Arbeitslosigkeit sinkt in Bielefeld und Gütersloh

Arbeitslosigkeit sinkt zum Vormonat (minus 308 oder 1,1 Prozent); im Vorjahresvergleich sinkt die Arbeitslosigkeit ebenfalls (269 Arbeitslose weniger oder minus 1 Prozent)

„1,1 Prozent weniger Arbeitslose als im Vormonat, 1 Prozent weniger als im Vorjahr. Für uns eine normale Entwicklung in einem ruhigen Monat. Profitieren konnten die jungen Menschen unter 25 Jahren von der Entwicklung im März. 4,1 Prozent weniger Jugendliche waren arbeitslos in diesem Monat. Wir gehen davon aus, dass sich sowohl die allgemeine Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, als auch die bei den jungen Arbeitslosen im April fortsetzen wird. Die Stadt Bielefeld und der Kreis Gütersloh, entwickelten sich mit minus 1,1 und 1,2 Prozent analog. Weiterhin haben wir weniger Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit (-5,1 Prozent) und mehr Abmeldungen in Arbeit (+17 Prozent). Ein Indikator dafür, dass die Unternehmen volle Auftragsbücher haben und auch weiterhin mit einer guten Auftragslage rechnen“, erläutert Thomas Richter, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld, die aktuellen Arbeitsmarktdaten.

Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent. Im Vorjahr war die Zahl der Arbeitslosen von Februar auf März um 1,4 Prozent gesunken. In der Gruppe der unter 25-Jährigen sank auch die Zahl der Arbeitslosen, hier ist ein Rückgang von Februar auf März von 111 oder 4,1 Prozent zu beobachten. Der Rückgang in dieser Altersgruppe ist überproportional; die jungen Menschen, die im Februar ihre Ausbildung beendeten, haben offensichtlich gute Chancen im Markt. Die Zahl der älteren Arbeitslosen (50 Jahre und älter) sank ebenfalls um 85 Personen oder 1,1 Prozent; also im Schnitt der Gesamtentwicklung.

Im März wurden insgesamt 1466 neue Stellen gemeldet (76 oder 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr). Im Februar waren es 1616 neue Stellen, damit gab es einen Rückgang im März von 150 Stellen oder 9,3 Prozent. 4360 Angebote gab es aktuell im März (im Bestand), 283 Stellen mehr als im Vormonat (plus 6,9 Prozent).

„Mit der Nachfrageseite bewegten wir uns im Februar auf einem sehr hohen Niveau. Deshalb erstaunt es uns nicht, dass wir im März bei den neu gemeldeten Stellen im Vormonatsvergleich ein Minus von 9,3 Prozent beobachten. Im Vorjahresvergleich liegen wir mit 5,5 Prozent mehr neuen Stellen weiterhin gut. Sehen wir uns den Bestand an Stellen an, so verzeichnen wir sowohl zum Vormonat, als auch zum Vorjahr ein Plus. Wir gehen davon aus, dass sich der Stellenmarkt auf einem guten Niveau einpendeln wird“, erklärt Richter.

Bei der Gruppe der Männer sind im Agenturbezirk 150 Männer weniger arbeitslos als im Vormonat (minus 1 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr stieg in dieser Personengruppe die Zahl um 12 oder 0,1 Prozent. In der Gruppe der Frauen sank im Vormonatsvergleich die Arbeitslosigkeit. In dieser Gruppe gibt es zum Vormonat 158 Arbeitslose weniger, dies sind 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 281 Arbeitslose weniger (minus 2,2 Prozent).

Im März gab es 4541 Zugänge und 4876 Abgänge in und aus Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk zu verzeichnen. Im Vormonatsvergleich beendeten 443 Menschen mehr ihre Arbeitslosigkeit (plus 10 Prozent). Im März gingen im Vergleich zum Vormonat 21 Menschen weniger in die Arbeitslosigkeit. Dies ist ein Rückgang von Februar auf März von 0,5 Prozent. 36,4 Prozent der Zugänge sind aus Erwerbstätigkeit (Vormonat 38,2 Prozent).

Personengruppen

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im März wirkte sich auf die beiden Altersgruppen (unter 25 Jahren und über 50 Jahren) relativ gleich aus.

