Mit einer Verspätung von knapp 10 Tagen werden in Deutschland Rechnungen im B2B-Geschäft bezahlt (9,96 Tage). Das ist das Ergebnis der halbjährlichen Auswertung des Creditreform Debitorenregisters. Dabei können je nach Branche, Rechtsform oder Firmensitz des Schuldners erhebliche Unterschiede bestehen.
So weisen Unternehmen aus der Bauwirtschaft einen Zahlungsverzug von durchschnittlich 15,83 Tagen auf, während es beispielsweise bei Unternehmen aus der Chemiebranche nur 7,03 Tage sind. Allerdings räumen Lieferanten und Kreditgeber den Chemieunternehmen in der Regel komfortable Zahlungsziele ein, so dass die Gesamtforderungslaufzeit mit 41,12 Tagen über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt (40,78 Tage) liegt. Kreditgeber der Bauwirtschaft müssen mit einer durchschnittlichen Forderungslaufzeit von 45,74 Tagen rechnen.
Schuldner mit der Rechtsform UG (haftungsbeschränkt) weisen den höchsten Zahlungsverzug auf (18,83 Tage). Die eingeräumten Zahlungsziele sind mit 22,20 Tagen deutlich kürzer als beispielsweise bei der GmbH (30,68 Tage) und der offene Rechnungswert ist mit 553 Euro deutlich geringer als der einer durchschnittlichen Rechnung im b2b-Geschäft (1.711 Euro). Die Bedeutung der UG für die gesamten Außenstände in Deutschland ist aber weiter gering.
55,2 Prozent des gesamten Außenstandsvolumens in Deutschland werden durch Großunternehmen (mehr als 250 Beschäftigte) verursacht, lediglich 26,0 Prozent von kleinen Unternehmen (unter 50 Beschäftigte). Im Hinblick auf die Größenverhältnisse einer Gläubiger-Schuldner- Beziehung lassen sich die geringsten Zahlungsverzögerungen bei Geschäften zwischen Großunternehmen feststellen (7,00 Tage). Bleiben Kleinunternehmen unter sich, ist der Zahlungsverzug etwa doppelt so hoch (14,80 Tage).
Mit dem Newsletter „Creditreform Zahlungsindikator Deutschland“ wird fortgesetzt, was bis zum Herbst 2012 als „DRD-Index Zahlungserfahrungen Creditreform“ publiziert wurde. Wir haben einiges geändert und uns stärker auf die verschiedenen Aspekte des Zahlungsverhaltens konzentriert. Das reicht über den Verzug nach Branchen hinaus und stellt nun auch die Entwicklung in den Bundesländern, nach Rechtsformen und Unternehmensgrößen oder Volumen dar. Nach wie vor beziehen wir auch die (Branchen- )Insolvenzentwicklung mit ein.