Paderborn. In Zeiten, in denen das Bewusstsein für Green Logistics steigt und die Optimierung von Energieverbräuchen für den wirtschaftlichen Erfolg immer wichtiger wird, hat die ONLINE Systemlogistik für Spedition und Service GmbH mit Sitz in Paderborn eine Methode zur Umsetzung der Norm DIN EN 16258 entwickelt. Das durch DEKRA zertifizierte Verfahren zur Berechnung von Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen beruht auf Echtdaten aller inländischen Verbundpartner.
Die Norm umfasst die Anforderungen an die Berechnung und Dokumentation von Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen. Mit ihrer Umsetzung ist es möglich, den Ausstoß von Treibhausgasen pro Frachtsendung zu bilanzieren und Einsparpotenziale zu erkennen. „Wir freuen uns sehr, als erste Stückgutkooperation die durch DEKRA zertifizierte Methode anzuwenden“, erklärt Geschäftsführerin Sandra Bugiel. Der Speditionsverbund hat mit erfolgreicher Einführung im Mai 2014 die Zertifizierung gemäß DIN EN 16258 erhalten. Sie baut auf die Zertifizierung nach DIN EN ISO 14001 Umwelt auf.
„Bei der Frage, ob wir auf ein Stichprobenverfahren oder auf Echtdaten setzen, haben wir uns bewusst für Echtdaten entschieden“, erläutert Sandra Bugiel. „Damit schaffen wir eine verlässliche Datenbasis, mit deren Hilfe wir Maßnahmen ableiten und evaluieren können.“ Das Verfahren und die zugrunde liegenden Berechnungsformeln wurden in rund zwei Jahren zur Anwendungsreife entwickelt und von DEKRA zertifiziert. Die Methode basiert auf der Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs und ermöglicht es dadurch, den CO2e Wert einer Fracht zu bestimmen.
Darüber hinaus wurde zur Erfassung und Ermittlung der Werte ein Software-Tool entwickelt, das den Verbundunternehmen über den Partnerbereich auf der Internetseite zugänglich ist. Abgefragt werden beispielsweise der Fahrzeugtyp, die zurückgelegten Kilometer, Kraftstofftyp und Verbrauch sowie das Gewicht der Fracht. Auch die Daten aus den Hauptläufen finden dabei Berücksichtigung. Auf diesem Weg werden aktuelle und vollständige Echtdaten von allen 60 inländischen Partnern erfasst und monatlich ausgewertet.
„Die Methode ist für Unternehmen mit und ohne eigenen Fuhrpark geeignet“, erläutert die Geschäftsführerin. In jedem Betrieb wurde im Zuge der Zertifizierung eine Stabstelle eingerichtet, verantwortliche Mitarbeiter benannt und das Verfahren in den Leitlinien verankert. Außerdem werden die Daten in die Umweltbilanz aufgenommen. „Wir werden die Methode kontinuierlich weiterentwickeln und auch vermehrt in diesem Bereich schulen. Unser Ziel ist es, anhand der ermittelten Daten entsprechende Maßnahmen abzuleiten, um den CO2-Ausstoß langfristig zu senken“, fasst Sandra Bugiel zusammen.