In der Gruppe der unter 25-Jährigen sank die Zahl der Arbeitslosen um 111 oder 4,1 Prozent und liegt jetzt bei 2568. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit bei den Jüngeren (15 bis unter 25 Jahre) um 470 (15,5 Prozent). Ihre Arbeitslosenquote beträgt zurzeit 6,4 Prozent (Vorjahr 7,6 Prozent). Damit zeigt sich, dass der präventive Ansatz aller Arbeitsmarktakteure erste positive Wirkung entfaltet. Parallel dazu bedarf es weiterer Anstrengungen zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit.

In der Gruppe 50 Jahre und älter sank im Vergleich zum Vormonat die Arbeitslosigkeit ebenfalls. Hier sind es im Vormonatsvergleich insgesamt 85, also 1,1 Prozent, Arbeitslose weniger. In dieser Altersgruppe waren im März 7606 Personen arbeitslos gemeldet. Die Märzzahl des Vorjahres wird um 236 überschritten (3,2 Prozent). Bei den Älteren beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 7,1 Prozent (Vormonat 7,2 Prozent), im Vorjahr kam diese Gruppe auf einen Wert von 7,3 Prozent.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 10 (0,1 Prozent). Hier waren 10 630 Menschen länger als ein Jahr ohne Arbeit. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der gesamten Arbeitslosigkeit liegt bei 39,5 Prozent. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen ausländischer Herkunft stieg um 95 (1,2 Prozent) auf 7945. Im Vergleich zum März 2014 ergibt sich eine Zunahme von 646 oder 8,9 Prozent. Ihre aktuelle Arbeitslosenquote liegt bei 21,1 Prozent (Vorjahr 20,4 Prozent).

Entwicklung der Arbeitslosigkeit getrennt nach Rechtskreisen

Von den 26 891 Arbeitslosen des Agenturbezirks Bielefeld wurden im März 8346 durch die Agentur für Arbeit (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III) betreut. Die Arbeitslosenzahl im Bereich SGB III sank in den vergangenen Wochen um 452 oder 5,1 Prozent.

Im Bereich der Grundsicherung (SGB II), also bei den Jobcentern in der Region, stieg die Zahl um 0,8 Prozent, eine Zunahme um 144 Arbeitslose, hier waren insgesamt 18 545 Arbeitslose gemeldet.

Im Vergleich zum März 2014 nahm die Arbeitslosigkeit im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur um 631 oder 7 Prozent ab. Bei den Jobcentern Bielefeld und Gütersloh wird der Vorjahreswert um 362 oder 2 Prozent überschritten. 69 Prozent der Arbeitslosen entfallen auf den Bereich der Grundsicherung.

Zugang an offenen Stellen/ Bestand an offenen Stellen

Mit 1466 neuen Stellenangeboten steigt die Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahr, im März 2014 waren es 1390 neue Stellenangebote, dies sind 5,5 Prozent weniger als in 2015. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der neuen Stellen. Im Februar wurden noch 1616 neue Stellen gemeldet, dies sind 150 mehr als im März. Im Vormonatsvergleich ist dies ein Minus von 9,3 Prozent. 82,3 Prozent der neu gemeldeten Stellen sind unbefristet.

Zurzeit sind bei der Arbeitsagentur in Bielefeld und Gütersloh 4360 unbesetzte Stellen registriert, 631 oder 16,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. 83,4 Prozent der im Bestand gemeldeten Stellen sind unbefristet. Die Schwerpunkte der Kräftenachfrage liegen weiterhin bei den Fertigungsberufen (1639 Stellen, Vormonat: 1533), dies sind 37,6 Prozent der gesamt gemeldeten Stellen. Zusätzlich ist die Nachfrage in den Bereichen Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (768 Stellen, Vormonat: 713), sowie Berufe im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (535 Stellen, Vormonat: 519) stabil hoch.

