Münster. Die Münster-Stiftung hat heute ihre Gründung gefeiert. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Schaffung von bezahlbarem, lebenswertem Wohnraum für Familien mit Kindern, Senioren-WGs, Alleinerziehende und Menschen mit Behinderungen. Die Mieten sollen deutlich unter den ortsüblichen Vergleichsmieten liegen.
Damit stellt sich die Stiftung gegen die hohen und stetig steigenden Mieten in Münster. Um ihre Ziele umzusetzen, will die Stiftung sowohl eigene Immobilien bauen, sanierungsbedürftige Häuser erwerben und renovieren sowie sich an laufenden Bauvorhaben beteiligen. Rund 70 Gäste brachten im Lortzingsaal gemeinsam mit der Münster-Stiftung dieses Vorhaben auf den Weg.
„Wer eine Stiftung gründet, hat sich entschieden nicht zu reden, sondern zu handeln und nicht auf andere zu verweisen, die etwas tun sollen. Mit ihren Zielen greift die Münster-Stiftung ein hochaktuelles, für die
Zukunft der Stadt wichtiges Thema auf. Ich wünsche der Stiftung einen guten Start sowie viele Zustifter und Spender“, sagte Regierungspräsident Prof. Dr. Reinhard Klenke bei der Übergabe der Stiftungsurkunde an den Stifter und Vorstandsvorsitzenden der Münster-Stiftung Klaus Bleckmann.
„Münster ist eine einmalig lebenswerte und lebhafte Stadt, die kontinuierlich wächst. Aber es fehlt an bezahlbarem Wohnraum“, betonte Klaus Bleckmann. „Mit unseren Projekten wollen wir ein Zeichen gegen diese Entwicklung setzen. Wir wollen etwas auf dem Wohnungsmarkt in Bewegung setzen.“
Thomas Paal, Stadtrat für Soziales und Umwelt der Stadt Münster, begrüßte als Vertreter des Oberbürgermeisters die Initiative: „Die Münster-Stiftung ist das Weihnachtsgeschenk 2013 an die Stadt und ihre Bürger.“ Sie stehe in einer langen Tradition des Stiftens in Münster und nehme sich eines wichtigen Themas an. „Herr Oberbürgermeister Markus Lewe hat sich das Thema bezahlbarer Wohnraum zum persönlichen Anliegen gemacht und wird die Münster-Stiftung gerne unterstützen.“
„Die Prognosen sagen, dass die Einwohnerzahl Münsters in den nächsten 15 Jahren um ca. 30.000 ansteigen wird. Das bedeutet, dass wir in der Stadt etwa 10.000 Wohnungen brauchen“, sagte Dr. Jörg Twenhöven, ehemaliger Oberbürgermeister und Regierungspräsident in Münster, der sich im Vorstand der Münster-Stiftung einsetzt. „Der Großteil dieser Wohnungen muss bezahlbar sein. Das können wir nicht alleine leisten, aber wir können einen wichtigen Teil dazu beitragen.“
Im Kern des Arbeitsmodells der Stiftung steht die anerkannte Gemeinnützigkeit. „Wir sind nicht auf Gewinn aus. Außerdem können wir zum Beispiel Grundstücke als Zustiftungen erhalten oder von der Stadt günstig zum Kauf angeboten bekommen, mit Bindung an den gemeinnützigen Zweck“, erläuterte Dr. Heiner Steinkamp, Vorstandsmitglied der Münster-Stiftung. Unter diesen Voraussetzungen könne die Stiftung sehr günstig und trotzdem hochwertig bauen. „Alle Bauvorhaben sind zu hundert Prozent kreditfinanziert. Die Mieteinnahmen dienen zur Begleichung der Kreditraten und der Betriebskosten. Überschüsse werden zur Finanzierung neuer Projekte verwendet“, sagte Steinkamp.
„Unsere Vision ist, in 25 Jahren rund 1.000 Wohneinheiten zu stabilen, bezahlbaren Preisen zu verwalten“, sagte Klaus Bleckmann. Neben dem Vorstand, zu dem auch CDU-Ratsfrau Angela Stähler gehört, setzt sich ein Kuratorium für die Ziele der Münster-Stiftung ein. Diesem gehören an:
• Sibylle Benning, CDU-Bundestagsabgeordnete aus Münster
• Wilhelm Breitenbach, Schulleiter Geschwister-Scholl-Gymnasium und Mitglied der Grünen in Münster
• Hugo Domin, Vorsitzender SV Blau-Weiß Aasee
• Anne Hakenes, SPD-Ratsfrau
• Bernd Mayweg, Bezirksvertreter der FDP Münster
• Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, bis Sommer 2013 Direktor der Klinik für Nuklearmedizin am UKM und Gründer der Schober-Stiftung
• Dr. Wolfgang Voß, Facharzt für Dermatologie und Venerologie und Geschäftsführer der Dermatest GmbH