Die Bonität ist ein geflügeltes Wort im Kreditwesen. Und nicht nur dort, denn auch bei Vertragsabschlüssen kommt es oft genug zur Bonitätsprüfung. Glücklicherweise können Verbraucher ihren Score heutzutage ganz ohne Aufwand abfragen; die digitale Welt macht es möglich.
Online Score als nützliches Instrument wahrnehmen
Zunächst die Frage nach der praktischen Umsetzung: Wie aufwändig ist es, sich nach dem eigenen Rating zu erkundigen? Die Antwort: Die Abfrage geschieht in Sekundenschnelle via Smartphone, etwa mit dem Bonitätsindex von Score Kompass. Der Bonitätsindex wird auf Basis des früheren Zahlungsverhaltens ermittelt (dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Auskunftei Arvato) und in einer Zahl zwischen 100 und 600 wiedergegeben; dabei gilt, dass höher besser ist. Den Unternehmen wird durch einen hohen Score signalisiert, dass es höchstwahrscheinlich nicht zu Zahlungsausfällen kommen wird. Gleichzeitig haben Verbraucher die kostenlose Gelegenheit, einen Blick über ihre Kreditwürdigkeit zu erhalten, und das wiederum kann entscheidend zur eigenen Finanzplanung genutzt werden.
Und es gibt gute Gründe, dieses oder vergleichbare Angebote auch tatsächlich wahrzunehmen und die Bonität im Auge zu behalten. Denn das Scoring gibt Vertragspartnern wie Kreditinstituten oder Telekommunikationsanbietern Auskunft darüber, wie kreditwürdig der Verbraucher ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: Ein schlechtes Scoring senkt die Chancen auf die Kreditbewilligung, besonders bei größeren Vorhaben wie einer Immobilienfinanzierung kann dies zum entscheidenden Stolperstein werden, der sich in der Folge auf die gesamte Lebensplanung auswirkt.
Score-Verbesserung durch Initiativmaßnahmen möglich
Zusammengefasst ist die Bonität somit nichts anderes eine Kennzahl, die es Unternehmen erleichtert, die Zahlungsfähigkeit von Verbrauchern einzuschätzen. Sie ist damit ein Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung und wird von verschiedenen Auskunfteien ermittelt und aufgezeichnet. Die bekannteste Auskunftei ist die SCHUFA, deren Name von vielen Verbrauchern als Schreckgespenst empfunden wird – doch auch das ist eigentlich unbegründet. Ganze 91 Prozent der deutschen (geschäftsfähigen) Bürger sind bei der SCHUFA mit ausschließlich guten Merkmalen notiert, zu negativen Eintragungen kommt es bei Zahlungsverzügen über einen gewissen Zeitraum. Diesen kann man durch eine gute Finanzorganisation ganz einfach vorbeugen; die Scoring-Abfrage ist damit kein Grund für Sorgenfalten mehr.
Und sollte es doch einmal zu einer negativen Eintragung gekommen sein, gibt es Mittel und Wege, diese zu bereinigen. Das ist besonders wichtig, wenn in absehbarer Zeit beispielsweise die Aufnahme eines Kredits geplant ist. Zunächst gilt es, sämtliche Außenstände zu bereinigen, vor allem jene, die zum Negativeintrag geführt haben. Nach der Begleichung kann beim Amtsgericht eine Löschung des Eintrags beantragt werden; dafür erkundigt sich das Amtsgericht beim Gläubiger nach dem aktuellen Status und benötigt eine Bestätigung.
Ohne den Antrag beim Gericht wird der Eintrag nach exakt drei Jahren automatisch gelöscht. Wer in dieser Zeit nicht auf ein positives Scoring angewiesen ist, kann also theoretisch die Zeit für sich spielen lassen und muss nichts weiter tun. Natürlich sollte man darauf achten, dass es nicht zu weiteren Einträgen kommt. Empfehlenswert ist das aber nicht, schließlich sind drei Jahre ein langer Zeitraum und es schwer vorhersehbar, wann eine gute Bonität nötig sein wird. Mit der aktiven Löschung ist man somit auf der sicheren Seite und das Online Scoring ist ein praktisches Tool zur dauerhaften Kontrolle.