Paderborn/Höxter. Wenn Arbeitsmarktstatistiker von der „Stille Reserve“ sprechen, dann meinen sie Personen, die ohne Beschäftigung sind, eine Arbeit suchen, ohne jedoch als Arbeitslose registriert zu sein. Hierzu gehören auch die zahlreichen – häufig gut ausgebildeten – Frauen, die nach der Familienphase gerne wieder in die Arbeitswelt zurückfinden möchten.
Dazu der Chef der Paderborner Arbeitsagentur Rüdiger Matisz: „Ohne die Erwerbsbeteiligung der Frauen weiter zu steigern, können die Herausforderungen des demographischen Wandels nicht gemeistert werden. Neben der Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit und der Integration älterer Arbeitsloser wollen wir bei der Aktivierung der ‚Stillen Reserve‘ einen weiteren Schwerpunkt setzen.“ Um hier das Arbeitskräftepotenzial weiter zu erschließen, hat die Agentur für Arbeit Paderborn jetzt eine neue Beratungsstelle geschaffen.
Die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA), Ingrid Tegeler, und der Berater für den Beruflichen Wiedereinstieg, Heiko Grüterich, nehmen sich aller Fragen rund um die Berufsrückkehr an. Sie stehen ab sofort interessierten Frauen aus den Kreisen Paderborn und Höxter einmal wöchentlich in einer offenen Sprechstunde zur Verfügung:
in Paderborn: jeden Donnerstag von 9.00 bis 12.00 Uhr, in Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur Paderborn, Bahnhofstraße 26
in Höxter: jeden Mittwoch von 9.00 bis 12.00 Uhr, in der Agentur für Arbeit Höxter, Weserstraße 8 – 10.
Telefonisch sind die Rückkehrexperten unter der Rufnummer: 05251 – 120 135 zu erreichen.
Um die Hürden und Schwierigkeiten für die Rückkehr in den Beruf nach längerer Pause zu bewältigen, ist viel Beratung notwendig. Auch wenn frau lange nicht mehr berufstätig war: Ausbildung und Berufserfahrung sind auch nach einigen Jahren eine solide Grundlage. Wissenslücken lassen sich durch gezielte Qualifikation schließen und viele andere Schwierigkeiten können durch ein modernes Coaching bewältigt werden.
Der Blick auf die komplexen Lebenssituationen der Frauen lässt keine fertigen Schubladen-Konzepte zu. Vielmehr sind individuelle Lösungen zu erarbeiten, um mögliche Steine aus dem Weg zu räumen. Am Ende soll Wettbewerbsfähigkeit am Arbeitsmarkt für die Berufsrückkehrerinnen stehen.
Auch wenn es viele Qualifizierungsangebote für Frauen gibt, die den Weg zurück in den Beruf erleichtern, setzt das neue Konzept der Arbeitsagentur früher an: ein unverbindliches, persönliches Beratungsangebot ohne „Registrierung“ und „Rechtsfolgen“ zur ersten Orientierung. Da muss keine Frau mit fertigen Konzepten kommen, das „Was“ oder „Wie“ soll im gemeinsamen Gespräch herauskristallisiert und in annehmbare Konzepte überführt werden. Einzig den Willen, in die Arbeitswelt zurückzukehren, muss frau mitbringen. Alles Weitere wird dann im Zuge eines Fahrplans mit dem Einsatz weiterer Dienstleistungsangebote gemeinsam erarbeitet.