Intersport ist eine Marke, die mittelständische Bodenhaftung mit globalem Erfolg verknüpft. Auch hier in Ostwestfalen-Lippe ist das Unternehmen präsent, wo mit Intersport Voswinkel einer der stärksten und ältesten deutschen Lizenzhalter beheimatet ist.
Was 1968 als Zusammenschluss von Einkaufsverbänden aus zehn europäischen Ländern begann, ist inzwischen ein weltweiter Verkaufsriese für Sportbekleidung und -zubehör. Intersport ist inzwischen in Ländern auf allen fünf Kontinenten aktiv. Jüngste Errungenschaft ist ein Lizenzvertrag mit der Epicenter K in der Ukraine. Dort sollen bis 2018 50 Intersport-Filialen entstehen. Neuesten Einschätzungen zufolge blickt man mit der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich möglicherweise bis zu zwölf Milliarden Euro Umsatz entgegen.
Und das, obwohl die Branche durchaus vor Herausforderungen steht. Zum einen wird die Konkurrenz durch Onlineshops seit Jahren größer. Außerdem drängen sich eigentlich branchenfremde Unternehmen mit günstigen saisonalen Angeboten auf den Markt, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Siehe das Beispiel Tchibo.
Des Weiteren steigen in vielen Stadtzentren, in denen Intersport traditionell seine Niederlassungen hat, sowohl die Mieten als auch die laufenden Kosten. Das ist dem gegenwärtigen Trend in Innenstädten fast überall auf der Welt geschuldet. Eine „neue“ Konkurrenz sind die Designer Outlets und Boutique Stores der großen Freizeit- und Sportbekleidungsmarken selber.
Franz Julen, seit 16 Jahren CEO von Intersport International, begründet den dennoch nachhaltigen Erfolg von Intersport, indem er auf zwei Besonderheiten hinweist.
Zunächst sei da die pyramidale Struktur des Unternehmens. Die Intersport International hält die Markenrechte, ein oder mehrere Partner in den jeweiligen Ländern kaufen die Lizenzen und fällen entsprechend einen Großteil der Entscheidungen selber. Das bringt auch die Eigenverantwortung für die Bilanzen mit sich. Und das wiederum motiviert die Händler, auf nationaler Ebene die Geschäfte voranzutreiben.
Dabei ist entscheidend, welchen Status als Marke Intersport bereits besitzt beziehungsweise pflegt und ausbaut. Mit unzähligen Sponsorships verschiedener nationaler und internationaler Sportereignisse über die letzten Jahrzehnte hat Intersport sich eine Glaubwürdigkeit und einen Ruf erarbeitet, der gerade im Retailbereich Auswirkungen zeigt. Es ist der klassische „gute Name“, der hier über Landesgrenzen hinaus wirkt. Insbesondere die Kultivierung der Markenpräsenz auf Großereignissen, angefangen von den Olympischen Spielen 1972 bis hin zur Fußball-WM 2010, hat Intersport in den Köpfen der Menschen verankert.
Julen hat erheblich zum jüngsten Wachstum bei Intersport beigetragen. In den 16 Jahren unter seiner Leitung wuchs die Zahl der Länder mit Intersport-Präsenz von 16 auf 55. Der Umsatz stieg von fünf auf etwa elf Milliarden Euro. Doch Ende 2016 möchte er nun das Zepter abgeben.