Letztendlich entscheidend sind jedoch die Chancen der Bewerber in den einzelnen Bereichen. So sind im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit viele Stellen, jedoch auch viele Bewerber. Rein rechnerisch (Arbeitslose je gemeldeter Arbeitsstelle) haben die Bewerber in diesem Bereich die schlechtesten Chancen, hier kommen auf eine gemeldete Stelle 11,1 Bewerber, im Vormonat waren es noch 12. Die besten Chancen hingegen haben Bewerber aus dem Bereich Naturwissenschaften, Geografie und Informatik. Hier kommen 3,2 Arbeitslose auf eine gemeldete Stelle. Auch in dem Bereich Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung sind die Chancen gut, in diesem Bereich sind es 3,6 Bewerber. Insgesamt kommen auf eine im Agenturbezirk gemeldete Stelle 6,2 Bewerber.

Regionaldaten

Stadt Bielefeld

In der Stadt Bielefeld sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber Februar. Insgesamt waren 16 119 Personen in Bielefeld und damit 178 oder 1,1 Prozent weniger arbeitslos.

Davon entfallen auf die Agentur für Arbeit 3996 (minus 232 oder 5,5 Prozent) und auf das Jobcenter Bielefeld 12 123 (plus 54 oder 0,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr waren im Bereich der Agentur für Arbeit 328 Menschen weniger arbeitslos (minus 7,6 Prozent). Im Bereich des Jobcenters Arbeitplus stiegen die Zahlen im Laufe des vergangen Jahres um 81 Personen oder 0,7 Prozent.

Im Vergleich zum März 2014 sank die Zahl der Arbeitslosen in der Stadt Bielefeld (minus 247 Person oder 1,5 Prozent).

Die Arbeitslosenquote liegt bei 9,6 Prozent, nach 9,7 Prozent im Vormonat und 9,9 Prozent im März 2014.

Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh sank die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat, es gab hier 130 (1,2 Prozent) weniger Arbeitslose als noch im Februar. Im Vorjahresvergleich sank die Arbeitslosigkeit ebenfalls, im Vergleich zum März 2014 verzeichnete der Kreis einen Rückgang von 22 Personen oder 0,2 Prozent. Insgesamt sind im Kreis Gütersloh 10 772 Menschen arbeitslos gemeldet.

Davon entfallen auf die Agentur für Arbeit 4350 (minus 220 oder 4,8 Prozent) und auf das Jobcenter Kreis Gütersloh 6422 (plus 90 oder 1,4 Prozent). Im Vorjahresvergleich sind im Versicherungsbereich (SGB III) 303 Arbeitslose weniger (6,5 Prozent), im Bereich der Grundsicherung gibt es aktuell 281 Arbeitslose mehr (4,6 Prozent) als vor Jahresfrist.

Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,5 Prozent, im Vormonat und Vorjahr betrug diese 5,6 Prozent.

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Bei den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe waren im März 2015 insgesamt 72 817 Menschen arbeitslos gemeldet, 1554 oder 2,1 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Arbeitslosigkeit jetzt um 1568 oder 2,1 Prozent unterschritten.

Die Arbeitslosenquote in OWL sank im Vergleich zum Vormonat auf 6,8 Prozent. Im März 2014 waren es 7 Prozent.

In allen vier OWL-Arbeitsagenturen sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat. In den beiden Agenturen Herford und Detmold war ein Rückgang um 2,8 Prozent zu beobachten, in Paderborn um 2,2 Prozent und in Bielefeld um 1,1 Prozent.

Gegenüber März 2014 lagen ebenfalls alle vier OWL-Agenturen unter dem Vorjahreswert. Bielefeld verzeichnete ein Minus von 1 Prozent, Herford minus 1,9 Prozent, Detmold minus 2,9 Prozent und Paderborn minus 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die günstigste Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen weisen im März der Agenturbezirk Paderborn gemeinsam mit Herford mit 6,1 Prozent auf. Es folgen Bielefeld mit 7,4 Prozent und Lippe mit 7,6 Prozent.

Den Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe wurden im März insgesamt 4802 Stellen neu gemeldet (Vorjahr 4629). Bei insgesamt 12 759 offenen Stellen laufen die Vermittlungstätigkeiten in den Arbeitsagenturen und Jobcentern bereits (Vorjahr: 11 080). Diese Stellen gelten derzeit als unbesetzt.

www.arbeitsagentur.de

Veröffentlicht von

Sascha Brinkdöpke

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