Bielefeld/Paderborn. Eine Bio-Ingwerlimonade ohne künstliche Aroma- und Zusatzstoffe, individualisierbare Lautsprechersysteme mit großer Klangqualität, und innovative bioanalytische Methoden: Diese drei Geschäftsmodelle sind die Sieger beim Gründerwettbewerb startklar. Platz eins ging am Dienstagabend bei der Preisverleihung in der Universität Paderborn an das Unternehmen Djahe Limon für seine Bio-Ingwerlimonaden.
Platz zwei belegte die Firma Khador mit ihren individualisierbaren Lautsprechern. Platz drei erreichte die Biofidus AG, die ihre Kunden aus der pharmazeutischen Industrie in der Entwicklung von neuen Medikamenten unterstützt und dabei neue Analysemethoden einsetzt.
„In dieser Auflage des Wettbewerbs wurden 25 Businesspläne mit einer großen Qualität eingereicht. Das zeigt, dass viele Menschen mit Gründergeist in der Region nur darauf warten, ihre Ideen in eine Geschäftstätigkeit zu verwandeln“, bilanziert Hans-Jürgen Nolting, Vorstand der Stadtsparkasse Bad Oeynhausen und Sprecher der startklar-Jury.
Insgesamt 45 Gründer hatten an der vierten Auflage des Businessplanwettbewerbs teilgenommen. Wolfgang Marquardt, Prokurist bei der OstWestfalenLippe GmbH, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Die Rückmeldungen der Teilnehmer zeigen, dass wir mit startklar wirkungsvolle Angebote schaffen, um Gründerinnen und Gründer bei der Ausarbeitung ihres Geschäftskonzepts und dem Aufbau ihres Unternehmens zu unterstützen.“ Die Gesellschaft führt den Wettbewerb gemeinsam mit 16 Partnern durch, darunter die Hochschulen, die beiden Industrie- und Handelskammern, die Wirtschaftsförderungsrichtungen der Kreise sowie der Städte Bielefeld und Paderborn. Ziel ist es, junge Gründer dabei zu unterstützen, aus einer guten Geschäftsidee ein tragfähiges Unternehmen zu machen. Hauptsponsoren von startklar sind die Sparkassen in OWL.
Der 1. Preis ist mit 10.000 Euro Preisgeld dotiert, für die Plätze zwei und drei gab es 5.000 beziehungsweise 3.000 Euro. Die weiteren Finalisten bekamen wertvolle Sachpreise. Die Hälfte des Preisgeldes wird sofort ausgezahlt, die andere Hälfte bei einer Gründung in OWL.
Während des Wettbewerbs konnten die Teilnehmer Workshops und Themenspecials besuchen, von der Kompetenz ihrer persönlichen Lotsen profitieren und Hilfe beim Erstellen ihres Businessplans bekommen. Auch der Erfahrungsaustausch mit anderen Gründern hat ihnen dabei geholfen, ihr Unternehmen gut aufzustellen und Fehler zu vermeiden.
Der Wettbewerb wurde zum vierten Mal durchgeführt. Insgesamt haben an den vier Wettbewerbsrunden 307 Teilnehmer teilgenommen, 150 davon haben einen Businessplan zur Bewertung eingereicht.
Die drei Erstplatzierten im Überblick:
Djahé Limun, Köln – Justin Darmawan, Pamela Barrón, Bruce Barrón
Seit März 2015 stellt das Familienunternehmen die Bio-Ingwerlimonade „Djahé Limun“ (indonesisch für „Ingwer“ und „Limonade“) mit der Geschmacksrichtung Zitrone her. Die Zutaten stammen ausschließlich aus 100% ökologischem Anbau und der Limonade werden weder Aroma- noch Zusatzstoffe beigefügt. Mit dieser authentischen und ehrlichen Produktgeschichte spricht das Getränk besonders gesundheitsbewusste Konsumenten an. Nach Ansicht der Jury hat das Gründerteam in Kooperation mit der Hochschule Ostwestfalen-Lippe aus einem Familienrezept ein innovatives Industrieprodukt entwickelt. Der außergewöhnliche Geschmack der Bio- Limonade ist ein Alleinstellungsmerkmal. Durch ein ausgereiftes Vertriebskonzept hat Djahe den Markteinstieg bereits geschafft, neue Geschmacksrichtungen erweitern das Angebot. Die Jury ist überzeugt, dass das Start-Up sich in dem wachsenden Markt der Biolimonaden schnell einen festen Platz erarbeiten und erfolgreich behaupten wird.
Khador (GbR), Bielefeld – Nikolai Soentgerath, Stephan Fischer, Christian Klarhorst
Khador produziert im Rahmen des Konzeptes der Mass Customization individuelle Lautsprecher mit hoher Klangqualität, automatischer Raumeinmessung, integriertem Verstärker und Smart WLan. Die Geräte werden nach den Größen- und Gestaltungswünschen des Kunden gefertigt und online vertrieben. Mögliche Konflikte zwischen Klang und Optik beim Kauf eines Lautsprechers werden somit beseitigt. Es entstehen exklusive High End Produkte, die auf jeden einzelnen Kunden abgestimmt sind. Die Jury lobt den interdisziplinären Ansatz der Gründer, die Erfahrungen aus der Tontechnik, Produktionstechnik und IT zu einem innovativen Produkt zusammenzuführen, das der steigenden Nachfrage nach individualisierten Produkten gerecht wird. Nach Ansicht der Jury wird sich Khador mit seinen innovativen Lautsprechern erfolgreich auf dem Markt positionieren.
Biofidus (AG), Bielefeld – Dr. Benjamin Müller, Dr. Heino Büntemeyer, Prof. Dr. Dirk Lütkemeyer, Prof. Dr. Thomas Noll, Stefan Northoff, Ole Weigelt, Christoph Heinrich
Die Biofidus AG unterstützt ihre Kunden aus der pharmazeutischen Industrie in der Entwicklung von neuen Medikamenten. Dabei ist Biofidus von der Wirkstoff- bis hin zur Produktionsprozessanalytik mit ihrem individuellen und flexiblen Angebot involviert. Ein breites Spektrum an Analysemethoden und die vorhandene Expertise gewähren Biofidus eine Sonderstellung im Markt. Bei Biofidus wird Wissen aus der Forschung an der Universität Bielefeld nach Ansicht der Jury erfolgreich in eine neue Dienstleistung umgesetzt, die für den Kunden zahlreiche Vorteile bietet. Sie ist kostengünstiger, breiter einsetzbar und effizienter als Analyse-Angebote von Wettbewerbern. Das bestätigt die schon jetzt hohe Nachfrage. Die Jury ist überzeugt, dass Biofidus schnell wachsen und auch internationale Märkte erschließen wird.