Generation Y im klassischen Ingenieurwesen

Der erweiterte VDI-Vorstand in OWL: (v.l.) Prof. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, Vorsitzende, Klaus Meyer, 1. stellv. Vorsitzender, Prof. Rolf Naumann, 2. stellv. Vorsitzender, Karsten Ollesch, Amt für Öffentlichkeitsarbeit (neu gewählt), Axel Genschow, Schriftführer, Uwe Lück, Amt für Social Media (neu gewählt) und Harald Ghelleri, Schatzmeister. (Foto: Frank Nitschke)
Der erweiterte VDI-Vorstand in OWL: (v.l.) Prof. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, Vorsitzende, Klaus Meyer, 1. stellv. Vorsitzender, Prof. Rolf Naumann, 2. stellv. Vorsitzender, Karsten Ollesch, Amt für Öffentlichkeitsarbeit (neu gewählt), Axel Genschow, Schriftführer, Uwe Lück, Amt für Social Media (neu gewählt) und Harald Ghelleri, Schatzmeister. (Foto: Frank Nitschke)

Bielefeld. Sie sind jung, unabhängig und sehr kreativ. Sie fügen sich nicht in den klassischen Rahmen der Arbeitsorganisation ein. Für sie steht Selbstverwirklichung an vorderster Stelle, nicht die Höhe des Gehalts. Die sogenannte Generation Y – geboren zwischen 1980 und 2000 – prägt verstärkt das Berufsleben, auch im Ingenieurbereich.

Der Bezirksverein Ostwestfalen-Lippe des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) hat deshalb die „Ypsiloner“ zum Thema seiner jüngsten Mitgliederversammlung gemacht. Ein neuer, erweiterter Vorstand mit einem Verantwortlichen für Social Media trägt der jüngeren Generation künftig Rechnung.

Einmal im Jahr tauschen sich Ingenieurinnen und Ingenieure, Naturwissenschaftlerinnen und – wissenschaftler, Studierende und Unternehmensvertreter aus der Region fachspezifisch und interdisziplinär aus: auf der Mitgliederversammlung des VDI OWL. Rund 200 Mitglieder und Gäste aus Wirtschaft, Hochschule und Politik kamen jetzt in die Ravensberger Spinnerei, um sich mit derzeitigen Umbrüchen und neuen Strömungen in der Arbeitswelt vertraut zu machen. Diesmal stand die Generation Y im Fokus, die derzeit auf die letzten Veteranen (Jahrgänge 1900 – 1945), auf die Baby-Boomer (1946 – 1964) und die Generation X (1965 – 1980) trifft. Das stellt durch das Zusammentreffen unterschiedlicher Wertesysteme eine Herausforderung dar.

Die jungen Menschen denken und arbeiten anders als ihre Eltern und Großeltern. Sie brauchen mehr Flexibilität, Freizeit und Inspiration. Sie nutzen die neuesten digitalen Techniken und sozialen Medien, sind Meister im Informationsaustausch und Vernetzen. Die VDI-Mitlieder als Fach- und Führungskräfte im klassischen Ingenieurwesen auf die jungen Kolleginnen und Kollegen vorzubereiten und sich auszutauschen, das war Ziel zweier Workshops zum Thema „Wissen teilen und vermehren“ und „Selbstbestimmte Arbeitswelt“ sowie des Gastvortrags von Professorin Dr. Sonja Salmen. Die Direktorin am Electronic Business Institut an der Hochschule Heilbronn mit Lehr- und Forschungsschwerpunkt Social Media Management gab unter dem Titel „Generation Y verstehen, motivieren, fordern und fördern“ etliche Erklärungen, Anregungen und Impulse für ein erfolgreiches, generationenübergreifendes Miteinander in der Arbeitswelt.

Ständig vernetzt und erreichbar

Die Ypsiloner sind ständig vernetzt und mobil erreichbar, pflegen digital geprägte Sozialkontakte und Freundschaften, haben eine andere Einstellung zu „Vertraulichkeit“ und Datenschutz, engagieren sich, sind an schnellen Ergebnissen interessiert und fordern umgehend Rückmeldung auf Anfragen und Wünsche. Unternehmen, die im Wettbewerb um die besten Köpfe unter den Ypsilonern vorn liegen wollten, müssten einiges bieten, so Professorin Salmen. „Uns zu rekrutieren ist die eine Sache, uns zu behalten die andere!“, zitierte sie eine ihrer Studentinnen.

Diese junge Generation suche nach neuen digitalen Technologien und ihren produktiven Einsatzmöglichkeiten. Sie sei tolerant, unternehmerisch, zielorientiert. Sie strebe nach Innovation und Flexibilität. Die Y-Ingenieurinnen und -ingenieure forderten ständig neue Anreize und Impulse. Ihre Zeit laufe in einer anderen Dimension – viel schneller. Weil sie ständig vernetzt seien, könnten sie auch ihre Arbeit schneller und von verschiedenen Orten aus erledigen.

Mitmach-Unternehmen ohne Hierarchien

Mitmach-Unternehmen ohne starre hierarchische Strukturen, sinnvolle, erfüllende Aufgaben mit selbstbestimmten Arbeitszeiten, Einsatz von moderner Technik, angemessene Entlohnung und Weiterbildungsmöglichkeiten, eine gute Arbeitsatmosphäre, mit Führungskräften im Dialog auf Augenhöhe und die Zusammenarbeit mit kreativen und talentierten Kolleginnen und Kollegen – so sieht die ideale Arbeitswelt der Ypsiloner aus. „Arbeit ist ein Spiel mit Freunden und macht riesig Spaß, so lautet die Devise“, sagte Prof. Salmen.

Im VDI OWL sind bereits Mitglieder der „Generation Y“ als Studierende vertreten. Das Vorstandsteam um die Vorsitzende, Prof. Eva Schwenzfeier-Hellkamp, will in Zukunft ein generationenübergreifendes Miteinander in der Ingenieurswelt fördern. Der Auftakt ist mit der Mitgliederversammlung gemacht – auch durch die Wahl von Uwe Lück in das neue Amt für Social Media und Karsten Ollesch in das Amt für Öffentlichkeitsarbeit.

www.bauer-text-art.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

Die WIR-Redaktion freut sich auch auf Ihre Pressemitteilungen. Sprechen Sie uns an unter +49 5231 98100 0 oder per mail an redaktion@wirtschaft-regional.net

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.