim Haming, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nordhorn die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. „Gerade viele Jüngere wollen nach Ende ihrer Ausbildung eine weiterführende Schule besuchen oder ein Studium aufnehmen, einige gehen auch zur Bundeswehr. Die auf den ersten Blick starke Zunahme der Jugendarbeitslosigkeit wird sich nach unseren Erfahrungen in den nächsten Wochen schnell wieder relativieren“, zeigt sich Haming optimistisch. „Höchst erfreulich hingegen sind die vielen neuen Stellen die aktuell gemeldet wurden. Für Jüngere, die es sich doch noch anders überlegen, aber natürlich auch für alle anderen Arbeitssuchenden bieten sich gute Möglichkeiten für eine neue berufliche Perspektive“, so der Arbeitsmarktexperte.
Stellenmarkt
Im Juni zeigten Betriebe und Verwaltungen der Agentur für Arbeit Nordhorn 1.315 offene Stellen an. Das sind 259 oder 24,5 Prozent mehr als im Vormonat, aber 9 oder 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Stellenzugänge kamen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Baugewerbe und dem Gesundheits- und Sozialwesen. Insgesamt gab es im Juni 4.521 Stellen über deren Besetzung noch nicht endgültig entschieden war.
Entwicklung nach Rechtskreisen und Regionen
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) und in der steuerfinanzierten Grundsicherung (Sozialgesetzbuch II / Arbeitslosengeld II) verlief im Juni im Vergleich zum Vormonat unterschiedlich. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 113 oder 3,1 Prozent auf 3.756 Personen zu. Bei den für die steuerfinanzierte Grundsicherung verantwortlichen Jobcentern ist die Arbeitslosenzahl im Juni gegenüber dem Vormonat um 33 bzw. 0,8 Prozent auf 4.289 Personen gesunken.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Entwicklung ebenfalls unterschiedlich. Während sich die Zahl im Bereich der Arbeitslosenversicherung um 15 Personen oder 0,4 Prozent verringerte, nahm die Zahl bei den Jobcentern dagegen zu – um 79 Personen bzw. 1,9 Prozent.
Region Emsland
Im Emsland waren im Juni insgesamt 5.278 Personen arbeitslos gemeldet, die Arbeitslosenquote blieb bei 3,0 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat erhöhte sich die Zahl um 42 Personen oder 0,8 Prozent.
Region Grafschaft Bentheim
Auch in der Grafschaft Bentheim vergrößerte sich die Gesamtarbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat. Hier gab es mit 2.767 Arbeitslosen im Juni 38 bzw. 1,4 Prozent mehr als noch im Mai. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 3,8 Prozent.
Agenturbezirk Nordhorn
Betrachtet man den Agenturbezirk insgesamt, so hatte die Geschäftsstelle Meppen mit 2,5 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, gefolgt von der Geschäftsstelle Sögel mit 2,6 Prozent, der Geschäftsstelle Lingen mit 2,8 Prozent, der Hauptagentur Nordhorn mit 3,8 Prozent und der Geschäftsstelle Papenburg mit 4,3 Prozent.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren im Juni nur die Frauen betroffen, bei den Männern nahm die Zahl dagegen ab. Mit 4.209 arbeitslosen Männern waren 38 weniger im Bestand als noch im Mai. Bei den Frauen war eine Erhöhung von 118 auf insgesamt 3.836 Personen zu verzeichnen. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen betrug 47,7 Prozent, der Anteil der Männer lag bei 52,3 Prozent.
Der Anteil der Jugendlichen an den Arbeitslosen betrug 12,3 Prozent. Die Arbeitslosenzahl nahm um 206 auf 989 Personen zu. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Plus von 26,3 Prozent.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur Arbeitslosenstatistik werden auch Daten zur Unterbeschäftigung veröffentlicht. Dazu zählen die gesetzlich definierten Arbeitslosen sowie Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber ohne Beschäftigung sind, z.B. in Maßnahmen beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten und Sonderregelungen für Arbeitslose. Die Unterbeschäftigung umfasste im Agenturbezirk nach vorläufigen Angaben im Juni 12.751 Personen.