Im ersten Halbjahr 2015 sind die Unternehmensinsolvenzen im IHK-Bezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken. 126 Unternehmen haben Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens eingereicht. Das sind 18 % weniger als im ersten Halbjahr 2014. In Niedersachsen gingen die Unternehmensinsolvenzen ebenfalls um 18 % zurück. Das ergibt eine aktuelle Auswertung der amtlichen Statistik durch die IHK.
Mit Ausnahme des Baugewerbes (+33 %) konnten alle Wirtschaftszweige teilweise deutliche Rückgänge verzeichnen. Zum Hintergrund: Aktuell liegt nur der Wohnungsbau beim Bauumsatz über dem Vorjahresniveau. Gewerblicher und öffentlicher Bau sowie Tiefbau liegen jeweils unter den Vorjahreswerten.
Am stärksten war der Rückgang der Insolvenzen im Verarbeitenden Gewerbe (- 53 %). Es folgen das Gastgewerbe (-42 %), der Verkehrs- und Dienstleistungssektor (beide etwa -28 %), die sonstigen Gewerbe (-21 %) sowie der Handel (-5 %).
Der Rückgang der Insolvenzen hat sich zwar im 2. Quartal leicht abgeschwächt, die IHK rechnet aber mit einer Fortsetzung des Trends für das gesamte Jahr 2015.
Verantwortlich dafür ist die robuste Konjunktur in Deutschland. Im Inland ist die weiterhin hohe Binnennachfrage eine wichtige Stütze, die Exportwirtschaft profitiert unter anderem vom schwachen Euro und dem niedrigen Ölpreis. Risiken können in weiteren Verwerfungen an den Finanzmärkten oder in der Euro-Schuldenkrise liegen.
Unternehmen sollten frühzeitig reagieren, wenn Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung drohen. Um Unternehmen davor zu schützen, bietet die IHK zusammen mit der KfW Bankengruppe kompetente Beratung an. Ziel ist es, am „Runden Tisch“ Schwachstellen zu identifizieren und Maßnahmenvorschläge zur Überwindung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu entwickeln.
Weitere Informationen und Statistiken zu den Insolvenzen in der Region können im Internet unter www.osnabrueck.ihk24.de/insolvenzen heruntergeladen werden.