Mit dem eigenen Smartphone oder der Karte ganz bequem kontaktlos zu bezahlen, ist keine Vision mehr, sondern auch bald in Deutschland Realität. Einen interessanten Einblick in die Zahlungssysteme der Zukunft gewährte die Sparkasse Paderborn- Detmold den Wirtschaftsjunioren Paderborn + Höxter beim traditionellen Fischessen am Aschermittwoch in der „Spardose“.
Nach Angaben von Jürgen Bauerkämper, Leiter der Abteilung Medialer Vertrieb, schreitet die Digitalisierung enorm voran. Nicht nur das Kundenverhalten ändert sich, auch der Internet-Handel wächst, wobei jedoch noch nicht alle kleineren Online-Händler mit angemessenen Bezahlsystemen ausgestattet sind. Vor allem der stationäre Einzelhandel muss sich auf die neuen Entwicklungen einstellen, Produkte ggf. zusätzlich online anbieten und im Ladengeschäft mit moderner Technik Erfahrungen sammeln. So könnten Händler bei entsprechender Vernetzung Vorteile des „Mobile Payment“ mit dem Smartphone nutzen und künftig beispielsweise das Parkticket für Stammkunden bezahlen oder Rabattaktionen anbieten.
„Über kleine Funksender im Ladengeschäft (sogenannte iBeacons) wird der Kunde per Smartphone hineingebeten und auf seine Lieblingsprodukte oder auf Sparaktionen aufmerksam gemacht“, so Jürgen Bauerkämper.“ Eine weitere Variante ist das Bezahlen am Smartphone des Händlers, das als Kartenterminal genutzt wird. Hier gibt es zurzeit jedoch laut Bauerkämper noch ein paar Einschränkungen. Denn nicht alle gewohnten Zahlverfahren funktionieren damit bereits.
Auch das Smartphone des Kunden wird immer mehr zur mobilen Geldbörse. Die Nachfrage ist da. Jeder dritte Deutsche würde zum Beispiel an der Tankstelle gerne mit dem Handy bezahlen. Unter den rund 40 Millionen Smartphonebesitzern sind es sogar 45 Prozent. Das Scannen des QR-Codes oder die sogenannte NFC-Technologie machen es möglich. Nachteil: Viele dieser nicht von der Kreditwirtschaft betriebenen mobilen Paymentlösungen sind bisher nur Insellösungen, weil sie keine flächendeckende Infrastruktur bieten. So erfuhren die Jungunternehmer, dass längst noch nicht alle Smartphones NFC-fähig sind. Da ist die Sparkasse laut Jürgen Bauerkämper bereits deutlich weiter.
Das girogo-Verfahren der Sparkassen-Finanzgruppe liegt mit 38 Millionen Kontaktlos-Karten deutlich vor anderen Wettbewerbern. Mit girogo lassen sich Beträge bis 20 Euro kontaktlos schnell und bequem bezahlen. Bauerkämper sieht genügend Potenzial, den Bargeldanteil im Handel deutlich zu senken. Denn der liege immer noch bei über 50 Prozent. „Wir machen bis Ende 2017 die über 1.200 von uns an Kunden vermieteten Electronic Cash-Terminals fit für das kontaktlose Zahlen“, blickte Bauerkämper voraus. „Wir wollen das Bewährte mit Innovationen in Einklang bringen“, betonte der Bankexperte. Das wollen die Mitglieder der Wirtschafsjunioren Paderborn + Höxter auch. Entsprechend freute sich Vorsitzender Felix Hagelüken über eine hohe Teilnehmerzahl und hob die langjährige gute Beziehung zur Sparkasse Paderborn- Detmold hervor.